0429 - Der G-man sah den Gangstermord
stellte fest, dass jemand mit sehr starken Händen ihn gewürgt haben musste.
Dann sah ich mir die Handgelenke und auch die Fußgelenke an. Der Tote musste gefesselt gewesen sein.
»Haben Sie einen genauen Bericht?«, fragte ich den Sergeant.
»Der müsste jetzt oben sein«, gab er zurück.
»Ich möchte ihn gern lesen, Baker.«
Der Sergeant setzte sich sofort in Bewegung.
Er beeilte sich. Nach wenigen Minuten war er bereits zurück und hatte ein Schriftstück in der Hand. Außerdem trug er einen Plastikbeutel bei sich.
Ich überflog den Bericht und gab ihn dann an Phil weiter.
»Da siehst du es. Er ist erwürgt Worden. Als man ihn ins Wasser warf, war er bereits tot.«
Während Phil sich in den Bericht vertiefte, wandte ich mich an Sergeant Baker.
»Was haben Sie denn da?«, erkundigte ich mich.
»Das ist der Inhalt seiner Taschen«, erklärte der Kollege von der City Police. »Wir haben ihn in unserem Labor untersuchen lassen.«
»Ausweise?«, fragte ich zurück.
Er schüttelte den Kopf.
»Nein, keine Ausweise. Er hatte noch nicht einmal eine Brieftasche oder eine Geldbörse bei sich. Nur diesen Briefumschlag mit den Versicherungspolicen.«
»Versicherungspolicen?«, schnappte ich ein und griff vorsichtig nach dem Plastikbeutel.
»Sie können sich die Sachen ruhig ansehen. Prints haben wir schon abgenommen.« Ich holte den Briefumschlag aus dem Plastikbeutel und drückte die leere Hülle dem Sergeant in die Finger. Im Umschlag steckten zwei Versicherungspolicen. Sie lauteten beide auf einen gewissen Arthur Pink. Eine war über 2 000 Dollar, die andere über eine Versicherungssumme von 20 000 Dollar ausgestellt. Und beide Policen stammten von der Manhattan Insurance Company.
»Arthur Pink?«, murmelte ich nachdenklich. »Wo ist mir der Name kürzlich erst begegnet?«
Ich überlegte krampfhaft. Plötzlich fiel es mir ein.
Mit wenigen Schritten war ich an den Zinksarg getreten, der drei Fächer neben dem des unbekannten Versicherungsvertreters stand. Ich beugte mich herunter und fand meine Vermutung bestätigt.
»Hier! Arthur Pink!«, sagte ich zu Phil und Sergeant Baker, die beide neben mich getreten waren.
»Das ist doch der Mann, der plötzlich auf der Straße umgefallen ist. Er muss noch obduziert werden. Stellen Sie sich vor. Er ging vom Büro fort und war noch munter. Drei Minuten später, auf der Straße, fällt er tot um. Na, vielleicht kommt es daher, weil der Mann süchtig war.«
»Süchtig? Auf der Straße umgefallen?«, murmelte ich nachdenklich, und mein Blick traf den von Phil, der mich ebenso erstaunt anstarrte wie ich ihn.
***
»Ist der Mann bereits untersucht?«, fragte ich Sergeant Baker.
»Er muss noch obduziert werden.«
»Woher wissen Sie denn, dass er süchtig war?«
»Na, von der ersten Untersuchung durch unseren Doc. Die Einlieferungsuntersuchung hat er natürlich schon gemacht. Aber außerdem haben wir Rauschgift bei dem Toten gefunden. Es war Heroin. Er hatte es in einer kleinen braunen Flasche.«
Ich ließ mir die Flasche genau beschreiben. Dann gab es für mich keinen Zweifel. Es war eine Flasche, wie wir sie auch bei Rudington gefunden hatten und in dem Kiosk von Buster.
»Mir dämmert immer mehr, dass es in der ganzen Sache einen Zusammenhang gibt, Jerry«, gestand Phil und blickte mich nachdenklich an. »Das kann nicht immer Zufall sein. Das glaube ich nicht.«
»Das glaube ich auch nicht. Aber ich sehe noch immer nicht, wie die Dinge ineinandergreifen. Komm, Phil, wir müssen telefonieren.«
Ich hatte es auf einmal furchtbar eilig. Ich ging mit Phil und Sergeant Baker in dessen Büro und klemmte mich dort hinter die Strippe. Ich rief das District-Office an und verlangte Billy Wilder.
Phil machte ich auf den zweiten Hörer aufmerksam, den sich mein Freund ans Ohr hielt.
»Na, Billy, hast du schon etwas herausgebracht?«, erkundigte ich mich.
»Viel ist es nicht, Jerry. Rudingtons Versicherungssumme hat ein gewisser Jim Malloy abgeholt. Er hat sich mit einem Pass ausgewiesen. Dessen Nummer wurde von der Gesellschaft bei der Auszahlung notiert.«
»Lass beim Passamt bitte feststellen, wer der Mann ist. Vielleicht haben wir auch etwas in unseren Unterlagen.«
»Ist bereits passiert, J?rry. Aber viel mehr habe ich noch nicht erreicht. Bei der Versicherung hat man mir nicht sagen können, wer der Tote sein könnte. Es gibt dort fast zweitausend Angestellte. Viele von ihnen sind im Außendienst. Da fällt es natürlich nicht auf, wenn sich da mal einer ein
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