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0429 - Der G-man sah den Gangstermord

0429 - Der G-man sah den Gangstermord

Titel: 0429 - Der G-man sah den Gangstermord Kostenlos Bücher Online Lesen
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Tür auf der rechten Seite. Ich merkte, wie sie überrascht zusammenzuckte, als sich die Tür öffnen ließ.
    Sie rutschte von dem Sessel und ließ sich auf die Knie nieder. Da sie sich zwischen dem Schreibtisch und mir befand, konnte ich' nicht sehen, was sie machte. Sie wühlte in den einzelnen Schubladen herum. Dann packte sie mehrere Stöße Papiere auf die Schreibtischplatte, setzte sich wieder und begann, die Papiere zu ordnen.
    Sie schien sich genau auszukennen. Es ging alles sehr schnell. Nach wenigen Minuten bereits hatte sie zwei Stöße aussortiert. Sie rollte die Papiere zusammen und klemmte sie unter den Arm. Die übrigen Unterlagen ließ sie auf dem Schreibtisch liegen.
    Sie wollte zur Tür und das Zimmer verlassen.
    Jetzt musste ich eingreifen! Ich räusperte mich und schlug den schweren Vorhang zurück.
    Sie stieß einen erschreckten Schrei aus und fuhr herum.
    »Was wollen Sie?«, fragte sie, und der Schreck stand in ihrem Gesicht.
    Phil kam ebenfalls aus seinem Versteck, eilte zur Tür und schnitt der jungen Frau den Weg nach draußen ab.
    »Das wollte ich Sie auch fragen«, sagte ich. »Was wollen Sie hier? Wer sind Sie?«
    Statt einer Antwort trat ich näher und hielt ihr meinen Ausweis unter die Nase.
    »Ich bin Cotton vom FBI. Ich habe einen Haussuchungsbefehl. Und jetzt frage ich nochmals: Wer sind Sie, was wollen Sie hier?«
    »Polizei?«, stammelte sie und schlug die Hände vor das Gesicht. Sie wankte. Ich führte sie zu dem Sessel und schob ihn ihr in die Kniekehlen.
    Sie schluchzte mehrmals trocken auf, dann nahm sie plötzlich die Hände vom Gesicht.
    »Polizei?«, fragte sie noch einmal, aber jetzt klang es schon irgendwie erleichtert.
    Plötzlich versteinerte sich ihr Gesicht. Ihr schien ein Gedanke durch den Kopf geschossen zu sein.
    »Was wollen Sie hier in der Wohnung? Donald hat nie etwas mit der Polizei zu schaffen gehabt. Was machen Sie hier?«
    Mein Freund Phil war von der Tür herübergekommen. Er hatte die Rolle mit den Papieren vom Boden aufgehoben, die der jungen Frau entfallen war. Er glättete sie und warf einen kurzen Blick darauf.
    »Alles Versicherungspolicen, Jerry«, sagte er. »Sie sind alle von der Manhattan Insurance Company. Was wollten Sie damit?«
    »Ich wollte die Papiere holen«, stammelte die junge Frau.
    »Was wollten Sie damit?«
    »Ich brauchte die Sachen eben«, sagte sie und senkte den Blick zu Boden.
    Ich sah, dass Phil nicht den richtigen Ton gefunden hatte. So würden wir aus ihr nichts herausbekommen. Ich versuchte es mit einem anderen Dreh.
    »Wissen Sie, dass Wilding tot ist?«, fragte ich hart.
    Sie nickte.
    »Sie kannten Wilding?«, fragte ich sanft.
    »Wir wollten, heiraten«, sagte sie dann leise.
    »Woher wissen Sie von seinem Tod?«, mischte sich Phil ein.
    Sie schwieg einen kurzen Augenblick, dann brach es aus ihr heraus. Ihre Worte kamen wie ein reißender Sturzbach. Sie sprach, ohne die Lippen zu bewegen. Den Kopf hielt sie gesenkt.
    Sie erzählte von dem Überfall der vier Gangster. Und sie berichtete von den ungeheuerlichen Dingen, die die Gangster von Donald Wilding, ihrem Donald, gesagt hatten.
    »Aber ich habe es nicht geglaubt, was sie mir über Donald gesagt haben«, behauptete sie. »Bis zuletzt nicht. Bis sie mir das Geld zeigten.«
    »Welches Geld?«, unterbrach ich sie jetzt zum ersten Mal.
    »Das Geld, das Donald gehörte«, sagte sie. »Sie sagten, dass es sein Anteil an dem Geschäft sei.«
    »Was ist mit dem Geld?«, mischte sich Phil ein.
    »Ich habe es genommen«, sagte die junge Frau leise. Dann setzte sie sich auf und funkelte Phil an. »Mir blieb doch nichts anderes übrig. Ich musste doch tun, was sie sagten. Sie hätten sonst mit mir das gemacht, was sie auch Donald angetan haben. Sie hätten mich ermordet.«
    »Haben die Männer gesagt, dass sie Wilding ermordet haben?«, fragte ich.
    »Ja«, sagte sie, »und dafür hasse ich diese Männer.«
    Phil trat näher und wollte eine Frage stellen. Ich räusperte mich und warf ihm einen eindringlichen Blick zu. Er sollte mir nicht mit einer falschen Frage alles verderben.
    »… und wir hassen das Verbrechen. Deswegen sollten wir Zusammenarbeiten, um die Gangster zu verhaften«, schlug ich vor.
    Sie sagte einen Augenblick gar nichts. Sie blickte mich an. Die Trauer war aus ihren Augen gewichen. Es lag nun eine harte Entschlossenheit darin.
    »Ich kann Ihnen eine genaue Beschreibung der Täter geben«, sagte sie eifrig. »Der eine hieß Jim Malloy…«
    »Jim Malloy?«, mischte

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