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0429 - Der G-man sah den Gangstermord

0429 - Der G-man sah den Gangstermord

Titel: 0429 - Der G-man sah den Gangstermord Kostenlos Bücher Online Lesen
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aus. Mit wenigen Worten erklärte ich dem Jungen, dass er schnell verschwinden müsse. Ich versprach ihm aber, dass ich an einem der nächsten Tage ihn einmal mitnehmen würde.
    »Bestimmt, G-man?«, erkundigte er sich.
    »Großes Ehrenwort«, gab ich zurück. »Aber jetzt musst du dich beeilen. Am besten, du versteckst dich hinten am Bahndamm, bis ich weggefahren bin. Und zu keinem Menschen ein Sterbenswort, was du gesehen hast. Das muss unser Geheimnis bleiben. Magst du eigentlich Baseball?«
    Ich hatte das Klubabzeichen an seinem Hemd gesehen. Und außerdem war er ein Junge. Baseball liebte er also.
    Er nickte und blickte mich erstaunt an.
    »Bist du in einem Klub?«, fragte ich weiter.
    »Nein, Sir. Ich… ich hab nämlich noch keine Ausrüstung. Aber in ’nem halben Jahr werde ich das Geld zusammenhaben, und dann werde ich Mitglied. Jeden Penny, den ich sparen kann, leg ich fort dafür.«
    »Du brauchst nicht mehr lange zu warten, Jack. Ich werde dir eine Ausrüstung kaufen.«
    »Kaufen?«, echote er ungläubig.
    »Ich werde sie dir schenken, Jack. Du hast meinem Freund nämlich das Leben gerettet. Und dafür musst du ja eine Belohnung haben. Aber jetzt mach, dass du in dein Versteck kommst. Man darf dich nämlich hier nicht sehen, verstehst du?«
    »Okay, Mister«, sagte der Junge glücklich, und wie ein Schatten verschwand er in der Dunkelheit.
    Wenige Augenblicke später kam Phil mit Buster an. Wir packten den Mann auf den Rücksitz. Es war ein Risiko, zumal Phil doch noch nicht ganz fit war. Aber Buster hatte sich in sein Schicksal ergeben und machte keine faulen Tricks.
    ***
    Ich fuhr zum District-Office. Buster brachte ich ins Vernehmungszimmer und ließ ihn unter Bewachung durch einen Kollegen zurück.
    Dann schaffte ich Phil zu unserem Doc, und hier musste ich mehr Gewalt anwenden als bei Buster.
    »Sehen Sie sich meinen Freund einmal genau an, Doc«, bat ich den Medizinmann.
    Dann ging ich zurück ins Vernehmungszimmer und knöpfte mir diesen Buster vor.
    Das Verhör dauerte fast eine Stunde, dann hatte ich alles aus ihm herausgeholt, was er mir sagen konnte. Ich war gerade fertig und brachte Buster in den Trakt für Untersuchungshäftlinge, als ich Mr. High im Flur begegnete.
    »Was ist eigentlich mit Phil los?«, erkundigte er sich und gab Fred Nagara, der mit ihm gekommen war, einen Wink, sich um Buster zu kümmern.
    Ich erzählte meinem Chef in knappen Worten die Story.
    »Der Doc sagt, dass er eine leichte Gehirnerschütterung hat«, sagte Mr. High und schlenderte mit mir zu seinem Büro hinüber. »Phil wird sich ein paar Tage schonen müssen und Sie, Jerry, achten bitte darauf, dass Ihr Freund sich auch an die Anordnungen des Arztes hält.«
    »Ich werde es wenigstens versuchen«, gab ich zurück und nahm den angebotenen Platz in dem Sessel neben dem Schreibtisch ein. Ausführlich berichtete ich über Buster.
    »Und den Hintermann kennt er natürlich nicht?«
    »Nein, es waren immer zwei Männer, die sich abwechselten und das Rauschgift brachten. Buster, so heißt der Kioskbesitzer, will aber mit uns Zusammenarbeiten. Ich habe daran gedacht, den Kiosk ständig zu bewachen und dann die Gangster zu schnappen, wenn sie das nächste Mal mit einer Lieferung kommen. Wahrscheinlich wird es schon morgen sein. Bis morgen früh halte ich Buster in Haft und schicke ihn dann mit einem Kollegen wieder raus.«
    »Sie trauen ihm wohl nicht?«
    »Das schon, aber ich möchte kein Risiko eingehen. Ich möchte unter allen Umständen vermeiden, dass er die Gangster warnt. Buster hat das eingesehen und war einverstanden.«
    »Ihre Idee ist nicht schlecht, Jerry. Vielleicht kommen wir so einen Schritt weiter. Bis jetzt war es ja zum Verzweifeln. Und da ist noch eine neue Geschichte, die mir eine Menge Kopfschmerzen macht. Und vielleicht steht sie mit der Rauschgiftsache in Zusammenhang.«
    »Ich habe keine Ahnung, was Sie meinen, Chef«, sagte ich und sah Mr. High, der ein nachdenkliches Gesicht machte, fragend an.
    »Können Sie auch nicht, Jerry. Wir sind heute erst durch Zufall darauf gestoßen. Passen Sie auf, ich will es Ihnen in ein paar Worten erklären. In den letzten Wochen wurden mehrere Männer tot aufgefunden. Meistens auf der Straße, in einem Fall saß der Mann tot hinter dem Steuer seines Wagens. In allen Fällen handelte es sich immer um die gleiche Todesursache: Herzschwäche.«
    »Was ist daran so erstaunlich«, warf ich ein. »Nach den Statistiken ist das heute immerhin die häufigste Todesursache.

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