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0429 - Höllenfahrt der Templerkutsche

0429 - Höllenfahrt der Templerkutsche

Titel: 0429 - Höllenfahrt der Templerkutsche Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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gibt nicht nur ein Siegel, John, auch in diesem Tempel habe ich eines gesehen. Ein Kreuz, der Löwe, der Mond, die Sterne, es ist alles vorhanden…«
    »Wo hast du es gesehen, Jane?«
    »An der Wand, wo es dunkel ist.« Jane deutete in die entsprechende Richtung.
    Ich hatte mit van Akkeren zu tun, aber Suko stand ziemlich günstig.
    Ohne daß ich irgend etwas gesagt hätte, holte er seine Lampe hervor und schaltete sie ein.
    Der helle Strahl durchschnitt die Düsternis und traf dort die Wand, wo Jane hingedeutet hatte.
    Es war für mich nicht viel zu erkennen, nicht einmal einige Striche oder Abbildungen, aber Suko blieb nicht stehen, sondern lief auf die nach wie vor von ihm angeleuchtete Wand zu.
    Er blieb wenige Schritte davor stehen und nickte. Ohne sich umzudrehen, sagte er: »Es stimmt, John. Jane hat sich nicht geirrt. Das Siegel ist zu erkennen.«
    »Und auch identisch?«
    »Ja, ich sehe dein Kreuz ebenfalls!«
    Es war für mich nicht einfach, diese Tatsachen hinzunehmen und sie auch zu begreifen. Irgendwie kam ich da nicht mit. Dieser Tempel war im Prinzip dem Bösen geweiht. Was hatte mein Kreuz hier zu suchen? Und welch eine Macht besaß das geheimnisvolle Siegel überhaupt?
    Van Akkeren sah mir an, daß ich darüber nachdachte. Aus seinen folgenden Worten sprach der Spott, den er empfand. »Jetzt haben Sie alles und wissen nicht, was Sie damit anfangen sollen?«
    »Irrtum. Ich könnte es zum Beispiel zerstören.«
    »Dazu würde ich nicht raten.«
    »Weshalb nicht?«
    »Es ist sehr alt.«
    »Kann das ein Grund sein?«
    »Unter Umständen, und sein Besitzer hat es stets in hohen Ehren gehalten.«
    »Wer war es?«
    »Wissen Sie das nicht?« Die so gestellte Frage bewies mir, daß er wieder Oberwasser bekommen hatte. »Ich hätte Sie tatsächlich für schlauer gehalten, Sinclair. Eigentlich brauchen Sie sich das Siegel nur genau anzusehen, um zu wissen, wem es einmal gehört hat. Gehen Sie die Motive doch durch und denken Sie an die Zeit der ersten Templer und Kreuzritter.«
    Ich ließ mich äußerlich nicht ablenken und schaute auch nicht auf das Siegel. Im Geiste zählte ich die Dinge auf.
    Das Kreuz, der Halbmond darüber.
    Das Symbol für Maria. In ihrem Namen hatten die Kreuzritter damals gekämpft. Hinzu kamen die Sterne und natürlich der Löwe, das Wahrzeichen Großbritanniens.
    »Nun, wissen Sie es?«
    »Es war sicherlich nicht das Kreuz, könnte aber der Löwe gewesen sein -oder?«
    Van Akkeren verzog das Gesicht. Wahrscheinlich wollte er lächeln. Dabei nickte er. »Ja, Sinclair, es ist der Löwe. Der Löwe, der für einen Namen steht.«
    »Richard Löwenherz!« stieß ich hervor.
    »Endlich hast du es erfaßt. Er, Richard Löwenherz, war der Besitzer des Siegels. Er hat auch zu uns gehört, nur stand er nicht auf der Seite Baphomets, aber das Siegel gab ihm Kraft, dies muß ich ehrlicherweise zugeben.«
    »Sie, van Akkeren, müßten demnach sein Feind sein. Oder irre ich mich?«
    »Sie irren sich nicht. Löwenherz ist tot. Er kann mir nichts anhaben, aber ich wollte sein Siegel, das auf einer der Reisen ins Gelobte Land verlorenging. Wenn ich es besitze, können es andere nicht mehr in die Hände bekommen.«
    »Meinen Sie uns damit?«
    »Nicht Sie, Sinclair. Sie wissen selbst, daß es noch eine zweite Gruppe von Templern gibt.«
    »Ja, die um Abbé Bloch!«
    »Genau. Auch sie suchen das Siegel. Es ist ein Meilenstein auf dem Weg zum Dunklen Gral, aber was soll ich Ihnen erzählen, Sie wissen es selbst. Wir verschwenden nur Zeit.«
    »Das glaube ich kaum. Außerdem gebe ich mich nie mit der Hälfte irgendwelcher Informationen zufrieden. Ich gehe davon aus, daß dieses Siegel tatsächlich einmal Richard Löwenherz gehört hat. Wie aber ist mein Kreuz in den Stein geritzt worden? Hat er es bereits gekannt?«
    »Allem Anschein nach ja. Möglicherweise hat er nicht nur von der Existenz des Kreuzes gewußt, sondern es sogar besessen. Wie denken Sie darüber, Sinclair?«
    Ich dachte nach Und hatte den Eindruck, als würden sich meinem Gedankenstrom völlig neue Perspektiven eröffnen. Wenn das tatsächlich der Wahrheit entsprach und Richard Löwenherz der Besitzer des Kreuzes gewesen war, hatte ich hier wieder eine Spur auf dem langen Weg gefunden, den das Kreuz hinter sich hatte.
    Richard Löwenherz, Hector de Valois in späterer Zeit, aber auch als Templer, und jetzt ich.
    Ich dachte noch einen Schritt weiter. Konnte es sein, daß ein Mann wie Richard Löwenherz in Hector de Valois wiedergeboren

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