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0429 - In der Monsterhöhle

0429 - In der Monsterhöhle

Titel: 0429 - In der Monsterhöhle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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Du…«
    »Ich will es nur ablenken«, stieß er hervor, während sie gemeinsam weiter zurückwichen und dabei der Rückwand immer näher kamen. »Lauft zu dem Durchgang, aus dem die Bestie gekommen ist. Ich bin dann gleich hinter euch!«
    »Es wird dich umbringen, das Monster«, prophezeite Francesca.
    Aber Rico hatte das Gefühl, daß dieses Ungeheuer ebensowenig wirklich war wie alles andere, das ihnen vorgegaukelt wurde. Er hörte zwar die Schritte, mit denen das Monster aufstampfte. Aber in der Höhle hatte er auch das Wasser plätschern gehört, bis er es endlich verließ. Das Monstrum dagegen konnte er nicht einmal atmen hören. Die schwach hervortretenden Nüstern bewegten sich nicht. Das Monstrum blieb auch stumm. Kein Laut, nicht einmal ein heiseres Hecheln kam aus dem leicht geöffneten Maul.
    »Lauft - jetzt!« rief Rico. Dabei streckte er beide Arme zu den Seiten aus und wies den Mädchen damit die Richtung. Zu seiner Erleichterung befolgten sie seine Aufforderung jetzt endlich. Nach beiden Seiten rannten sie davon, während Rico vorsprang und nach dem Leib des Schuppigen trat.
    Einen Menschen hätte er mit seiner Aktion überrascht; vermutlich hätte niemand ernsthaft damit gerechnet, daß ein körperlich so unterlegenes Wesen das Stärkere angriff. Außerdem war Rico schnell, seit er sich wieder völlig frei bewegen konnte, und er hatte vor, nach dem Körpertreffer blitzschnell seitwärts wegzutauchen und das Monstrum entweder noch einmal von hinten zu attackieren -oder um sein Leben zu laufen. Daß er es nicht besiegen konnte, war ihm klar. Mit den bloßen Händen kam er weder gegen die Schuppenhaut noch gegen die Muskelstränge des Monstrums an.
    Aber es kam anders, als er dachte.
    Es war unglaublich, wie schnell der Schtippige reagierte. Rico hatte es diesem Koloß nicht zugetraut. Aber noch während sein Fuß hochzuckte, packte das Schuppenmonster mit einem seiner massigen, langen Arme zu, ergriff Ricos Bein - und versetzte ihm eine leichte Seitwärtsdrehung.
    Rico schrie schmerzerfüllt auf. Er glaubte, das Monster werde ihm das Bein brechen und ausrenken. Der Schmerz stach durch seinen ganzen Körper, und irgendwie brachte er es fertig, sich mit dem Standbein abzustoßen, sich in der Luft eine Drehung zu geben, um den heftigen Ruck auszugleichen. Im nächsten Moment fühlte er sich losgelassen, schwebte noch frei in der Luft, als ihn die andere Pranke des Monstrums traf und bis gegen die Wand schleuderte. Er konnte den Aufprall mühsam mit den Armen abfangen, fand mit den Füßen wieder Bodenkontakt und verlor den Halt, weil in seinem rechten Bein keine Kraft mehr war. Abermals durchraste ihn der teuflische Schmerz, und er brach vor der Wand zusammen.
    Vor seinen Augen wurde es schwarz, dann tanzten bunte Funken und Kreise, und als er wieder halbwegs sehen konnte und der Schmerz allmählich abebbte, glaubte er, daß das Ungeheuer ihm jetzt in seinem wehrlosen Zustand den Rest geben würde.
    Und dann wußte er nicht, warum er immer noch lebte.
    Rasend schnell hetzte das Monstrum durch die Steinkammer und folgte den beiden Mädchen, die gerade durch die Türöffnung schlüpften. Der Schuppige war so schnell, wie Rico noch niemals ein Lebewesen laufen gesehen hatte, nicht einmal ein galoppierendes Rennpferd.
    Und dann war er in der Steinkammer allein…
    ***
    Tina und Francesca erreichten hinter dem Rücken des Monstrums die Tür, als sie Ricos gellenden Schrei hörten. Francesca warf einen Blick zurück und sah den Freund durch die Luft fliegen. Aber sie wußte, daß sie beide nichts für ihn tun konnten. Sie konnten nur noch die Chance nutzen, die er ihnen verschafft hatte.
    Bitterkeit erfüllte Francesca. Rico opferte sich für ihr Entkommen, dabei wußten sie beide nicht einmal, ob ihnen die Flucht wirklich gelingen würde und ob sie nicht hinter der Tür von einem weiteren Monstrum erwartet wurden.
    Sie tauchten in die Dunkelheit ein.
    Und hinter ihnen donnerten Schritte. Das Monstrum hatte sich von Rico nicht aufhalten lassen und kam im Höllentempo heran! Francesca gab Tina einen heftigen Stoß, daß die Freundin noch schneller wurde und sah sie dann gegen eine Wand prallen. Sie selbst konnte noch ausweichen. Der Gang machte hier eine scharfe Biegung!
    Francesca war schon an Tina vorbei, ergriff sie am Arm und zog die benommene Freundin mit sich. Im nächsten Moment schrie Tina auf.
    Das Monstrum war da, war selbst nicht gegen die Querwand gedonnert, sondern hatte jetzt Tina gepackt! Es gab

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