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0429 - In der Monsterhöhle

0429 - In der Monsterhöhle

Titel: 0429 - In der Monsterhöhle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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einen heftigen Ruck, und Tinas Arm wurde Francescas Hand entrissen.
    Sie wirbelte herum und sah, wie das Ungeheuer Tina mit beiden Pranken umklammerte und hoch in die Luft hielt. Im Dämmerlicht dieses Korridors waren beide nur als Schatten zu erkennen.
    Und dann war da noch ein anderes Geräusch.
    Francesca wirbelte herum.
    Dort, wohin sie hatten fliehen wollen, tauchte ein seltsames Ding auf. Es sah aus wie ein medizinballgroßes Ei, auf dem eine fußballgroße Kugel aufgesetzt war, aus der Antennen ragten. Aus dem Ei-Körper entsprangen spinnenbeindürre, bewegliche Arme und Beine, die diesem Ding ein bizarres, erschreckendes Aussehen gaben. Es wurde von einem schwachen, bläulichen Lichtschimmer eingehüllt und war deshalb besonders deutlich zu erkennen.
    Es sah metallisch aus.
    Francesca stöhnte auf. Auf seinen langen, dünnen Spinnenbeinen bewegte sich das Kugel-Ei auf sie zu. Wenn die Kugel der Kopf sein sollte, so besaß das Ding weder Nase noch Mund oder Ohren. Aber im oberen Kopfdrittel, eine Handspanne unter den Antennen, die unrhythmisch hin und her pendelten und unhörbare Signale aufnahmen oder auszusenden schienen, befand sich ein schmales, kaum zentimeterbreites Band, hinter dem es irrlichterte und funkelte.
    Augen… ?
    Sah dieses Ding mit dem Lichtband? War es eine Art Roboter?
    Das Kugel-Ei blieb abrupt stehen. Francesca glaubte an zwei Antennenspitzen ein schwaches Glühen zu sehen. Gleichzeitig schloß das Augenband sich, um sich nur zwei Sekunden später wieder zu öffnen.
    Da war das Monstrum mit der Schuppenhaut blitzschnell heran. Francesca hatte keine Möglichkeit mehr, auszuweichen. Das Monstrum hielt die aufschreiende Tina jetzt mit einer Hand, packte mit der anderen nach Francesca und drehte sich mit ihr um bis hinter die Gangbiegung. Dort versetzte es ihr einen kräftigen Stoß, der Francesca bis in den Steinraum taumeln ließ, ehe sie sich wieder fangen konnte.
    Sie fuhr herum und sah, wie die Öffnung undurchsichtig wurde. Der Stein verstofflichte sich und löschte die Türöffnung aus. Das Letzte, das Francesca sah, war das Monstrum, wie es mit Tina durch die Querwand verschwand, gegen die sie geprallt war, als existierte sie überhaupt nicht.
    Dann war vor ihr nur noch fester, massiver Stein…
    ***
    Rico versuchte sich aufzurichten, aber es gelang ihm nicht. Er konnte das rechte Bein nicht belasten. Jedesmal, wenn er auch nur einen Teil seines Gewichtes darauf verlagerte, durchbohrte ihn der Schmerz wie ein Pfeil.
    Er sah Francesca entgegen.
    »Wo ist Tina?«
    »Das Monstrum hat sie«, berichtete die Studentin. »Was ist mit dir los? Bist du verletzt?«
    »Wahrscheinlich. Ich kann mein Bein nicht mehr benutzen. Was war los?«
    Francesca erzählte.
    Rico preßte die Lippen zusammen und sagte nichts.
    »Vielleicht wird sie nur zu einer Art Verhör gebracht«, versuchte Francesca ihn zu beruhigen, aber sie wußte selbst, wie wenig wahrscheinlich das war. »Wir sind hier möglicherweise ohne Erlaubnis in eine Art Geheimversteck eingedrungen, und jetzt will man wissen, wer wir sind und befragt uns einzeln…«
    »Daran glaubst du doch selbst nicht«, sagte Rico. »Dieses Monstrum, das aussieht, als habe es nur Kraft, aber kein Hirn? Oder das Ding, das wie ein Roboter aussieht? Weiß der Himmel, ich verstehe das hier alles nicht mehr, und ich glaube, ich will es auch gar nicht verstehen. Verdammt. Wenn ihr wenigstens hättet verschwinden können…«
    »Mach dir darüber keine Gedanken. Wir hätten es nicht geschafft, auch wenn du das Monstrum in kleine Streifen zerlegt hättest, Rico. Wir wären an diesem spinnenbeinigen Roboter nicht vorbei gekommen. Es sah mir so aus, als erteilte er dem Monstrum irgendwie Befehle. Vielleicht über Funk, oder wie auch immer… Dieses Ding ist gefährlicher als der Schuppige. Und möglicherweise gibt es von dem noch ein Dutzend Kollegen in dieser seltsamen, unbegreiflichen Anlage…«
    »Es muß doch eine Möglichkeit geben, etwas für Tina zu tun und aus dieser tückischen Falle wieder hinauszukommen«, murmelte Rico. »Irgend etwas haben wir übersehen. Vorhin, in dem Röhrengang, war ich nahe dran. Ich hatte es geschafft, meine Umgebung durch Gedankenkraft einigermaßen unter meine Kontrolle zu zwingen. Und dann habe ich den Fehler gemacht, zu dir, zu euch beiden, versetzt werden zu wollen und bin prompt in diesem Gefängnis gelandet…«
    Francesca setzte sich neben ihm auf den Steinboden. Sie betastete sein Bein. »Tut das weh?« fragte sie.
    »Im

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