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043 - Das Beinhaus der Medusa

043 - Das Beinhaus der Medusa

Titel: 043 - Das Beinhaus der Medusa Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Brent
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dann läßt die
Reaktion darauf schließen, daß Marne vor seinem Tod eine scheußliche Begegnung
gehabt hat.
    Das Medium versuchte, diese Situation wiederzugeben, es ging offensichtlich
über seine Kraft. – Diese Begegnung und Marnes Tod müssen in unmittelbarem
Zusammenhang miteinander stehen. Sollte es noch einmal zu einem Kontaktversuch
kommen, zu einem erfolgreicheren, dann wäre ich Ihnen sehr verbunden, wenn Sie
mich das wissen ließen.
    Ich bin die nächste Zeit unter der Telefonnummer Ihres Freundes Thor
Haydaal zu erreichen …«
    »Natürlich, Mister Brent.«
    Erik gab ihnen zu verstehen, daß es wohl besser wäre, wenn sie jetzt das
Haus verlassen würden. »Es könnte sich nachteilig auf die geistige und
körperliche Verfassung Ingrids auswirken, wenn sie zu sich kommt und zwei
Fremde anwesend sind.«
    Er begleitete die beiden Männer noch bis zur Tür und zog den wollenen
Vorhang hinter sich zu.
    »Es tut mir leid – wegen vorhin«, sagte er leise, zu Larry Brent gewandt.
    »Es war sehr aufschlußreich«, entgegnete Larry auf die Entschuldigung. »Das
Medium stellte eine andere Person dar, und es wehrte sich gegen einen Feind,
gegen etwas Fremdes.
    Ich wurde zur Symbolfigur dieses Fremden, dieses Unbekannten …«
    Erik nickte. »Das ist die einzige Erklärung. Ich bin überrascht, daß Sie
die Materie so gut beherrschen. Als Außenstehender …«
    Er konnte nicht wissen, daß ein PSA-Agent eine Spezialausbildung genoß, um
gerade mit unkonventionellen Dingen und außergewöhnlichen Problemen fertig zu
werden.
    X-RAY-3 wurde das dumpfe Gefühl nicht los, daß er immer mehr in den Strudel
von Ereignissen geriet, denen er sich nicht entziehen konnte.
    Als der Reporter und der Agent den Hof durchquerten, sprachen sie beide
kein Wort. Jeder war mit sich selbst beschäftigt.
    Sie erreichten die Stelle, wo Larry Brent seinen Lotus Europa abgestellt
hatte.
    Während X-RAY-3 die Tür aufschloß, trat Thor Haydaal hinter ihn und meinte
mit leiser Stimme: »Die Kraft, die das Medium entwickelte, gibt mir zu denken.
Ingrid war in diesen rätselhaften Sekunden wirklich Marne, daran gibt es für
mich keinen Zweifel mehr.
    Marne wollte Sie, Mister Brent, töten …!«
    »Er wollte mich nicht töten. Ich sagte bereits, daß ich nur eine
Symbolfigur war …« Larrys Überlegungen gingen noch weiter, aber er sprach nicht
darüber.
    Larry wollte sich hinter das Steuer des Lotus klemmen, als es geschah.
    Zwei Schüsse zerrissen die Stille der Nacht. Der Sand vor Larrys Füßen
spritzte auf. Die erste Kugel schlug in den Boden. Die zweite surrte über ihn
hinweg und galt offensichtlich dem Reporter, der um den Wagen herumging.
    Haydaal schrie auf, faßte an seinen linken Oberarm und ließ sich – ebenso
wie Larry Brent – sofort geistesgegenwärtig auf den Boden fallen. X-RAY-3
rollte sich auf die Seite, riß dabei seine Smith & Wesson Laser aus der
Schulterhalfter. Ohne zu zögern, drückte er den Abzug durch. Ein greller,
nadelfeiner Strahl zuckte durch die Nacht. Der Amerikaner hatte in die Richtung
der Mündungsflamme gezielt. Der Laserstrahl traf mitten in einen Busch. Funken
sprühten auf, als die dünnen Zweige Feuer fingen.
    Doch Larry hatte es mit keinem leichten Gegner zu tun.
    Unmittelbar nach dem Abfeuern der beiden Schüsse hatte der geheimnisvolle
Schütze sofort seinen Standort gewechselt.
    X-RAY-3 hoffte, daß sein Gegner sich mit einem weiteren Schuß verriet. Doch
nachdem der Anschlag auf die beiden Männer nicht den erwünschten Erfolg gehabt
hatte, mußte der Schütze seinen ursprünglichen Plan geändert haben. Er ließ es
nicht mehr auf eine weitere Auseinandersetzung ankommen.
    Larry hielt den Atem an. Aus den Augenwinkeln heraus nahm er wahr, daß Thor
Haydaal auf ihn zukroch.
    »Hat es Sie arg erwischt?« preßte der Agent zwischen den Zähnen hervor.
    Haydaal winkte ab. »Halb so schlimm. Kleiner Streifschuß.
    Derjenige, der es auf uns abgesehen hat, scheint von einer Kugelspritze
nicht viel zu verstehen. Wir boten uns doch dar wie auf einem Tablett. Und wir
waren außerdem auf einen solchen Empfang nicht vorbereitet.«
    Larry nickte. Der Norweger hatte recht. Mit aufmerksamen Blicken studierte
der Amerikaner die Umgebung. »Warten Sie hier auf mich«, flüsterte X-RAY-3 und
schob sich langsam um den Wagen herum. Geduckt, die Büsche und Sträucher vor
dem Mauerwerk als natürlichen Schutz benutzend, gelangte er auf die andere
Seite des abgelegenen Hofes. Hügelan führende Felder und kleine

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