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043 - Der Mann von Marokko

043 - Der Mann von Marokko

Titel: 043 - Der Mann von Marokko Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edgar Wallace
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Morlake ernst. »Es erfrischt mich, wenn ich auf und ab gehe.«
    »Aber wie machen Sie das? Ich sehe Sie immer nur in der einen Richtung an dem Fenster vorbeigehen.«
    »Ich gehe um diesen Tisch herum«, entgegnete Jim gleichgültig. »Ich wollte Sie eigentlich fragen, ob Sie nicht einen Schrei gehört haben? Aber es kann sein, daß das lange Wachen mich nervös gemacht hat.« »Ich habe nichts gehört. Das müssen Sie sich eingebildet haben. Aus welcher Richtung sollte er denn gekommen sein?«
    »Von der Wiese auf der anderen Seite des Flusses. Aber wenn Sie ihn nicht gehört haben, dann wollen wir uns auch nicht weiter darum kümmern.«
    »Ist dort eine Brücke?« fragte der Detektiv, der froh war, eine kleine Abwechslung zu haben. »Was für ein Geräusch war es denn?«
    »Es klang wie ein Hilfeschrei. Wenn Sie denken, daß es sich lohnt, hole ich eine Lampe, und wir sehen einmal nach.«
    Er steckte eine Windlaterne an, und sie eilten quer über den Rasen nach der kleinen Flußbrücke.
    »Ich glaube, daß der Schrei von diesem Feld kam«, sagte er.
    Spooner sah auch bald eine Gestalt auf dem Boden liegen.
    »Wer ist es?« fragte Jim.
    »Er scheint betrunken zu sein - hallo, wachen Sie auf!« Er zog den reglosen Mann auf die Knie und schüttelte ihn heftig an der Schulter. »Wachen Sie auf! Das ist ja der junge Mann, der im Haus von Mrs. Cornford wohnt!«
    »Ich erkenne ihn jetzt auch. Wie mag er nur hierhergekommen sein? Vielleicht sind Sie so liebenswürdig, ihn zu mir zu bringen.«
    Spooner holte Finnigan zu Hilfe, und Jim ging nach Hause zurück. Es war nicht nur die Arbeit dieser Nacht sehr schwer für ihn gewesen - Marbornes einbruchsicherer Safe war eine der schwierigsten Aufgaben, die er jemals gehabt hatte - auch die Verantwortung, die er für den halbverrückten Trunkenbold übernommen hatte, machte ihm zu schaffen. Während er seinen sehr gewagten Einbruch verübte, hatte Ferdie Farringdon im Wagen geschlafen, ebenso während der Rückfahrt. Schließlich mußte Jim ihn von dem Schuppen an, wo er seinen Wagen untergestellt hatte, halb tragen und halb führen. Er hatte ihn in den Wiesen von Creith House niedergelegt, als ihm einfiel, daß die Detektive, die sein Haus bewachten, doch ganz zweckmäßig dazu verwendet werden könnten, den armen Kerl nach Hause zu bringen.
    Jim ging in sein Schlafzimmer, zählte den Stoß Banknoten, den er aus seiner Tasche nahm, steckte ihn in ein Kuvert, schrieb die Adresse darauf und verwahrte es in dem Geheimfach unter dem Teppich.
    Was er finden wollte, hatte er nicht bekommen, aber sein Mißerfolg bedrückte ihn weniger als die merkwürdige Geschichte, die Farringdon ihm erzählt hatte. Es konnte doch unmöglich Joan sein - aber ihr Vater war ein Lord, sie hatte die herzförmige Narbe auf der Hand - und sie hieß Joan! Es ist ja Unsinn! sagte er zu sich selbst, das kann nicht sein! Unmöglich hat Joan das Leben dieses Mannes ruiniert. Sie ist doch noch ein Kind ... Sicher war es nur das Geschwätz eines Betrunkenen, aber er konnte sich mit dieser Erklärung nicht zufriedengeben. Schließlich nahm er sich vor, Mr. Farringdon am Morgen aufzusuchen und um eine Erklärung zu bitten. Er schlief vier Stunden, badete und kleidete sich an. Seine ersten Gedanken beim Erwachen beschäftigten sich wieder mit dem Betrunkenen und dessen Äußerungen.
    Nachdem er eine Tasse Tee getrunken hatte, bestieg er sein Pferd und ritt den Seitenweg entlang, bis er zu der einsam stehenden Gärtnerwohnung kam. Er hatte Mrs. Cornford noch nie gesehen, aber er war ziemlich beeindruckt von ihr.
    »Mein Name ist Morlake«, sagte er und beobachtete sie scharf. »Ich freue mich, daß Sie nicht gleich in Ohnmacht fallen, wenn sich Ihnen ein Verbrecher vorstellt.«
    Sie lächelte, als sie seinen Namen hörte.
    »Ich möchte gern den Herrn sprechen, der bei Ihnen wohnt.«
    »Mr. Farringdon?« Ihr Gesichtsausdruck änderte sich plötzlich. »Es tut mir leid, daß Sie ihn nicht sehen können - er ist sehr krank. Sie wissen vielleicht, daß er an Trunksucht leidet. Gestern ist er durchgebrannt, als ich ins Dorf ging, um einzukaufen, und er ist erst heute früh zurückgekommen. Ich habe eben nach dem Arzt geschickt.«
    »Ist er denn so krank, daß ich ihn nicht sprechen kann?«
    »Seine Temperatur ist hoch, und auch sonst ist er sehr elend. Kennen Sie ihn gut?«
    »Nein, ich weiß nur verschiedenes von ihm, das ist alles.«
    Sie wollte anscheinend nicht weiter über Mr. Farringdon sprechen, und er

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