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043 - Kampf um Cape Canaveral

043 - Kampf um Cape Canaveral

Titel: 043 - Kampf um Cape Canaveral Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ronald M. Hahn
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Der Strahl seiner Lampe wanderte über
    »Was ist denn das?«, fragte Miss Hardy und schüttelte sich. Sie deutete unter den Treppenaufgang. Dort in den Schatten sahen sie ein aus Zweigen, Blättern und Stofffetzen bestehendes Nest, über dessen Rand sich fünf dunkelbraune Eier von Kohlkopfgröße erhoben.
    »Fragen Sie lieber nischt…« Monsieur Marcel berührte eins der Gebilde mit dem Lauf seiner Waffe. »Isch schlage vor, wir gehen weiter, bevor die Mutter kommt.« Er eilte an Black vorbei, der sich im Licht seiner Lampe über die mysteriösen Eier beugte.
    Natürlich fragte auch er sich, welcher Vogel diese Eier wohl gelegt hatte. Man hörte an den Lagerfeuern oft von gewaltigen fliegenden Monstern, den Avtaren, die in Amraka Angst und Schrecken verbreiten sollten. Gesehen hatte Black aber noch nie eine dieser Kreaturen. Hier zu warten, bis das Muttertier auftauchte, schien ihm aber auch nicht angeraten…
    Sie eilten weiter. Als das drei Meter durchmessende Rohr aus einer Plastik-Metall-Legierung vor ihnen lag, schlug ihnen eine dermaßen modrige Luftwoge entgegen, dass Miss Hardy sich würgend an die Kehle fasste. Mr. Eddie kicherte, aber sein Gesichter war im Schein der Lampen ebenso käsig wie das von Monsieur Marcel.
    Black, der geglaubt hatte, er sei hart im Nehmen, äußerte ein leises »Puh!« Für einen stoischen Charakter wie ihn war dies ein geradezu leidenschaftlicher Ausbruch. Doch je länger sie vor dem finsteren Schacht verharrten, desto mehr gewöhnten sie sich an den mörderischen Mief.
    »Da sollen wir dursch?« Monsieur Marcel ließ seine blauen Augen rollen und zupfte nervös an seinem Kragen. »Isch kann nischt sagen, dass isch davon begeistert bin.,.«
    Mr. Eddie und die junge Miss Hardy bissen sich auf die Unterlippe. Auch Black war nicht sehr wohl bei dem Gedanken, durch ein Jahrhunderte altes, vielleicht morsches Rohr zu tappen, dass auf dem Meeresgrund entlang führte. Andererseits wirkte der Gang trocken. Black entsicherte seinen Driller, schob trotzig das Kinn vor und machte den ersten Schritt. Die anderen folgte ihm. Unter ihren Füßen knisterte es. Der Boden der Röhre war von Erde und Laub bedeckt. Der Wind hatte das Zeug wohl durch die Hausruine herangeweht.
    Monsieur Marcel übernahm die Führung. Je weiter sie in das Rohr vordrangen, desto feuchter, finsterer und unheimlicher wurde es. Als der erste Kilometer des Weges hinter ihnen lag, vernahmen sie ein Geräusch: das Scharren horniger Krallen auf eisernem Boden.
    Monsieur Marcel hielt an und leuchtete in den Schacht hinein. Mr. Eddie und Miss Hardy hoben gespannt ihre Driller. Black reckte den Hals. Er hörte ein leises Tap, tap, tap.
    Ihnen blieb keine Zeit mehr, sich Gedanken über den Verursacher zu machen, denn schon im nächsten Moment tauchte er vor der Gruppe auf.
    Es war die geduckte, gut zwei Meter breite Gestalt eines blassgrauen Reptils, und sein weit aufgerissenes Maul ließ darauf schließen, dass es entweder sehr wütend oder sehr hungrig war.
    Die Running Men erstarrten vor Schreck.
    Es war ein Krokodil! Doch wenn die Breite der Bestie auf ihre Länge schließen ließ, dann konnte man ihr nur mit Sperrfeuer beikommen.
    Als die Riesenechse sich mit fauchenden Lauten auf kurzen Stummelbeinen in Bewegung setzte, legten Mr. Eddie, Miss Hardy und Monsieur Marcel auf es an.
    »Nicht schießen!«, sagte Black warnend. Der Schusslärm würde in der Röhre widerhallen und die WCA-Agenten am anderen Ende warnen.
    »Rückzug!«
    Er hatte das letzte Wort kaum ausgesprochen, als das Reptil einen Satz nach vorn machte und sich der Rückzugsbefehl erübrigte. Das Quartett fuhr wie ein Mann herum und nahm die Beine in die Hand. Das Geräusch ihrer benagelten Stiefel erzeugte klackende Echos in der Röhre.
    Als sie wieder am Röhreneinstieg waren, sehlug allen das Herz bis zum Hals. Glücklicherweise war die Echse nicht so gut zu Fuß unterwegs. Ihr immenses Körpergewicht und die kurzen Beine hatten sie weit zurückfallen lassen.
    Zumindest wussten sie jetzt, von wem die Eier stammten.
    »Was jetzt?«, fragte Mr. Eddie. Sein schwarzes Gesicht war um drei Nuancen heller geworden. Er atmete schwer.
    »Wir müssen das Monster irgendwie unschädlisch machen«, sagte Monsieur Marcel und sprach damit nur aus, was alle dachten.
    Normalerweise wäre es ihnen ein Leichtes gewesen, das Reptil ins Jenseits zu befördern: eine Salve mit Explosivgeschossen oder eine Handgranate hätte das erledigen können.
    Wenn sie aber ungehört nach

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