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043 - Kampf um Cape Canaveral

043 - Kampf um Cape Canaveral

Titel: 043 - Kampf um Cape Canaveral Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ronald M. Hahn
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verdächtig ähnlich war. Du bist nämlich schon tot.
    Während Mr. Eddie und Miss Hardy in die Grube sprangen und die durchnässten und hustenden Gefangenen befreiten, knieten Mr. Black und Monsieur Marcel betreten neben den Leichen ihrer toten Gefährten.
    Der Fähnrich, der Mr. Moses und Miss Wells mit einem Driller getötet hatte, schaute sie mit seltsam starren Augen an - als hätte er in der letzten Sekunde seiner Existenz etwas Schreckliches gelernt.
    Mr. Black seufzte leise, dann nahm er ihm die Waffe aus der Hand und steckte sie hinter seinen Gürtel. Monsieur Marcel fluchte mit bleichem Gesicht vor sich hin und nahm den Helm ab.
    Ihr Plan war gut gewesen. Die beiden Panzerfahrer hatten sich von den WCA- Kampfanzügen aus dem Laderaum des Nixon lange genug täuschen lassen. Doch das riskante Unternehmen hatte einen hohen Preis gefordert. Sie hatten ein Drittel ihrer Kampfstärke eingebüßt.
    Nun waren sie nur noch zu viert. Als Black sich erhob, erfasste ihn ein leichtes Schwindelgefühl.
    Er klopfte Monsieur Marcel tröstend auf die Schulter, denn ihm war nicht entgangen, dass er für Miss Wells große Sympathie empfunden hatte.
    Sie traten von den Leichen zurück. Im gleichen Moment tauchte Miss Hardy auf und meldete, dass die befreiten Gefangenen friedlich, aber in keinem guten Zustand wären. Das Dorf ihres Stammes läge mehrere Kilometer südlich von hier; dorthin könne man sie in Sicherheit bringen.
    Kurz darauf humpelte der Kommanda, der Anführer der Sektierer mit einigen seiner der Getreuen auf Mr. Black zu und bedankte sich voller Überschwang. Er war, wie alle anderen, die aus der Grube gekrochen kamen, klatschnass und durchfroren. Black sah an den funkelnden Augen des Mannes, dass er auf Rache sann, doch zum Glück verhinderte sein schlechter Gesundheitszustand, dass er seine Leute in ein Abenteuer stürzte, dessen Ausgang mehr als ungewiss war.
    »Wir kehren in unser Dorf zurück«, röchelte der hustende Kommanda, »aber wir schwören bei Eisas, dass wir wiederkommen und uns dem Feind stellen. Das ist so sicher wie der ewige Zyklus Loonas!«
    »Rodscher, Iuusten!«, bekräftigte seine Gefährten.
    »Wir kennen eure Peiniger«, sagte Mr. Black. Sein kantiges Kinn deutete nach Cape Canaveral hinüber.
    »Wir sind hier, um ihnen das Handwerk zu legen.«
    »Das ist gut«, erwiderte der Kommanda.
    »Zwar können wir euch nicht zur Seite stehen, aber wir wissen, wie ihr euch dem Feind ungesehen nähern könnt.«
    Black horchte auf.
    »Es ist ein uralter Geheimgang«, sagte der Kommanda und hustete rasselnd. Er deutete mit zittriger Hand nach Süden.
    »Begleitet uns ein Stück. Wir wissen, wie man Shat-El trockenen Fußes erreichen kann…«
    ***
    Das verfallene Gebäude, in das sie eindrangen, nachdem sie den Transporter getarnt und sich von den Söhnen des Himmels verabschiedet hatten, wirkte wenig Vertrauen erweckend.
    Scharen fiepender Nager ergriffen die Flucht, als die Stiefel des bewaffneten Quartetts über die vom Regen glitschigen Steine polterten.
    Ein Wind hatte eingesetzt, der durch die leeren Fensterhöhlen strich und das Haus auf unheimliche Weise ächzen und seufzen ließ.
    Black sah, dass Monsieur Marcel sich schüttelte. Der junge Kandani mochte zwar ein Magier sein, solange es um Elektronik und Schaltkreise ging, doch am Driller machte er eher eine unglückliche Figur. Unter normalen Umständen hätte er den Mann lieber beim Nixon zurückgelassen, doch nach dem Tod ihrer Freunde brauchten sie jeden, der eine Waffe bedienen konnte.
    Also schritten sie gemeinsam vorsichtig durch einen Saal mit den Abmessungen eines Großraumbüros. Ihre Schritte hallten in der Leere des Raumes. Taschenlampen blitzen auf. Als Black den Kopf hob, erspähte er an den Wänden Überreste zerrissener Kunststoffrohre, aus denen sich ihm schnuppernde Naschen mit zitternden Schnurrbarthaaren entgegen reckten.
    Er wollte lieber nicht darüber nachdenken, welches Viehzeug sonst noch in dem alten Kasten hauste. Von außen hatte das Gebäude kahl und zweckmäßig gewirkt.
    Die NASA hatte es wohl vor fünfhundert Jahren als Pumpenstation zur Entwässerung des Weltraum-Bahnhofs benutzt.
    Sie stiegen über eine glitschige Treppe in den Keller hinab, schreckten ein Heer fingerlanger Kakerlaken auf und fanden den Eingang des unterseeischen Entwässerungsrohrs. Es führte sechs Kilometer unter dem Meer her und sollte laut dem Kommanda im Zentrum des ehemaligen Weltraumbahnhofs enden.
    Nach zehn Metern hielt Black an.

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