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0430 - Vampir-Geschwister

0430 - Vampir-Geschwister

Titel: 0430 - Vampir-Geschwister Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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mußte er es sich besorgen.
    Wenn er nach links schaute und sein Blick nicht mehr durch die Rückfronten der Häuser eingegrenzt wurde, hätte er den Kirchturm als Schatten in die Luft ragen sehen können, aber das wollte er auf keinen Fall. Was früher seine Heimat gewesen war, haßte er plötzlich. Mit diesen Dingen konnte und wollte er nichts mehr zu tun haben, denn sie waren für ihn jetzt absolut tödlich.
    Er hielt sich mehr rechts, wo einige kleine Handwerksbetriebe lagen. Unter anderen war in einem der Häuser eine Schreinerei untergebracht.
    Aber auch Landmaschinen reparierte der Mann, der von seinem Sohn unterstützt wurde. Um die Geräte und das Holz zu lagern, besaß er einen Schuppen, dessen Tür nur selten abgeschlossen war.
    Nur wenige Minuten nach der Begegnung mit dem Hund hatte der Vampir sein Ziel fast erreicht. Er schlich über den Vorhof, wo zur Reparatur hergeschaffte Landmaschinen standen, zur Holztür des Schuppens.
    Nicht einmal der breite Riegel war nach unten geklappt worden.
    Ball packte die Tür an der Seite und zog sie auf. Sie schleifte zwar über den Boden, aber das Geräusch hörte niemand. Die Menschen schliefen tief und fest.
    Ein sattes Grinsen huschte über die Lippen des Vampirs, als er in den stockfinsteren Schuppen schlich. Es roch nach Holz, das hier lagerte.
    Man hatte es gestapelt. Zwischen den Stapeln waren die Wege so breit, daß Ball problemlos hindurchgehen konnte. Er sah die lange Säge, große Hobelbänke und Werkzeug, das in falschen Händen zu gefährlichen Mordwaffen werden konnte.
    Besonders stachen ihm die schmalen Schnitzeisen ins Auge. Er würde sich schon zu wehren wissen.
    Hinter einem Holzstapel fand er sein Versteck. Er paßte genau in die Lücke zwischen Holz und Wand.
    Hier würde ihn so leicht keiner entdecken, und er konnte beruhigt abwarten, bis jemand den Schuppen betrat.
    Dessen Blut war ihm sicher…
    ***
    Auch zwei andere Gestalten waren in diesen späten Nachtstunden noch unterwegs.
    Die Vampir-Geschwister.
    Sie fühlten sich so wohl wie seit vielen Jahrhunderten nicht mehr.
    Endlich - endlich hatten sie das für sie so wichtige Blut getrunken. Sie fühlten sich gut. Ständig schienen neue Kraftströme durch ihre Körper zu schießen. Das Laufen bereitete ihnen keine Schwierigkeiten mehr, sie hatten manchmal sogar das Gefühl, als würden sie fliegen und sich vom Nachtwind tragen lassen.
    In den vergangenen Jahrhunderten war viel passiert. Es hatte Umwälzungen gegeben, Städte waren entstanden, Dörfer wurden gebaut, neue Häuser. Kriege hatten wieder viel von dem Erbauten zerstört, aber die Menschen gaben nicht auf und bauten weiter.
    Doch eines hatten sie nicht vernichtet oder beseitigt: Die Trümmer von Luna Castle!
    Und diese Trümmer waren das Ziel der beiden Blutsauger.
    Den Ort Wark konnten sie umgehen. Sie schlugen den Bogen an der linken Seite entlang und konnten die Häuser nur als dicht zusammenwachsende Schatten erkennen.
    Vor ihnen lag eiri weit gezogener Hang, auf dessen runder Kuppe früher die wuchtigen Mauern von Luna Castle gestanden hatten. Heute waren nur noch Trümmer vorhanden, auch sie konnten von ihnen nicht mehr entdeckt werden, weil Buschwerk und Gras die meisten Steine überwuchert hatte.
    Trotz der Veränderung fanden sie den Weg. Mondlicht begleitete sie hin und wieder. Es schien zwar auf sie nieder, aber als Blutsauger warfen sie keine Schatten.
    Und so näherten sie sich ihrem Ziel.
    »Heimat!« keuchte der Earl plötzlich. »Ich spüre die Heimat. Sie wird uns Schutz geben.«
    »Es ist niedergebrannt worden, Bruder!«
    »Aber nicht die alten Verliese. Dort werden wir uns tagsüber verkriechen. Wer sollte je hineingegangen sein? Die Menschen hatten Angst, sie wußten, daß dieser Ort verflucht war.«
    »Du bist sehr sicher.«
    »Ich habe lange genug warten müssen…«
    Margot sagte nichts mehr, bis sie den Platz erreicht hatten und sich wie Schatten durch das hochwachsende und sich im Wind bewegende Gras glitten. Ja, sie fanden noch die Mauern, kletterten auf die Reste, standen dort und wandten ihre Gesichter der fast vollen Mondscheibe entgegen.
    Sie tankten sein Licht, dachten an das Blut der Menschen und gebärdeten sich wie Kinder, die endlich ein geliebtes Spielzeug erhalten hatten.
    Vergessen hatten sie nichts, und so gingen sie weiter, um die Stellen zu suchen, von denen aus sie in die Tiefe der Verliese klettern konnten.
    Alles war überwuchert. In der Dunkelheit fiel es ihnen sehr schwer, nur war es ihnen

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