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0431 - Der Gentleman-Killer

0431 - Der Gentleman-Killer

Titel: 0431 - Der Gentleman-Killer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Irene Rodrian
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Schulter zu liegen und stöhnte leise auf. Die Schwester half ihm lächelnd.
    »Hey!« brüllte der Cop auf dem Stuhl und fuhr hoch. Er starrte uns einen Moment lang verständnislos an, dann fuhr er sich mit der Hand durch die wie eine Bürste aufstehenden Haare.
    »Verdammt, ich bin eingeschlafen. Tut mir leid. Mann, tut mein Hals weh!« Er massierte seine steifen Nackenmuskeln und grinste unglücklich. Ich setzte mich zu Ken Lammont auf die Bettkante.
    »Wie war die Nacht?« fragte ich. Er grinste.
    »Verflucht heiß, würde ich sagen!«
    Ich zeigte ihm die Fotos, die wir von Sam Vane und Speedy Crow in unserer Kartei gefunden hatten. Er studierte sie lange und aufmerksam. Dann las er Wort für Wort die Beschreibung, die darunter stand.
    »Rote Haare, hm«, er sah auf und fuhr sich mit der Zunge über die Lippen. »Ich weiß nicht, ob einer von den beiden rote Haare hatte, aber es könnte gut sein. Der, der keine Maske hatte, sah so aus wie dieser Sam Vane. Aber er muß etwas auf dem Kopf gehabt haben. So eine Art Kappe oder so. Ich habe es schwarz oder dunkelbraun in Erinnerung. Aber das Gesicht kenne ich. Ja, ich bin ganz sicher. Der Mann, der einen Revolver, aber keine Maske hatte, ist dieser Sam Vane.«
    »Und der andere, wie steht es mit dem?«
    »Weiß nicht genau. Wissen Sie, ich sag' nur etwas, wenn ich mir sicher bin. Sonst halt’ ich meinen Mund.« Er wartete einen Augenblick. »Aber die Augen, diese stechenden Augen könnten's gut gewesen sein. Kann mir nicht vorstellen, daß es noch einen zweiten Mann unter der Dunstglocke von Manhattan gibt, der so einen Frigidaire-Blick hat. Aber das andere Gesicht konnte ich nicht sehen, er hatte ein Tuch bis hoch über die Nase gebunden.«
    »Okay, vielen Dank, Mr. Lammont. Sie haben uns wirklich sehr geholfen.« Wir wünschten ihm noch gute Besserung, bestellten eine Ablösung für den schlafenden Cop und gingen hinunter.
    Wir saßen in meinem Jaguar, und ich spielte unschlüssig mit der Zündung.
    »Ich hätte, Lust, ein zweites Frühstück zu verdrücken«, überlegte Phil.
    »Ein Frühstück mit Ham and Eggs, mit starkem schwarzen Kaffee.«
    »Die Idee hat etwas für sich!« gab ich zu und sah mich nach einem Durgstore um.
    Phil beugte sich vor.
    »Hundert Meter weiter ist eine italienische Espresso-Bar, fahr einfach die Straße lang.«
    »Davon kommen zwar keine neuen Facts zum Vorschein, aber schaden kann es nichts!« Ich drehte den Zündschlüssel um, und der Motor sprang an. Phil schaltete die Klimaanlage ein, und das Zischen des einströmenden kalten Luftstromes übertönte beinahe das Surren' der Sprechanlage. Phil nahm den Hörer aus der Halterung und meldete sich.
    Es war Mr. High, unser Distriktchef. »Habt ihr etwas herausgefunden, Phil?«
    »Nicht viel, wir sitzen fest. Das einzige wäre eine Fahndung nach Speedy Crow, aber ich fürchte, dann setzt er sich ab. Ich möchte lieber über ihn zu seinem Boß kommen. Aber ich weiß nicht wie.«
    »Okay. Dann hilft euch vielleicht das hier weiter…«
    »Haben Sie den Bericht von Fenton Conelli?« fragte Phil rasch.
    »Ich habe den Bericht hier. Conelli hat die ganze Nacht an den Büchern gesessen. Es war wieder eine Aufgabe nach seinem Geschmack. Aber er hat nichts finden können.«
    »Nichts?« sagte Phil langgezogen. »Keine Spur. Er sagt, es wäre alles in Ordnung. Sowohl die Bücher der Zentrale als auch der Greenwich Filiale sind durch und durch okay.«
    »Das bedeutet, daß keiner der Bankangestellten mit der Gang zusammenarbeitet«, stellte Phil fest.
    »Nicht ganz. Conelli meint, es wäre möglich, daß die Bücher gefälscht sind. Aber dann nur von ganz oben aus. Irgend jemand aus der Geschäftsleitung, der klug genug ist, einen Fälschungsplan auszuarbeiten, der sich über Jahre hinwegzieht.«
    »Aber geht denn so etwas?«
    »Conelli meint, die Schwierigkeit in einem solchen Falle wäre lediglich, eine Erklärung für die fehlende Summe zu bekommen. Offensichtlich ist es möglich, eine große Summe von den Geldern der Bank abzuzweigen und dieses Loch von Jahr zu Jahr durch die Bücher zu schieben, wenn von Zeit zu Zeit unübersehbare Summen verschwinden. So zum Beispiel durch einen Überfall.«
    »Verdammt!« sagte ich leise. Ich konnte das Gespräch mithören, weil Phil den Lautsprecher eingestellt hatte. Dann fiel mir noch etwas ein. »Wenn Conelli recht hat, und einer der Bankchefs diese Sache geplant hat, muß er aber doch mit einer Bande von Berufsverbrechern Zusammenarbeiten.«
    »Sicher«,

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