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0431 - Der Gentleman-Killer

0431 - Der Gentleman-Killer

Titel: 0431 - Der Gentleman-Killer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Irene Rodrian
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herandrängenden Menschen und sah auf den brandroten Haarschopf hinunter. Er war sonst nicht mehr viel von dem Mann übriggeblieben. Seine MP lag dicht neben ihm, leicht verbeult, aber nicht ernsthaft beschädigt.
    ***
    »Es war nicht meine Schuld, ich schwöre es Ihnen!« stammelte der Fahrer des Triebwagens unaufhörlich. Der Schweiß lief ihm in Strömen über das Gesicht. Ich konnte ihn nicht beruhigen, er hörte nicht hin. Die automatische Signalanlage hatte sich bereits beim ersten plötzlichen Bremsen eingeschaltet und die Männer von der Underground Safety alarmiert.
    »Wo ist das nächste Telefon?« fragte ich den Fahrer. Er sah mich verstört an, und ich wiederholte meine Frage.
    »Alle zwei Nischen ist eins«, flüsterte er stockend. »Das nächste kommt nach 300 Yard auf der anderen Seite.«
    »Sind Sie soweit okay, daß Sie telefonieren können?«
    Er schluckte und nickte, aber ich sah, daß er meine Worte nicht begriffen hatte. Ich warf einen prüfenden Blick auf die herumstehenden Menschen. Ein kräftiger junger Mann, der sich nach vorn gedrängt hatte, schien mir die ausreichende Ruhe zu haben. Ich schickte ihn los, und er war offensichtlich froh, etwas tun zu können.
    Dann drängte ich die anderen wieder zurück und wollte eben einen zweiten Mann zu Hilfe nehmen, als wir hinter uns einen dumpfen Schuß hörten.
    Vor dem Tunneleingang hatte jemand einen Schuß abgefeuert, und ich erkannte den trockenen Ton einer Achtunddreißiger. Ich rannte los und brüllte den Fahrgästen, die mir sofort folgen wollten, zu, in die Waggons zu steigen.
    Als ich den Ausgang erreichte, rannte ich fast mit einem Mann zusammen.
    »Willst du mir damit eine Rippe brechen?« fragte Phil, und seine Hand schob ich meine 38er auf die Seite.
    »Hey, Phil!« sagte ich erleichtert, dann sah ich auf die rauchende Mündung seiner Kanone.
    »Ich bin dort hinten wie ein Maulwurf in die Tunnels zur Sixth Avenue ‘reingekrochen. Zweimal hätte mich fast ein verdammter Zug erwischt, und dann hörte ich plötzlich hier drüben eine Knallerei. Aber bis ich mich über die Gleise, den Schotter und die Drähte hergearbeitet hatte, war der Eingang durch .zwei Züge blockiert. Und dann hörte ich das Kreischen der Bremsen und diesen grauenhaften Schrei, Und kurz darauf kam ein Mann herausgestürzt. Ich gab einen Warnschuß auf ihn ab, aber er war nicht zu halten.«
    »Er muß im Moment der Verwirrung durch den Zug geklettert und hinausgerannt sein. Wo ist er hin?«
    »Ich bin ihm nicht gefolgt, weil ich dachte, du liegst da drin unter den Schienen. Er versuchte, die Straßen und Häuser zu erreichen. Unsere Kollegen werden ihn vielleicht abfangen, aber es ist ni’cht sehr wahrscheinlich, wenn er jemanden dort kennt, kann er so lange unterkriechen, bis die Luft für ihn rein ist. Aber sie waren doch zu zweit?«
    Ich erzählte Phil kurz, was vorgefallen war, dann gingen wir wieder in den Tunnel, um die Arbeit dort zu erledigen.
    ***
    Um fünf Uhr morgens sahen wir einigermaßen klar.
    Der rothaarige Tote hieß Sam Vane und war ein vielfach vorbestrafter Schwerverbrecher. Zuletzt war er mit einem gewissen Speedy Crow zusammen in Greenwich Village in einer Bar gesehen worden und hatte sich dort sehr spendabel gezeigt. Das Foto, das wir von Speedy Crow hatten, war nicht sehr gut. Aber wir alle hatten den zweiten Mann nie richtig gesehen. Am Morgen mußten wir es dem alten Ken Lammont vorlegen.
    Mir war allmählich klar geworden, was in dem dunklen U-Bahntunnel geschehen war. Sam Vane und Speedy Crow — wenn er es war — hatten im Auftrag einer Gang die Banküberfälle ausgeführt und waren diesmal in die Greenwich-Filiale der Eastern National mit dem Auftrag gekommen, zwei Menschen zu töten. Sie hatten vermutet, Ted Quingley und seine Sekretärin dort anzutreffen, aber als nur Quingley da war, wußten sie, wie sie das zweite Opfer am schnellsten herrufen konnten.
    Und sie hatten Erfolg.
    Speedy Crjw war der Anführer gewesen, er hatte die Maske und die Maschinenpistole, er war der Mörder, während Sam Vane nur Schmiere stand. Daß der junge Matt Carlee getötet, der alte Lammont verletzt, Susan Delane aber nicht getroffen wurde, war ein Fehler.
    Ein schlecht ausgeführter Auftrag, zu viele Zeugen. Sie beobachteten also das Haus von Susan Delane, sahen uns vermutlich hineingehen und auch mit unserem Mann sprechen und handelten dann. Wieder rechneten sie nicht damit, daß wir so schnell zurückkommen würden.
    »Wir lassen uns jetzt ein

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