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0431 - Kathedrale der Angst

0431 - Kathedrale der Angst

Titel: 0431 - Kathedrale der Angst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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hier, so hatte ich es auf dem Siegel der Templer gelesen.
    Wieder einmal waren zwei Dinge zusammengekommen, die zueinander paßten.
    Beide Säulen waren durch einen Torbogen miteinander verbunden. Auch er bestand aus dunklem Gestein.
    Ich wandte mich an den Abbé. »Sie haben natürlich einen Plan. Werden Sie den Sarg in die Kathedrale schaffen?«
    »Ja, wir wollen dafür sorgen, daß die Kathedrale der Angst wieder normal wird. Sie soll die letzte Heimat Hector de Valois' sein. Sie wird seinen Sarg beherbergen, und Hector soll dafür Sorge tragen, daß der Geist des unseligen Baphomets nicht mehr zwischen diesen Mauern weht. Auch wir brauchen einen Stützpunkt. Hier hat vieles begonnen, deshalb nehmen wir ihn.«
    »Aber zuvor müssen Sie die Kathedrale vom Bösen befreien.«
    »Das ist richtig, John Sinclair.«
    »Haben Sie einen Plan?«
    »Nein, wir werden es den anderen Kräften überlassen. Dann erst können wir eingreifen.«
    »Es ist aber keine richtige Kathedrale.«
    Er schüttelte den Kopf. »Nennen Sie es eine Laune der Natur, einen Hort des Bösen. Jedenfalls hat sie sich so verändert, daß man sie für eine Kathedrale halten kann.«
    Pierre erklärte weiter. »Sie werden es merken, wenn Sie die Kathedrale betreten haben. Dort bekommt Ihre Stimme einen ganz anderen Klang. Sie hallt durch die Schluchten.«
    »Gut, gehen wir.«
    Abbé Bloch hielt mich auf. »Nicht so schnell. Gut Ding will Weile haben, Monsieur.«
    »Wie meinen Sie das?«
    »Ich möchte Sie bitten, uns den Vortritt zu lassen. Wir haben alles abgesprochen.«
    Er schaute mich so scharf an, daß ich keinen Widerspruch einlegte. Das war sein Spiel. »Gehen Sie«, sagte ich und trat zur Seite, um nicht im Weg zu stehen.
    Der Abbé rief durch Zeichen seine Leute zusammen, um sich mit ihnen zu besprechen.
    Ich sprach mit Virni. »Wie fühlen Sie sich?«
    »Mies.«
    »Erinnerungen?«
    »Ja.«
    »Haben Sie an Ihre Tochter gedacht?«
    »Und wie!« flüsterte er zurück. »Nicht nur einmal. Ich habe mich des öfteren umgesehen, sie aber nicht entdecken können. Entweder hat sie sich ausgezeichnet versteckt, oder wir haben uns geirrt.«
    »Meinen Sie mich damit?«
    »Ich kann Ihnen noch immer nicht glauben.«
    »Monsieur Virni, auch mir wäre es lieber, wenn Sie recht hätten. Leider ist es umgekehrt.«
    Wir sprachen nicht mehr weiter, Weil die Templer mit dem Vorbereiten allmählich fertig waren. Vier von ihnen hatten den schweren Sarg angehoben. In den freien Händen hielten sie die Fackeln, die ihnen den Weg leuchten sollten.
    So standen sie bereit. Der Abbé trat wieder vor. Er ging gemessenen Schrittes. Sein Gesichtsausdruck war der Situation angemessen.
    Er machte den Anfang und betrat die Kathedrale.
    Ihm folgten vier Fackelhalter, danach die Sargträger, dann wieder vier Templer mit Fackeln. Alles wirkte wie geprobt. »Und Sie?« fragte Pierre.
    »Ich mache den Schluß. Gehen Sie schon mal vor. Und denken Sie an Ihre Tochter.«
    »Auch an Gustave Rodin«, sagte er und ließ mich stehen.
    Ich sah ihm nach. Es fiel ihm schwer, mit den anderen Schritt zu halten, weil er es viel eiliger hatte und sich dem gemessenen Gang kaum anpassen konnte.
    Ich wollte das auch nicht und ließ den Vorsprung deshalb anwachsen.
    Als ich schließlich ging, hatten alle, auch Virni, die Kathedrale der Angst bereits erreicht.
    Und keiner hatte wohl auf das geachtet, was ich jetzt sah.
    An der rechten Säule bewegte sich die Schrift. Genau die Zeichen, die auf der Rückseite des Templer-Siegels verewigt waren, leuchteten auf und zeichneten den Warnspruch dabei kristallklar nach.
    Aus diesem Grunde trat ich noch nicht in die Kathedrale der Angst ein.
    Ich gehörte zu den sehr mißtrauischen Menschen. Auch jetzt wurde ich das Gefühl nicht los, daß die Templer, die es sicherlich gut gemeint hatten, in eine gewaltige Falle liefen. Deshalb blieb ich draußen. Sie waren gut zu sehen. Jedes einzelne Fackellicht zeichnete sich deutlich ab, und ich sah sogar die verschiedenen Farben innerhalb der Flammen.
    Wieso diese Änderung? Da gab es nur eine Antwort. Die Templer hatten eine magische Zone betreten. Ich konnte Einzelheiten erkennen und stellte fest, daß sich Virni stets in Abbé Blochs Nähe aufhielt. Die beiden sprachen auch miteinander, während die vier Träger den Sarg abstellten.
    Hinter mir vernahm ich das Scharren der Mulihufe. Die Tiere waren mit dem Wagen zurückgeblieben.
    Zwei der Träger begannen damit, den Sargdeckel zu öffnen.
    Diesmal mußte ich mich

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