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0432 - Die Rache der Kobra

0432 - Die Rache der Kobra

Titel: 0432 - Die Rache der Kobra Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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irgendwann eine Möglichkeit, es dir zu vergelten«, sagte Carlotta.
    Teri setzte sich auf. »Ich konnte leider nicht schneller kommen«, sagte sie. »Ich bin aufgehalten worden. Unten im Hausflur stand ein Aufpasser. Einer dieser Männer in Schwarz.«
    »Dann hatte er also zwei bei sich«, murmelte Carlotta. »Denn einen hatte er bei mir oben.«
    »Ein Ewiger?«
    »Der, welcher in Lucias Wohnung war«, sagte die Römerin. Sie erzählte von ihrem grausigen Erlebnis. »Ich dachte, es müßte jetzt endgültig mit mir aus sein. Aber dann bist du doch noch gekommen. Was tun wir jetzt?«
    Teri zuckte mit den Schultern. »Ich bin fix und fertig«, gestand sie. »Eigentlich müßte ich jetzt sofort in deine Wohnung, um die Spur des Ewigen aufzunehmen. Es ist schade, daß ich das Muster seiner Bewußtseinsaura nicht kenne. Ich habe es nicht registrieren können in der Hektik. Sonst könnte ich ihn leichter finden. Aber -ich bin zu erschöpft. Ich brauche eine Erholungspause.«
    Langsam stand sie auf und sah am Tiberufer entlang. Die Straßen waren rechts und links erhöht und mit Geländern abgesichert. Doch kurz vor einer Brücke sah sie eine kleine Treppe, die nach oben führte.
    »Laß uns gehen«, sagt sie. »Wir werden feststellen, wo wir sind, und gehen oder lassen und dann per Taxi zu dir bringen. Vielleicht kommt währenddessen meine Kraft wieder zurück.«
    »Ich fühle mich in meiner Wohnung nicht mehr sicher«, sagte Carlotta. »Können wir nicht zu Teodores Villa fahren?«
    »Ich möchte die Spur nach Möglichkeit nicht verlieren«, sagte Teri. »Ich muß den Ewigen wiederfinden. Dazu muß ich zumindest in dein Mietshaus. Tut mir leid, aber es geht nicht anders. Über deine Unterbringung bei Teodore können wir danach reden. Ich denke, daß Teodore nichts dagegen hat.«
    »Was ist eigentlich mit meinem Rücken? Da stimmt doch was nicht«, stellte Carlotta plötzlich fest und tastete nach hinten.
    »Ein Riß«, sagte Teri. »Das ist passiert, als ich dich in der Luft festzuhalten versuchte. Tut mir leid…« Der Riß war entschieden größer, als es im ersten Moment ausgesehen hatte, und die Stoffetzen des kurzen Kleides, das langsam zu trocknen begann, kitzelten wohl Carlottas Haut.
    Sie sah zum Mittagshimmel hinauf. »Ich darf weiterleben«, flüsterte sie.
    Dann faßte sie mit beiden Händen zu, zerriß das Kleid endgültig, knüllte es zusammen und warf es weg. Sie reckte die Arme hoch, drehte sich einmal um sich selbst und faßte dann nach Teris Hand. »Ich lebe«, rief sie. »Komm, laß uns gehen.«
    Oben an der Straße genossen andere Fußgänger den Anblick der nur mit einem kleinen Slip bekleideten Römerin, andere machten empörte Bemerkungen. Ein Streifenwagen der polizia urbana rollte vorbei, aber die beiden Beamten, die eigentlich hätten eingreifen müssen, grinsten nur und winkten heiter. Die über Rom lastende Hitze entschuldigte in diesen Tagen alles…
    ***
    Yorge holte rasch auf. Der Fremde begnügte sich mit einem gemäßigten Tempo, während Yorge schnell lief, so daß die Entfernung zwischen ihnen immer mehr schrumpfte. Yorge gab sich keine Mühe, unentdeckt zu bleiben. Der andere sollte ruhig wissen, daß er nicht unbeobachtet geblieben war. Vielleicht würde ihn das nervös machen.
    Yorge konzentrierte sich auf das Zusammentreffen. Er achtete darauf, sich nicht zu sehr zu verausgaben, und mäßigte sein Lauftempo zwischendurch auch immer wieder. Allerdings war er jung und gut bei Kräften, so daß er es eine Weile aushalten konnte. Aber es wäre nicht gut, wenn er den Verfolgten erreichte und außer Atem und entkräftet dessen leichtes Opfer würde. Währenddessen verdängte er alle Fragen nach Laniahs Verbleib und dem Grund des heimlichen Einsteigens dieses Unbekannten, sondern überlegte sich, wie er ihn am besten dazu zwingen konnte, sein Geheimnis preiszugeben. Denn sich selbst konnte er diese Frage ja ohnehin nicht beantworten, es hatte also keinen Zweck zu grübeln.
    Als der Fremde bemerkte, daß er verfolgt wurde, war vom Dorf schon nichts mehr zu sehen. Es war in der Dunkelheit versunken, und mittlerweile lagen auch schon zwei Hügel dazwischen.
    Der Fremde reagierte gar nicht so, wie Yorge es sich gedacht hatte. Er beschleunigte sein Tempo nicht etwa, um doch noch zu entkommen, sondern er blieb einfach breitbeinig stehen und erwartete seinen Verfolger!
    Da verfiel Yorge in lockeren Trab und schließlich in gemächliches Schrittempo, als er sah, daß der andere ihn erwartete. Der

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