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0432 - Die Rache der Kobra

0432 - Die Rache der Kobra

Titel: 0432 - Die Rache der Kobra Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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von Zuneigung und Angst. Teri löste sich von der anderen Frau.
    »Wir sehen uns - später«, sagte sie mit dunkler Stimme. Dann verließ sie die Wohnung.
    Als sie langsam nach draußen auf den Gehsteig trat, rollte ein gelbes Taxi heran, ein betagter Opel Kadett; im Land der Fiats und Lancias ein Exot, zumal er auch noch fast zwanzig Jahre alt war und damit weit mehr Platz im Innenraum bot als die moderneren Modelle.
    Der Fahrer strahlte, als er Teri die Tür öffnete. Immerhin bot sie mit ihrem hüftlangen goldenen Haar und ihrer relativ leichten Bekleidung einen aufregenden Anblick.
    »Ah, signorina, diese Fahrt gefällt mir besser als die letzte. Da mußte ich einen finsteren Typen fahren, dunkel gekleidet und riesengroß und sehr unsympathisch. Wohnt der wirklich in diesem Haus? Wenn ja, hat er seltsame Bekannte… wohin soil’s gehen, signorina?«
    Teri stutzte. »Hier, aus diesem Haus?« fragte sie.
    »Ja doch.« Dem Fahrer schien ihre Frage angenehm zu sein. So konnte er antworten und die hübsche Druidin dabei ansehen, während er den Wagen langsam in den Verkehr einfädelte. Wie er das machte, ohne hinzusehen, war Teri ein Rätsel.
    Ein Verdacht keimte in ihr. Diese seltsamen Bekannten… »Waren das Männer, die trotz der Hitze schwarze Anzüge und Hüte und Sonnenbrillen tragen und unnatürlich blasse Haut haben?«
    »Ja. Sie kennen sie? Dann wohnen diese mafiosi also wirklich hier? Sachen gibt’s… aber Sie haben mir noch nicht verraten, wohin ich Sie fahren darf.« Er sah Teri immer noch an, schaltete und kurbelte mit traumwandlerische Sicherheit am Lenkrad, um zwischendurch auf die Hupe zu drücken und dann stark zu beschleunigen. Er zog halb über den Gehsteig rechts an zwei Wagen ausländischer Touristen vorbei, die offenbar nicht genau wußten, ob ihre Beifahrer einen Stadtplan oder einen Strickmusterbogen vor sich hatten, von dem sie ablasen.
    Teri entschloß sich, es zu riskieren. »Fahren Sie mich dorthin, wohin Sie diesen unsympathischen dunkel Gekleideten gebracht haben. Und wenn Sie dabei schneller ankommen als sie selbst vorhin bei ihrer letzten Tour, soil’s mir recht sein.«
    Der Fahrer stutzte. »Sind Sie sicher…«
    Teri förderte drei 50000-Lire-Scheine zutage und legte sie auf das Armaturenbrett. »Reicht das, aus Ihrem B-Kadett einen Überschalljäger zu machen?«
    Der Fahrer grinste. »Sie sind eine sehr ungewöhnliche Frau, signorina. Für das Geld fahre ich Sie überall hin, und außerdem lade ich Sie zum Essen ein. Haben Sie heute abend Zeit? Ich hole Sie ab, und wir gehen zum ›Giovanni‹…«
    Teri lachte. »No, signore. Nicht dorthin, wo die Reisebus-Touristen massenweise abgefüttert werden… und jetzt fahren Sie erst mal. Über alles andere reden wir vielleicht später.«
    Der Fahrer gab Gas.
    Und Teri bekam einen Eindruck von unverfälschtem römischen Fahrstil. Es war verblüffend, wie schnell der doch recht betagte kantige B-Kadett noch beschleunigen und wie sicher er bremsen konnte…
    Aber Teri empfand keine Besorgnis, daß der Fahrer einen Unfall verursachen könnte bei seiner rasanten Fahrweise.
    Jagdfieber hatte sie gepackt…
    ***
    Yorge war erstaunt, am Dorfrand erwartet zu werden, und noch erstaunter war er, als man ihm eröffnete, er werde von einem Zombie verfolgt, von einem Angehörigen eines Schlangenkultes.
    Da warf er die erbeutete Kutte vor den anderen Männern auf den Boden, zeigte ihnen die Messingschlange und berichtete von seinem Erlebnis. Auch von Laniahs spurlosem Verschwinden erzählte er, wollte dann aber der Behauptung nicht glauben, daß die Silberteufel dafür verantwortlich seien.
    »Als ihr gerufen habt, muß Laniah bereits verschwunden gewesen sein… nein, es muß etwas mit diesem Schlangenmann zu tun haben, den ich leider nicht mehr befragen konnte. Und der ist jetzt hinter mir her?«
    »Der Weise Rarrek sah es. Und wir sollen ihn befragen, wo sich sein Tempel befindet, um einen der Silberteufel dorthin zu bringen…«
    »Hoffentlich gibt er euch Antwort. Er ist gefährlich, sehr gefährlich sogar. Ich habe es nur einem Zufall zu verdanken, daß ich überhaupt noch lebe«, gestand Yorge.
    »Wir haben einen Silberteufel überwältigt, da wird es uns bei einem Schlangenzombie doch nicht schwerer fallen«, rief jemand aus der Reihe der Bewaffneten. »Laßt uns ihm eine Falle stellen. Und dann…«
    Je näher der Schlangenzombie in seiner menschlichen Gestalt dem Dorf kam, um so unruhiger wurde er. Er spürte förmlich, daß ihm Gefahr

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