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0432 - Die Rache der Kobra

0432 - Die Rache der Kobra

Titel: 0432 - Die Rache der Kobra Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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und Wäscheleinen spannten sich quer über die Straßen und Hinterhöfe. Vor einem der Häuser mit dem abbröckelnden Putz und den teilweise zersplitterten Fensterscheiben blieb der Taxifahrer stehen.
    »Dieses Haus war es«, sagte er. »Hier hinein ist dieser seltsame Mensch verschwunden. War das schnell genug, signorina ?«
    Teri schenkte ihm ein Lächeln. »Ich hoffe es«, sagte sie. »Hat er seinen Namen genannt? Oder wissen Sie, in welche Etage er wollte?«
    Der Taxifahrer schüttelte den Kopf.
    Die Druidin nickte. »Bitte, warten Sie hier«, sagte sie. »Es wird wohl nicht lange dauern, und ich möchte danach nicht lange auf ein anderes Taxi warten müssen.«
    Diese ihr unbekannte Gegend Roms gefiel ihr nicht. Von der sonst in der Stadt herrschenden Hektik war ebensowenig etwas zu bemerken wie vom Verkehrsgewühl. Hier schien jeder viel Zeit zu haben - zu viel Zeit für Teris Begriffe. Aber hier einen Unterschlupf zu haben, war für einen Ewigen natürlich optimal. Wer würde hier schon nach Wesen suchen, die zum Herrschen geboren waren und nach der Macht strebten? Die suchte man dort, wo es Macht zu gewinnen gab, nicht in dieser heruntergekommenen Gegend.
    Der Taxifahrer zuckte mit den Schultern. »Lassen Sie sich nicht zu viel Zeit, signorina«, bat er. »Dies ist keine gute Gegend.«
    Teri stieg aus. Mißtrauisch sah sie sich um und versuchte, mit den schwachen Resten ihrer Para-Kraft die Umgebung zu sondieren. Sie fühlte unangenehmes Interesse verschiedener Menschen an dem Wagen und vor allem an ihr, und sie bedauerte, daß sie sich nicht etwas weniger luftig gekleidet hatte. Aber die Hitze war fast unerträglich, und sie brachte es jetzt auch nicht fertig, an ihrem Äußeren durch Magie etwas zu ändern.
    Sie ging langsam auf die Haustür zu, die ihr wie ein schwarzer Schlund vorkam. Der Rachen eines gefräßigen Ungeheuers, das die Druidin verschlingen wollte…
    Sie trat in den Hauseinang und betrachtete die Türschilder. Es gab eine Reihe von zehn Klingeln, aber nur zwei waren beschriftet. Die anderen Wohnungen schienen leer zu sein, oder ihre Bewohner hatten gute Gründe, keine Namensschilder anzubringen…
    Teri strich mit dem Daumen über die gesamte Klingelreihe und trat dann ins Treppenhaus. Aber es erfolgte keine Reaktion. Nirgends öffnete sich eine Wohnungstür. Niemand schien sich dafür zu interessieren, daß jemand geklingelt hatte.
    Langsam ging Teri die Treppe hinauf.
    Da entdeckte sie in der zweiten Etage eine Wohnungstür, die nur angelehnt war. Sie mußte schon offengestanden haben, ehe die Druidin auftauchte. Denn sonst hätte sie das Öffnen mit ihrem feinen Gehör wahrgenommen. Diese Türen ließen sich nicht lautlos öffnen und schließen…
    An der Wohnungsklingel stand kein Name.
    Teri schob die Tür vorsichtig ein Stück weiter auf. Nichts geschah. Da stieß sie sie mit einem Ruck bis ganz an die Wand und sprang sofort bis zum Treppenabsatz zurück.
    Im gleichen Moment zuckte ein gleißender Lichtfinger mit einem fast unerträglich schrillen Geräusch an ihr vorbei und brannte ein kopfgroßes Loch in die gegenüberliegende Wohnungstür. Teri hörte Schritte. Der Schütze hatte bemerkt, daß er seinen Gegner verfehlt hatte, und kam zur Tür.
    Er beugte sich vor und wandte sich in die falsche Richtung. Teri stand hinter ihm, und sie schlug blitzschnell zu. Der Hieb streckte den schwarzgekleideten Mann zu Boden. Sofort kniete Teri über ihm. Noch ehe der an sich reaktionschnelle Roberter sie abschütteln und wieder aufspringen konnte, hatte sie seinen Hinterkopf geöffnet und zertrümmerte sein Steuergehirn. Blitze zuckten aus dem kristallischen Computer. Mit einem Aufschrie zog Teri ihre Hand zurück, an deren Fingern sich Brandblasen zeigten. Der Roboter sackte schlaff in sich zusammen.
    Teri versuchte, ihm die Strahlwaffe aus der Hand zu winden, aber er umklammerte sie mit einer solchen Kraft, daß sie nicht in der Lage war, ihm die Finger aufzubiegen. Der Roboter war im gleichen Moment, in dem sein Programmgehirn aussetzte, absolut starr geworden.
    Ein wenig wunderte Teri sich, daß er nicht verglühte. Aber anscheinend hatte sie die dafür zuständige Schalterstelle in seinem Computergehirn zu schnell getroffen, als daß sie die Selbstvernichtung noch hätte auslösen können.
    Tief atmete die Druidin durch. Diese Wohnung war also tatsächlich der Unterschlupf des zweiten Ewigen in Rom. Teri betrat vorsichtig die Wohnung. Die Zimmertüren waren verschlossen. Nacheinander

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