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0432 - Magico

0432 - Magico

Titel: 0432 - Magico Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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bitter und sehr hart. Mit einem Ruck drehte er sich um und deutete auf die vier hochragenden Felsen. »Er kann ihnen nicht nur etwas antun, viel schlimmer. Er kann sie sogar zerstören!«
    ***
    Ich stand da und starrte den Mann an, der sich auf so schreckliche Art und Weise verändert hatte.
    Im ersten Augenblick war ich verwirrt, als ich seine zwei Köpfe sah, ich dachte an die Magie des Homunkulus, der so etwas Schreckliches auch geschafft hatte, aber Homunkulus lebte nicht mehr, er konnte hier nichts verändern, also mußte es einen anderen Grund haben. Ich hatte Janes Stimme gehört, einen flüsternden verwehenden Hauch, aber ich hatte den Namen verstanden.
    Magico!
    Der Unheimliche vor mir hatte die Beine ausgestreckt. Aus dem Kragen des feinen Kamelhaarmantels wuchsen die beiden so unterschiedlichen Köpfe hervor.
    Der eine hatte sich nicht verändert. Er gehörte nach wie vor dem Schwarzen, den ich als Ken Obano kennengelernt hatte, und der zweite, der neue Schädel?
    Ja, er sah so aus wie der des Schwarzen, nur mit einem Unterschied.
    Die Haare leuchteten in einem fast schmerzenden Rot. Weiß wirkte die Gesichtshaut. Nase, Lippen, Kinn - alles stimmte mit dem anderen Kopf überein, sogar der Schwung der Augenbrauen.
    Wie ein begossener Pudel stand ich da, wagte kaum noch, Luft zu holen und starrte auf diese Gestalt.
    Und dann sprach er.
    Dabei redeten beide Köpfe, und sie sagten beide die gleichen Worte.
    »Hallo, John…«
    Verdammt, diese Stimme. Sie paßte nicht zu einem Mann. Sie gehörte einer Frau - Jane Collins.
    Seit dieser Veränderung waren höchstens fünf, sechs Sekunden vergangen. Eine kurze Zeitspanne, in der ich jedoch eine schreckliche Wahrheit erfahren hatte und mich manipuliert fühlte.
    Irgend etwas lief hier ab, das mich unmittelbar berührte, in das ich aber keinen Einblick hatte.
    Was konnte es sein?
    Es hing mit Jane Collins zusammen und gleichzeitig auch mit Vincent van Akkeren, denn er hatte Jane entführt.
    Sahen ihn auch die anderen?
    Ich stand hier nicht allein. In der Halle war es relativ voll, es saßen mehrere Wartende in den Sesseln. Sie taten jedoch unbeteiligt, unterhielten sich, dösten oder lasen.
    Nur ich sah ihn.
    Und er sah mich.
    Er grinste. Dabei zogen sich beide Münder in die Breite. Häßlich war dieses Lächeln und gleichzeitig wissend. Aber ich hörte nichts mehr, er wollte nicht mehr reden.
    Ich hatte meinen ersten Schreck überwunden, ging auf ihn zu - und blieb vor dem Sessel stehen, denn urplötzlich war er verschwunden. Meine Hand, die ich ausgestreckt hatte, faßte ins Leere. Hätte ich sie weiter vorgedrückt, hätte sie die Rückenlehne des Sessels berührt.
    Der Unheimliche mit dem Janusschädel war weg!
    Ich blieb stehen, wischte mir Schweißperlen von der Stirn und fühlte die Blicke der anderen auf mich gerichtet. Wahrscheinlich wunderten sich die Leute über meine Haltung, aber ich konnte nichts dafür, daß ich weiche Knie bekam und mich erst einmal setzen mußte.
    Was hatte dieser Teufel van Akkeren mit Jane Collins angestellt? Sie war eine Hexe gewesen, jetzt eine normale Frau, die mit einem künstlichen Herzen lebte. Der Hölle hatte sie abgeschworen, war aber von ihr nicht vergessen worden, und nun hatte sich die andere Seite einen neuen Trick ausgedacht, der sogar einen Namen hatte: Magico!
    Er war mir deutlich genug gesagt worden, ich hatte ihn mir gemerkt und würde ihn auch nicht vergessen.
    Und mein Kreuz konnte dagegen nichts tun, es hatte mich nur gewarnt, mehr war nicht möglich.
    Meine Gedanken machten einen Sprung. Ich beschäftigte mich mit London. Was mochte dort geschehen sein? War ich nur von Magico besucht worden, oder hatte Suko ebenfalls Kontakt gehabt?
    Ich blickte auf die große Uhr. Noch hatte ich Zeit, und plötzlich schoß ich aus dem Sessel hoch. Ich mußte mit ihm sprechen.
    Die Telefonhauben befanden sich nicht weit entfernt. Ich suchte mir eine aus und wählte die Zahlenfolge.
    Hoffentlich hob jemand ab.
    Glenda war dran. Ohne lange Begrüßung ließ ich mich sofort mit Suko verbinden.
    Meine Sekretärin verstand den Ernst der Lage. Sie stellte keine weiteren Fragen, dafür hörte ich die Stimme meines Freundes und Kollegen, die ein wenig gequetscht klang.
    »Hör zu, Suko, ich bin hier noch in Paris und stehe praktisch kurz vor dem Start. Ein Wort nur: Magico!«
    »Du auch?«
    Ich zuckte zusammen. Es rann mir kalt den Rücken hinab, ich schluckte und fragte weiter. »Was heißt das, du auch?«
    »Das ist einfach zu

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