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0432 - Magico

0432 - Magico

Titel: 0432 - Magico Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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ihm noch einmal zu, als ich sagte: »Bitte, dann steigen wir eben aus.«
    »Ja, das werden wir.« Er trat auf mich zu.
    Ich sah sehr deutlich die beiden Gesichter vor mir. Das eine dunkel, das andere unnatürlich hell wegen der roten Haare. Größere Gegensätze konnte es kaum geben, aber wie kamen sie zustande? Weshalb gerade diese beiden Köpfe und die unterschiedlichen Hautfarben?
    Würde ich je darauf eine Antwort erhalten?
    »Magico ist etwas Besonderes«, erklärte er mir. »Ich bin ein Herrscher, ich kenne die Welt, ich habe ihre Geheimnisse enträtselt, deshalb wirst du als erster im Mahlstrom der Zeiten versinken. Die anderen werden dir folgen.«
    Er berührte mich. Im Gegensatz zu seinen verschiedenen Köpfen war die Haut seiner Hände weiß.
    Beide legte er mir auf die Schultern. Seltsamerweise hatte ich nicht einmal Angst. Da war eine gewisse Neugierde, die mich gepackt hielt.
    Bisher hatte ich viel überstanden, ich war schon im Vorhof der Hölle gelandet, wo ich dem Teufel gegenüberstand. Ich hatte mich in den gefährlichsten Welten herumgetrieben, die von Dämonen gelenkt wurden, und war wieder entwischt.
    Vielleicht gelang mir das auch in diesem Fall.
    Magico hieß nicht umsonst so. Er besaß tatsächlich magische Kräfte, das bewies er mir im nächsten Augenblick, als ich mich gleichzeitig leicht und irgendwie zerrissen fühlte.
    Bisher hatte ich noch die Menschen sehen können, mein Blick war durch das Innere des Flugzeugs geirrt, aber das alles war in den folgenden beiden Sekunden nicht mehr existent.
    Die reale Umgebung verschwand.
    Zusammen mit Magico tauchte ich ein in eine Welt, die nicht faßbar war…
    ***
    »Dieser Spinner.« Hart lachte der Flugkapitän auf. Er wandte sich an seinen Copiloten. »Wie ist es mit dir, Clive? Was hältst du von der Sache mit Sinclair?«
    Die Antwort kam vorsichtig. »Ich bin mir nicht sicher.«
    »Wieso?«
    »Ja, ich glaube nicht, daß man diesen Mann als einen Spinner bezeichnen kann.«
    »Sagt dir das dein Gefühl?«
    »Auch.«
    »Und sonst?«
    »Der Mann selbst. Oder hat er auf dich den Eindruck gemacht, ein Spinner zu sein?«
    »Im ersten Moment nicht, aber als er anfing, von dieser angeblichen Gefahr zu sprechen, war ich sauer. Da konnte ich nicht einmal grinsen.«
    Er schüttelte den Kopf. »Und passiert ist auch nichts.«
    Er hatte die Worte kaum ausgesprochen, als die Stewardeß das Cockpit betrat. Die Maschine befand sich bereits auf dem Landeanflug. Trotz der geheimnisvollen Beleuchtung war die Blässe im Gesicht der jungen Frau zu erkennen.
    Der Copilot und der Funker drehten sich zu ihr um. »Was haben Sie, Ellen?«
    »Einen Toten!« stieß sie hervor.
    »Was? Wo?« Auch der Kapitän war jetzt hellhörig geworden. »Sagen Sie das noch einmal.«
    »Ja, einen Toten. Er liegt in seinem Sitz.« Sie sprach mit stockender Stimme. »Ich… ich habe ihn angeschnallt und eine Zeitung über sein blutendes Gesicht gelegt. Die anderen werden wohl nichts bemerkt haben. Und der Tote sitzt neben dem Mann, der bei Ihnen war.«
    »Sinclair also!« knirschte der Kapitän.
    »Sir, er ist nicht mehr da!« Die Disziplin erforderte es, daß der Mann sitzenblieb, sonst wäre er in die Höhe geschossen. Er atmete dreimal tief durch, bevor er etwas sagte: »Haben Sie genau hingeschaut, Ellen?«
    »Darauf können Sie sich verlassen, Sir. Ich habe alle durchgezählt. Der Mann ist verschwunden.«
    Der Co-Pilot fragte: »Kann er sich nicht auf der Toilette eingeschlossen haben?«
    »Nein, dort habe ich auch nachgesehen. Es gibt an Bord kein Versteck.«
    »Dann ist er ausgestiegen!« meldete sich der Funker.
    »Verrückt!« sagte Clive. »Setzen Sie sich auf Ihren Platz, Ellen, und schnallen Sie sich an. Wir werden in wenigen Minuten landen. Ich verständige London, daß die Maschine von Sicherheitskräften umstellt wird. Dann holen wir den Kerl heraus.«
    Clive war sehr ruhig geworden. Er dachte anders über den Fall und fragte sich, wo er John Sinclair schon einmal gesehen hatte. Das war möglicherweise auf einem Zeitungsbild.
    Inzwischen hatte sein Vorgesetzter die Meldung abgegeben, darin keinen Namen genannt, sondern diesen Sinclair als einen Verrückten bezeichnet, der die Sicherheit der übrigen Passagiere gefährdete. Man versprach ihm, alles Notwendige in die Wege zu leiten. »Der wird sich wundern!« Unter ihnen lag London. Die Flughafengebäude waren schon zu erkennen. Leichte Dunststreifen umschwebten sie.
    Der Kapitän dachte an den Toten. Er glaubte fest daran,

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