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0432 - Sein Todfeind war ein flottes Girl

0432 - Sein Todfeind war ein flottes Girl

Titel: 0432 - Sein Todfeind war ein flottes Girl Kostenlos Bücher Online Lesen
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flachen, gespreizten Hände an die Tapete und starrte Charly an. »Ich mache das nicht länger mit!« stieß sie hervor. »Ich habe dich nicht geheiratet, um von einer Bedrohung in die andere zu stürzen. Ich dachte, du hättest einen Beruf wie jeder andere auch — einen anständigen Job, der seinen Mann nährt, eine Arbeit, der man sich nicht schämen muß. Statt dessen schlägst du dich mit Gangstern und Ganoven herum, statt dessen machst du zweifelhafte Geschäfte.«
    »Hören Sie sich das nur an!« meinte McGrown bitter. »Haben Sie vorhin nicht behauptet, Alice wollte mir nur helfen? Ich kann nicht finden, daß ihr Verhalten diese Behauptung untermauert!«
    »Ich bin kein Übermensch«, stieß die junge Frau mit tränenerstickter Stimme hervor. »Es gibt Grenzen für das, was man erträgt.«
    »Und Sie? Was ist mit Ihnen?« fragte McGrown und blickte mich wütend an. »Jetzt sind Sie mit Ihrer Weisheit am Ende, was? Wenn Ruffio herkommt, um mir die Leviten zu lesen, kann er nicht veranlaßt haben, daß vorher auf mich geschossen wurde, oder?«
    Ohne mich antworten zu lassen, fuhr er laut, fast schreiend fort:
    »Sie haben bestimmt eine Erklärung dafür! In irgendeiner Windung Ihres Gehirns liegt sie schon parat! Gleich werden Sie erklären, daß Ruffio diese Schau nur abgezogen habe, um jeden Schuldverdacht von sich abwälzen zu können — den Verdacht, auf Sie oder auf mich einen Mördanschlag verübt zu haben, meine ich. Stimmt‘s? Oder haben Sie plötzlich eine ganz neue Version entdeckt, um die seltsamen und höchst gefährlichen Vorkommnisse zu deuten? Ich habe noch eine auf Lager, wollen Sie sie hören?«
    »Ich bin für jeden Hinweis dankbar«, sagte ich spöttisch.
    »Wie wär's mit der Kombination, daß mein Schwiegervater den Anschlag verübt hat?«
    Alice starrte McGrown an. »Charly!« rief sie.
    Er grinste. »Na los, Cotton! Überlegen Sie doch mal!« schlug er vor. »Der alte Reading haßt mich. Er hat es nie verwinden können, daß ich ihm die Tochter weggeholt habe. Das gilt auch für seine Alte. Vielleicht sind sie mehr denn je überzeugt, daß ich Alice Unglück bringe. Wer sagt Ihnen, daß der Schuß, der vorhin fiel, nicht vom alten Reading abgegeben wurde? Er wollte mich treffen, nur mich!«
    »Charly!« rief die junge Frau abermals. In ihrer Stimme zitterte ein Unterton von Hysterie.
    McGrown ignorierte den Zuruf. Er starrte mich an. »Was tut der alte Reading, um mich aus dem Wege zu räumen? Er verschafft sich zunächst mal das, was er für ein Alibi hält! Er türmt. Später wird er nachweisen können, daß er sich eine Woche lang in Los Angeles oder in den Rocky Mountains herumgetrieben hat — daß er mit meinem Tod also nichts zu schaffen haben kann. Man wird seine Angaben nachprüfen und entdecken, daß sie stimmen — er hat sich tatsächlich an den besagten Plätzen auf gehalten. Was man nicht ahnt, wird aber folgendes sein: er ist über Nacht nach New York zurückgekommen, um den verhaßten und verachteten Schwiegersohn zu töten.«
    Plötzlich geschah etwas Merkwürdiges. Alice McGrown torkelte zum Tisch und ließ sich in den Sessel fallen. Sie beugte den Oberkörper nach vorn und bettete den Kopf in die auf die Tischplatte gelegten Arme. Sie begann zu schluchzen.
    McGrown starrte sie verblüfft an. »Alice!« sagte er.
    Sie schluchzte einige Sekunden vor sich hin, dann hob sie den Kopf und schaute mich an. »Es stimmt«, sagte sie, von Schluchzern geschüttelt und unterbrochen. »Papa hat es immer wieder versichert: ,Ehe er es schafft, dich unglücklich zu machen, bringe ich ihn um‘.«
    »Na, sehen Sie!« meinte McGrown. »Ein alter, schon leicht vertrottelter Bürokrat, der plötzlich zum Helden erwacht, wenn es um das geht, was er für das Wohl seiner Tochter hält. Da ihm klar ist, daß ich mich niemals freiwillig von Alice trenne, griff er zur brutalen Gewalt.«
    »Ist er der Meinung, daß Ihre Ehe unglücklich ist?« fragte ich die junge Frau.
    Alice nickte. Dann schluchzte sie weiter.
    »Sind Sie nun zufrieden?« fragte McGrown mit grimmiger Miene. »Jetzt haben Sie noch eine Theorie, an der Sie sich die Zähne ausbeißen können!«
    ***
    Es war genau zehn Uhr abends, als ich vor dem Hause der Readings aus dem Wagen kletterte. Ich zögerte. War es richtig, der Frau um diese Zeit einen Besuch abzustatten? Ich sah, daß hinter den Wohnzimmerfenstern noch Licht brannte.
    Gerade, als ich auf die Haustür zugehen wollte, kam ein Mann heraus. Ich kannte ihn.
    Es war Mr.

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