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0432 - Sein Todfeind war ein flottes Girl

0432 - Sein Todfeind war ein flottes Girl

Titel: 0432 - Sein Todfeind war ein flottes Girl Kostenlos Bücher Online Lesen
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darauf — und zwar ganz oben. Was wollen Sie dagegen unternehmen?«
    »Das Geld auftreiben, egal wie!« meinte er bitter. »Eine andere Möglichkeit gibt es nicht.«
    »Wie viel ist es?«
    »Wollen Sie mir den Betrag pumpen?« fragte er bitter. »Es handelt sich um zwölftausend Bucks.«
    »Oh, ich dachte, es wäre mehr. Ist es denn so schwierig, die Summe aufzutreiben?«
    McGrown verzog die Lippen. »Haben Sie eine Ahnung! Es ist verdammt komisch, wissen Sie. Solange es einem gu,t geht, hat man fast unbeschränkt Kredit. Man kriegt jede Summe, mehr als man brauchen kann. Aber sobald man ein bißchen ins Schleudern gerät, werden die Herren Geldgeber übervorsichtig. Da vertrauen sie einem nicht mal ’n Zehner an. Leider!«
    »Zwölftausend«, sagte ich leise und blickte ihn an. »Ist es geliehenes Geld?«
    »Nicht die Bohne«, sagte er. »Lester und ich hatten in den letzten Wochen eine Pechsträhne. In jedem Geschäft gibt's mal eine Flaute. Möglicherweise haben wir zu üppig gelebt und mehr entnommen, als das Geschäft tragen kann. Es ist sinnlos, das jetzt zu untersuchen. Fest steht, daß einer unserer Kunden eine größere Summe auf einen Gaul placierte, der nach unserem Dafürhalten niemals gewinnen konnte. Und dann ging der elende Klepper plötzlich als Sieger durchs Ziel! Neun zu eins lauteten die Quoten. Das wäre normalerweise nicht sehr schlimm gewesen, aber Lester und ich hatten das Geld einfach in die Tasche gesteckt und nicht gesetzt. Der Klient erfuhr davon. Er war uns nicht mal böse. Warum auch? Das war schließlich unser Risiko gewesen, nicht wahr? Er wollte nur sein Geld, neun zu eins! Und das hatten wir nicht. Ich habe versucht, zunächst einmal die Hälfte aufzutreiben, aber das lehnte er ab.«
    »Sie haben sich schön in die Nesseln gesetzt!«
    »Wem sagen Sie das!« meinte er bitter. »Aber ich komme wieder ‘raus — mein Wort darauf!«
    Das Telefon klingelte. »Entschuldigen Sie, bitte«, sagte er und ging an den Apparat. Er nahm den Hörer ab und meldete sich. Ich sah, wie er den Hörer anstarrte und langsam wieder auf die Gabel zurücklegte. »Komisch«, murmelte er. »Der Teilnehmer hat gleich aufgehängt —«
    »Komisch? Das ist ganz normal. Ich wette, das war der Schütze. Er wollte feststellen, ob er Sie erwischt hat.«
    »Ich muß das Geld auftreiben!« sagte er und starrte an mir vorbei auf die Kugel in der Wand.
    Alice McGrown kam zurück. Sie hatte sich frisch geschminkt. »Nun?« fragte sie. »Bist du endlich zur Vernunft gekommen?«
    »Laß uns allein!« herrschte er sie an. »Nein«, sagte sie leise.
    McGrown beachtete sie nicht und ließ die Schultern hängen. »Warum soll ich nicht darüber sprechen? Es ist ja doch alles restlos verfahren! Der Mann, dem wir das Geld schulden, ist kein anderer als Ruffio.«
    Ich pfiff leicht durch die Zähne. »Genau der«, sagte McGrown bitter. »Ich hoffe, Sie begehen jetzt nicht den Fehler, ihm gleich auf die Bude zu rücken. Das wäre völlig sinnlos. Er würde zwar zugeben, daß wir ihm zwölftausend Dollar schulden, aber er würde glatt in Abrede stellen, uns wegen dieser Sache unter Druck zu setzen. Und Sie können ihm nicht das Gegenteil beweisen!«
    »Das kommt auf einen Versuch an«, sagte ich.
    ***
    Ich suchte das gegenüberliegende Bürogebäude auf. Den Hausmeister holte ich vom Abendessen weg. Er war sehr erstaunt, als er hörte, daß aus einem der Büros geschossen worden war. »Das ist doch ausgeschlossen!« meinte er. »Es ist niemand im Hause. Die letzte Reinmachefrau ist kurz nach sieben weggegangen! Ich habe hinter ihr die Tür abgeschlossen —«
    »Wie steht's mit dem Hintereingang?«
    »Der ist ebenfalls verschlossen.«
    Ich schaute mir die Türschlösser an. »Kein Problem für einen Experten, damit fertig zu werden«, stellte ich fest. Mit dem Lift fuhren wir nach oben. Lange brauchten wir nicht zu suchen. In einem der Büros, dessen Fenster offen standen, lag eine Patronenhülse auf dem Boden. Ich wickelte sie in mein Taschentuch und steckte sie ein. Dann untersuchte ich das Türschloß. Die Klinke war blitzblank — offenbar hatte der Schütze sie abgewischt, um keine Fingerabdrücke zu hinterlassen. Das Schloß wies frische Kratzspuren auf. Kein Zweifel: der Schütze hatte sich mit Hilfe von Werkzeug und Nachschlüssel Eingang verschafft.
    Ich blickte hinüber zu dem auf gleicher Höhe liegenden Apartment der McGrowns.
    Es war inzwischen dunkel geworden. Im Wohnzimmer der McGrowns brannte Licht.
    In diesem Moment

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