0433 - Zeitbombe London
Menschen?« fragte Sir James.
»Die natürlich auch. Wer mich stört, gerät unter die Räder. So habe ich es beschlossen, so werde ich es einhalten. Es waren zwei, die sich mir in den Weg stellten, ein Schwarzer und ein Weißer. Vielleicht hätte ich nicht so übereifrig sein sollen. Ich hatte die Magie noch nicht voll unter Kontrolle. Ich entriß den Menschen die Seele, wollte ihr Aussehen annehmen und hatte plötzlich zwei Köpfe, weil es einfach zu schnell ging. Ich beließ es dabei, denn ich war ja gekommen, um Angst zu verbreiten. Van Akkeren hatte schon auf mich gewartet und mit ihm Jane Collins, die ehemalige Hexe. Sie hat einmal dem Satan nahegestanden, wurde dann zur Verräterin und sollte nun bezahlen. Und zwar an mich. Ich saugte sie aus, sie belieferte mich mit den Infos, die ich brauchte, um mich auf der Erde zurechtzufinden. Und das habe ich geschafft. Ich bin unbesiegbar geworden. Kein Mensch kann Magico stoppen. Wer es versucht, wird vernichtet, so wie ihr.« Seine Stimme hatte sich bei den Worten verändert. Sie hörte sich schärfer und härter an. Es war kaum zu fassen, daß Jane Collins aus den beiden Mündern redete.
»Wer will zuerst sterben?« fragte Magico.
Suko handelte. Nicht sehr schnell, sehr gelassen, aber zügig streckte er die Arme aus und hielt plötzlich den Würfel zwischen den Händen. Wenn einer helfen konnte, dann er.
Der Inspektor nickte dem mächtigen Dämon zu. »Du weißt, was ich hier in den Händen halte?« fragte er.
»Einen Würfel.«
Suko lächelte kalt. »Das ist richtig. Du hast John Sinclair in deine Dimension geschleudert, aber dieser Würfel zwischen meinen Händen besitzt ebenfalls eine gewaltige Macht. Er wurde einmal als das Orakel von Atlantis bezeichnet. Vielleicht ist er das, vielleicht auch nicht, doch gegen schwarzmagische Gestalten hat er schon immer bestanden. Es wird dir nicht gelingen, Magico, uns zu töten. Das Gegenteil tritt ein. Dein Weg ist hier beendet!«
Magico blieb gelassen. Der eine Kopf drehte sich und zwei Augen stierten auf den Gegenstand, den Suko hielt.
Sir James nickte Yakup Yalcinkaya zu. Beide hatten sie festgestellt, daß sich Magico unsicher zeigte. Jane Collins hatte ihm viel über die Menschheit berichtet, aber von dem Würfel hatte sie wohl nicht gesprochen, sonst hätte Magico anders reagiert.
»Mit dem Würfel?« fragte er.
»Ja!« Suko lächelte.
»Wie?«
»Das wirst du merken, wenn es soweit ist.«
Zwei Münder öffneten sich und lachten dröhnend. »Du kannst diesen Türken fragen. Er hat es erlebt, wie das magische Feuer reagiert, wie es alles verbrennt. Es hüllt den Sarg ein, es reagiert auf meinen Befehl. Wenn ich will, wird es die Wände zerschmelzen, Gitter zerstören und auch diesen Würfel, den du hältst, Chinese. Nein, ihr habt keine Chance, ihr Menschen.«
Suko hatte den Dämon reden lassen. Er konzentrierte sich auf den Würfel. Nur durch ihn konnte Magico vernichtet werden.
Natürlich merkten Yakup und Sir James, was Suko vorhatte. Die beiden spielten gut mit, indem sie den Dämon ablenkten.
Magicos Erscheinen hatte der Kraft des Würfels nichts anhaben können.
Suko blickte starr auf die Oberfläche und sah auch, daß sich die Schlieren bewegten.
Sie hatten den Kontakt zu ihm hergestellt. Suko brauchte dem Würfel jetzt nur noch seinen Willen aufzuzwingen.
Vernichten, töten!
Der Inspektor haßte diese Art, aber bei Magico mußte man so denken.
Er konnte nicht am Leben bleiben. Er sollte wieder das werden, was er einmal gewesen war. Ein Bündel Energie. Suko strengte sich an. Er spürte in seinen Armen die Anspannung und das Zittern. Seine Lippen bildeten einen Strich, in der Kehle saß ein Kloß fest, seine Gedanken beschäftigten sich nur mit der Vernichtung, und der Würfel nahm die Wünsche auf.
Was Yakup und Sir James miteinander zu reden hatten, hörte der Inspektor nicht. Er konzentrierte sich voll auf seine Gedanken, und der Würfel sog sie auf.
Führte er sie auch aus?
Suko wollte es.
Das leise Lachen Magicos drang an seine Ohren. Er hörte die Häme daraus hervor, schüttelte den Kopf, denn seine Gedanken irrten plötzlich ab.
Das hatte seinen Grund.
Innerhalb des Würfels entdeckte Suko einen Gegenstand, der dort nicht hineingehörte.
Es war ein Kreuz!
Aber nicht irgendeines, sondern die mächtigste Waffe seines Freundes John Sinclair.
Suko glaubte, innerlich zu erstarren. Er konnte sich nicht vorstellen, wie das Kreuz in den Würfel gelangt war. Das war für ihn einfach
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