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0433 - Zum Sterben einen Stellvertreter

0433 - Zum Sterben einen Stellvertreter

Titel: 0433 - Zum Sterben einen Stellvertreter Kostenlos Bücher Online Lesen
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mehreren Wochen zu den einzelnen Fällen machte. Danach verzieh Miß Paine ihrem jungen Freund, zeigte sich weiterhin mit ihm in der Öffentlichkeit und begleitete ihn auf den Reisen ins Ausland.
    Phil ließ von der Zentrale die Telefonnummer von Miß Paine herauszuchen und stellte fest, daß sie eine der drei noch unbekannten auf Rogers Liste war.
    Nächstes Ziel war die Kneipe in der Bowery, die auf Rogers Liste gestanden hatte.
    Phil war überrascht. Das Innere der Gaststätte war sauber und gemütlich. Die blankgescheuerten Tische waren nur zur Hälfte besetzt. Hinter der Theke stand ein Wirt mit einem Schnurrbart, dunkler Samtweste und aufgekrempelten Hemdsärmeln. Solche Typen findet man vorwiegend auf dem Balkan.
    Ein Blick auf die Speisekarte, die in fünffacher Vergrößerung an die Wand aufgemalt war, überzeugte Phil, daß er .sich in einem Balkanrestaurant befand.
    Mein Freund schob sich an die Theke und verlangte ein Glas ungarischen Rotwein mit Soda, ein hervorragendes Erfrischungsgetränk für heiße Tage. Wortlos schob ihm der Wirt das Verlangte zu.
    »Kann ich Roger Hellman bei Ihnen sprechen?« fragte Phil nach dem ersten Schluck.
    Der Wirt sah ihn aus den tiefblauen Augen an und schüttelte den Kopf.
    »Einen Mr. Hellman kenne ich nicht«, sagte er mit hartem Akzent. Phil versuchte sich an den Anrufer zu erinnern, der eine ähnliche, harte Aussprache gehabt hatte. Aber es gab einen wesentlichen Unterschied zwischen beiden Stimmen.
    »Natürlich kennen Sie Mr. Hellman«, widersprach Phil und gab eine genaue Beschreibung des kleinen Männchens. Der Wirt sah meinen Freund unverwandt an und putzte dabei mit einem nicht mehr ganz sauberen Tuch die Gläser.
    »Und wenn ich Ihnen sage, daß ich ihn nicht kenne«, knurrte er, »dann müssen Sie es mir glauben.«
    Phil schob ihm eine Zwanzig-Doll ar-Note über die Theke.
    »An Ihrer Stelle würde ich es mir überlegen, ob ich diesen kleinen Privatdetektiv kenne, Mister.«
    Der Wirt sah einen Augenblick auf die Geldnote, dann zog er sie hastig zu sich hinüber und meckerte:
    »Wenn ich Ihnen einmal sage, daß ich ihn nicht kenne, dann stimmt das.«
    »Lassen Sie sich Zeit«, sagte Phil ruhig, »es kommt auf eine halbe Stunde nicht an. Mit wem traf sich Hellman hier?«
    Der Wirt drehte ihm den Rücken zu, ließ die Geldnote in der kleinen Tasche seiner Samtweste verschwinden und strich über seinen Schnurrbart.
    »Hellman hat mir Ihre Adresse gegeben«, sagte Phil.
    »Verdammt, junger Mann, Sie werden lästig«, knurrte der Wirt. Seine Schnurrbartenden zitterten. »Wissen Sie, was ich mit solchen Leuten mache?« Sein Gesicht verfinsterte sich.
    »Hellman wurde gestern abend in seinem Wagen ermordet«, fuhr Phil ruhig fort.
    Die Augen des Wirts verengten sich zu winzigen Schlitzen.
    »Dann werden Sie ihn auch hier nicht mehr antreffen können, iunger Mann«, antwortete er, »machen Sie sich also schleunigst aus dem Staub. Ich habe nie etwas mit Roger zu tun gehabt.«
    Phil zauberte die FBI-Marke in die hohle Hand und hielt sie dem Wirt unter die Nase, der einige Zoll mit dem Kopf zurückwich, als wollte ihm jemand eine giftige Natter unter den Kragen schieben.
    »Wann ist Hellman bei Ihnen zuletzt aufgetaucht?« fragte Phil.
    Der Wirt knurrte eine Verwünschung in den Bart und sah Phil mit seinen finsteren Augen nicht gerade freundlich an.
    »Wie kommen Sie überhaupt auf den Gedanken, daß Roger bei mir…« murrte er.
    »Weil er Ihre Telefonnummer an oberster Stelle in seinem Verzeichnis stehen hat«, antwortete mein Freund.
    »Also gut, gestern nachmittag war Roger hier. Er war gut gelaunt, sprach von einem dicken Fisch, den er an Land ziehen wollte. Aber das waren immer seine Redensarten, mit denen er ein ganzes Lokal zum Grinsen brachte. Er trank zwei Tokayer und ein Glas Gin — natürlich auf Kreide.«
    »Sprach er von einem Girl, das er abholen wollte?«
    »Nein, Roger hat sich nie über seine Fischzüge, wie er es nannte, ausgelassen. Von einem Girl weiß ich nichts. Außerdem war Roger alles andere als ein Frauenheld.«
    »Manchmal täuscht man sich«, bemerkte Phil.
    Er erfuhr die Adresse einer zweiten Kneipe, wo Hellman angeblich häufiger verkehrt haben sollte.
    Phil legte das Geld für den Rotwein auf die Theke, ließ sich vom Schemel gleiten und verließ die Kneipe. Er lief die paar Yards zur Elizabeth Street zu Fuß und fand auf der Ecke die Kneipe. Sie war geschlossen. Am Rinnstein parkten einige uralte Wagen. Auffallend war nur ein roter

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