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0433 - Zum Sterben einen Stellvertreter

0433 - Zum Sterben einen Stellvertreter

Titel: 0433 - Zum Sterben einen Stellvertreter Kostenlos Bücher Online Lesen
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ging zum Parkplatz zurück, wo mein Jaguar neben den Mietwagen stand.
    Diesmal warf ich einen Blick in den Fond. Aber mein Argwohn war überflüssig. Ich gondelte zur 69. Ost zurück.
    Ziemlich mißmutig kam Phil kurz nach Mitternacht ebenfalls im FBI-Distriktgebäude an. Er hatte Mr. Glenboom in einer Bar aufgetrieben.
    »Na, Erfolg gehabt?« fragte ich.
    »Nicht die Spur«, entgegnete mein Freund, »der Kerl ist so mitteilsam wie ein Stockfisch. Es hat Mühe gekostet, daß ich von ihm überhaupt erfahren habe, daß er der Trainer von Lion Brecket war.«
    Ich berichtete über meinen Besuch bei Alice Paine. Dann gingen wir in den Bereitschaftsraum hinunter, um uns für den Rest der Nacht auf den Pritschen ein wenig auszuruhen.
    ***
    Gegen sechs Uhr wurde ich unsanft aus meinem ersten Tiefschlaf gerissen. Ich sprang auf die Füße und sah in Phils stoppeliges Gesicht.
    »Hallo, Jerry. Sie haben ihn«, brüllte mein Freund.
    »Moment, wen haben sie?« fragte ich verdutzt.
    »Die Flughafenpolizei hat Roger Hellman geschnappt, als er das Flughafengelände betrat.«
    Ich rieb mir die Augen.
    »Roger Hellman?« fragte ich erstaunt, als wäre das völlig ausgeschlossen.
    »Natürlich, Ro — ger Hell — man«, sprach Phil zum Mitschreiben, »die Fahndungsplakate haben ihre Wirkung bereits getan, ehe der Bursche auf die Most-Wanted-Liste des FBI gesetzt wurde.«
    »Wo steckt Hellman?«
    »Er wird im Augenblick vom Kennedy-Airport abgeholt.«
    »Hoffentlich hast du einen ausbruchssicheren Wagen geschickt.«
    »Es sind alle Sicherheitsvorkehrungen getroffen worden.«
    Ich niokte, ging in die Duschkabine und rasierte mich. In der Kantine trank ich anschließend mit Phil eine Kanne Mokka. Dann stiefelten wir in unser Office.
    Auf meinem Schreibtisch lag ein Zettel von Mr. High. Er erwartete mittags gegen halb zwölf unseren Bericht.
    Ungeduldig trommelte ich mit dem Bleistift auf die überladene Schreibtischfläche.
    »Bist du immer noch sicher, i daß Hellman der Gangsterboß ist?« fragte Phil.
    »Wir werden sehen. Jedenfalls wird er sich unscheinbar und polizeifreundlich geben. Auf diesen Trick dürfen wir nicht hereinfallen.«
    Ich hatte recht. Kaum öffnete sich die Tür, als ein strahlendes Lächeln über das unrasierte Gesicht dieses zu kurz geratenen Mannes ging.
    »Meine Herren«, triumphierte er zu den Cops gewandt, »ich habe Ihnen doch bereits gesagt, daß alles auf einem Irrtum beruht, der sich schnellstens aufklären wird, wenn ich das Office von Mr. Cotton und Mr. Decker betrete.«
    Er kam auf mich zu und streckte mir seine Hände entgegen, die in der stählernen Acht steckten.
    »Hallo, Mr. Cotton, geben Sie doch bitte diesen Leuten Anweisung, mir diese unbequemen Dinger wieder abzunehmen. Ich habe zwar Sinn für Humor. Aber dieser Spaß geht hier zu weit. Erst lassen Sie Fahndungsplakate drucken, um einen Toten zu finden…«
    »Der allerdings lebt«, unterbrach ich ihn, »nehmen Sie Platz, Mr. Hellman.«
    »Sie kennen sich bei uns genau aus, Mr. Hellman«, begann ich, »wir beginnen die Vernehmung, das Tonband läuft. Ich mache Sie pflichtgemäß darauf aufmerksam, daß alles, was Sie jetzt sagen oder tun, vor Gericht gegen Sie verwendet werden kann.«
    »Wollen Sie mir bitte erst einmal erklären, was dieses ganze Theater soll?« fragte er und richtete die grauen Augen auf mich. Seine Wangen waren eingefallen. Nervös fuhr er mit der Zungenspitze über die trockenen Lippen. Alle lärmende und gekünstelte Fröhlichkeit war von ihm abgefallen.
    »Wahrscheinlich haben Sie die Fahndungsplakate selbst gesehen«, sagte ich. »Sie sind verhaftet wegen vierfachen Mordverdachts, Mr. Hellman.«
    »Aber das ist doch blanker Unsinn«, protestierte er, »nicht ich bin der Mörder, sondern die Fruit-Import besteht aus lauter Gangstern.«
    »Ich habe längst gewußt, daß aus dieser Ecke der Wind weht, Mr. Hellman. Da erzählen Sie mir keine Neuigkeiten. Wir werden uns die Leute selbst kaufen.«
    »Wann?« fragte er höhnisch, »wenn sie nach Südamerika ausgewandert sind?«
    »Nein, vorher, darauf können Sie Gift nehmen. Wo haben Sie Ihre Flugkarte?«
    »Das ist doch Irrsinn, Mr. Cotton. Ich hatte nie die Absicht, eine Flugkarte zu nehmen. Ich bin auf dem Flugplatz gewesen, um Cannon und Pomploun zu schnappen, um Ihnen fertige Arbeit zu liefern.«
    »Gar nicht so ungeschickt, Detektiv.«
    »Ich darf Sie darauf hinweisen, Mr. Cotton, daß sich der FBI hier irrt.«
    »Hellman, Sie haben die Sache raffiniert eingefädelt.

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