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0433 - Zum Sterben einen Stellvertreter

0433 - Zum Sterben einen Stellvertreter

Titel: 0433 - Zum Sterben einen Stellvertreter Kostenlos Bücher Online Lesen
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vorsichtig auf die Bremse setzte. Ich wußte genau, wie stark ich das Pedal antippen durfte, ohne eine unerwünschte Bremswirkung zu erreichen.
    Der Taxifahrer — und besonders Phil, wenn er im Taxi saß — würde auf mich aufmerksam werden, wenn die Stopplichter wie irr aufleuchteten, ohne daß das Tempo des Jaguar weniger würde.
    Nachdem ich eine Zeitlang das Bremspedal bearbeitet hatte, sah ich das Taxi aufholen. Ich blickte in den Spiegel und sah tatsächlich Phil neben dem Fahrer sitzen!
    Ich war überzeugt, daß ich es mit einem eiskalten Killer zu tun hatte. Denn niemand wäre sonst in meinen Jaguar geklettert und hätte das Risiko auf sich genommen, zwei G-men gleichzeitig auszuschalten.
    »Jeder — auch der gerissenste Gangster — ist einmal zu übertölpeln«, sagte ich seelenruhig. »Auch du machst einen entscheidenden Fehler. Vielleicht hast du ihn auch schon gemacht, als du zwei unschuldige Menschen im zitronengelben Ford von Hellman ermordet und den Boxer niedergeschossen hast.«
    Der Mann hinter mir stieß ein meckerndes Gelächter aus.
    »Auch dir scheint die Hitze auf den Verstand geschlagen zu sein«, erwiderte er, »beide Morde geschahen fast gleichzeitig, selbst wenn ich den einen begangen hätte, wäre es nicht möglich gewesen, blitzschnell den Ort zu wechseln, G-man.«
    Innerlich bedankte ich mich bei dem Burschen für die Belehrung. Natürlich waren beide Morde fast gleichzeitig geschehen, wenn der Überfall auf Hellmans Wagen auch nicht auf die Minute genau festgelegt werden konnte. Ohne es zu wollen, teilte der Bursche mir jedoch eine zweite Neuigkeit mit: der Täter wußte, daß Lion Brecket tot war. Gerade das hatten wir vermeiden wollen.
    Wer hatte geplaudert? Der Arzt, der Trainer oder Miß Paine?
    Ich zergrübelte mein Gehirn, um eine Gelegenheit zu finden, dem Burschen die Pistole aus der Hand zu schlagen. Aber er war wachsam wie ein Kettenhund.
    »Dann geht der brutale Überfall auf dem Parkplatz auf dein Konto«, setzte ich die Unterhaltung fort.
    Der Gangster schwieg.
    »Na, bist du doch nicht sicher, daß ich diese Geheimnisse mit ins kühle Grab nehme?« fuhr ich fort, »weißt du, was dich am Hafen erwartet? Die Polizei.«
    »Verdammter Hund«, fauchte er, »hast du das Mikrofon doch angestellt?«
    »Nein, du hast dich doch selbst überzeugt«, entgegnete ich, »daß die Anlage außer Betrieb ist. Ich werde dich genau in die Arme meiner Kollegen fahren.«
    Mit dieser Weisheit wäre ich nicht herausgerückt, wenn nicht hinter uns zwei Streifenwagen aufgetaucht wären, die ohne Licht heranjagten. Phil mußte sie alarmiert haben.
    Der Bursche drehte sich um und keuchte:
    »Da hinten die Toreinfahrt — auf der linken Seite. Da hinein!« Er mußte erkannt haben, daß ich ihn überlistet hatte. Jetzt war er doppelt gefährlich. Ich mußte auf der Hut sein. Automatisch trat ich auf die Bremse, daß der Kerl mir in den Nacken geschleudert wurde.
    Die schmale Einfahrt kam mit Riesengeschwindigkeit näher. Ich riß das Steuer nach links herum. Der Wagen drohte hinten auszubrechen. Die Reifen radierten den Asphalt.
    Das Loch der Einfahrt war genau für einen Möbelwagen bemessen. Trotzdem war es nicht einfach, mit hoher Geschwindigkeit hindurchzufahren.
    Hatte ich bis kurz vor dem Abbiegen auf der Bremse gestanden, wechselte ich blitzschnell in die leere Einfahrt. Auf dem Hof stieg ich wieder mit beiden Füßen auf die Bremse, daß der Jaguar einmal um seine Achse schleuderte, ehe er stand.
    Ich nutzte den Drehmoment aus, stieß die Tür auf und ließ mich nach links auf den Hof fallen.
    Nach der Landung auf den harten Steinen machte ich eine Rolle rückwärts und kam genau neben einer Mülltonne auf die Beine. Sofort lag mein 38er Special in der Hand. Ich blickte zum Wagen hinüber.
    Der Hof lag im Dunkeln. Ich mußte beim Hinausfallen den Hebel für das Scheinwerferlicht ausgedreht haben.
    Es dauerte Sekunden, bis sich meine Augen an die ägyptische Finsternis gewöhnt hatten. Ich wartete auf das Mündungsfeuer, aber es kam nichts. Langsam rollte ich weiter.
    Der Wagen war leer. Der Bursche mußte flink wie ein Wiesel an der anderen Seite ausgestiegen sein und wartete jetzt in der Dunkelheit des Hofes auf eine günstige Gelegenheit.
    Mit Riesensprüngen iagte ich zu den Mülltonnen zurück und ging in Deckung. Denn jeden Augenblick mußten die Radiocars der City Police in die Einfahrt einbiegen und den Innenhof mit ihren Scheinwerfern in strahlend helles Licht tauchen.
    Im

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