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0434 - Der letzte Coup der Höllenbande

0434 - Der letzte Coup der Höllenbande

Titel: 0434 - Der letzte Coup der Höllenbande Kostenlos Bücher Online Lesen
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sprang heraus und näherte sich im Zickzacklauf der Scheune, während ich die Smith and Wesson schußbereit hielt, um ihm notfalls Feuerschutz zu geben. Doch der Stall war völlig leer. Enttäuscht kam Phil zurück, und wir hoben wieder ab. Es ging zurück zum Ufer und wir ließen die Blicke über das versumpfte Gelände schweifen. Hier war es schon nicht mehr möglich, sich mit einem Wagen bis ans Ufer zu nähern, dazu war der Untergrund zu weich und zu feucht.
    Ein dichtes Gestrüpp von Schilf und anderen Sumpfpflanzen breitete sich bis weit ins Wasser hinein aus. Wir sahen den Schatten des Helikopters darüber hinweghuschen und die Stengel sich unter dem Druck der Rotoren beugen.
    Plötzlich deutete Phil mit der ausgestreckten Hand nach unten. Ich folgte seinem Zeigefinger mit den Augen, sah aber nichts Auffälliges. Trotzdem ging ich in eine Rechtskurve und nahm etwas Gas weg. Der Vogel wurde langsamer, und von der Wasserseite aus flogen wir noch einmal über diese Stelle. Jetzt erkannte ich auch die schmale Gasse, die ins Schilf geschlagen war und bis zu einer Stelle führte, die besonders dicht bewachsen schien. Wir nahmen sie näher in Augenschein und entdeckten beide gleichzeitig, daß da etwas nicht stimmte.
    Den Knall hörten wir nicht, aber dafür sahen wir die Kugel ins Glas einschlagen. Lange Sprünge liefen quer durch das Sicherheitsglas, und ein häßliches kleines Loch bildete sich nicht weit von unseren Gesichtern. Ich zog sofort den Steuerknüppel etwas an und drückte auf die Tube. Phil riß die Dienstpistole heraus und schob das Seitenfenster zurück. Er entsicherte und wartete, bis der Schlupfwinkel in seinem Blickfeld auftauchte.
    Die besseren Schützen saßen jedoch unten.
    Wie böse Hornissen schlugen jetzt die Kugeln in den ungeschützten Hubschrauber. Ein Querschläger surrte so dicht an meiner Wange vorbei, daß ich den Luftzug spürte. Verzweifelt preßte ich den Daumen auf den Beschleunigungsknopf, doch der Helikopter gewann viel zu langsam an Geschwindigkeit. Zum Glück bestand die Bodenplatte aus Stahl, so daß wir nicht direkt getroffen werden konnten.
    Phil streckte den Arm aus dem Fenster und gab ein paar ungezielte Schüsse nach unten ab. Inzwischen hatten wir uns so weit entfernt, daß wir außer Reichweite von Pistolenkugeln waren.
    »Haben wir Nebelkerzen?« fragte ich Phil. Er suchte unter dem Sitz und zog einen Kasten hervor, der zur Standardausrüstung für die Polizeivögel gehörte. In ihm lagen zwei Paar Handschellen, ein paar Tränengasbomben, Leuchtraketen und auch Nebelkerzen. Phil holte vier Tränengasbomben hervor und band sie mit grimmigem Gesicht zusammen. An dem Bündel befestigte er noch zwei Nebelkerzen, während ich eine große Schleife flog und die Geschwindigkeit erhöhte, bis der Hubschrauber mit Vollgas flog.
    Diesmal ging ich bis auf zehn Yard herunter, und wir jagten noch einmal auf das Versteck zu. Bei diesem Tempo und in dieser niedrigen Höhe, hatten es die unsichtbaren Heckenschützen viel schwerer, zu zielen und zu treffen. Dafür konnte aber, eine gut gezielte Kugel mehr Schaden anrichten. Trotzdem flogen wir den Frontalangriff. Endlich hatten wir die Bande gestellt und dachten gar nicht daran, aufzugeben.
    Ich legte den Flugapparat etwas schräg, so daß Phil besser hinaussehen konnte. Er hob den Arm mit der geballten Ladung und riß alle Zündschnüre mit einem einzigen Ruck ab. Jetzt waren wir genau über dem Loch, und er schleuderte die Ladung nach unten. Gleichzeitig bellten wieder ein paar Schüsse auf. Ich hörte die Einschläge und bewunderte die Kaltblütigkeit der Burschen, die sich nicht in Panik versetzen ließen. Im Bruchteil einer Sekunde waren wir aus dem Schußfeld und sahen hinter uns die Detonationswolke. Weißlicher Nebel quoll hoch und teilte sich langsam. Dazwischen zogen dichte gelbliche Schwaden zäh dahin. Das Tränengas hatte die Eigenschaft, sich dicht über dem Boden zu verteilen.
    Ein Gestank nach heißem Öl kam mir in die Nase. Unruhig drehte ich mich um und peilte über die Schulter nach außen. Phil hatte das Funkgerät eingeschaltet, doch außer einem häßlichen Brummton war nichts zu hören. Während er sich bemühte, Kontakt mit O’Connor aufzunehmen, suchte ich den Grund für den Geruch. Und da entdeckte ich, ‘daß wir eine schwarze Rauchfahne hinter uns ließen. Irgendwo im komplizierten Triebwerk mußte eine Ölleitung getroffen worden sein. Im selben Augenblick flackerte auch schon die gelbe Kontrollampe für

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