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0434 - Die Rache der Menschengeier

0434 - Die Rache der Menschengeier

Titel: 0434 - Die Rache der Menschengeier Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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stützte mich am Autodach ab. In den Knien spürte ich ein leichtes Zittern, aber plötzlich wußte ich Bescheid und sah wieder alles vor mir…
    ***
    Es gibt Dinge, an die erinnert man sich besonders stark, weil sie einen mächtigen Eindruck hinterlassen. So ergeht es mir mit meinen ersten Fällen, in die ich als Neuling hineingerutscht bin. Ob das nun der Hexer Orgow gewesen war oder andere Gegner wie Dr. Tod, wenn ich an sie dachte, standen sie glasklar vor meinen Augen.
    Und auch diese Insel.
    Es war wohl mein zweiter Fall gewesen. Man hatte mich auf die Atlantik-Insel geschickt, weil dort angeblich Dämonen hausten. Es waren damals schwere Tage gewesen, ich hatte Gebeine gefunden, ebenso blank und abgenagt wie heute, und ich hatte vier gefährliche, riesige, geierähnliche Vögel mit Menschenköpfen gesehen, die sich Opfer holten und Knochen aus der Höhe zu Boden schleuderten. Dann war ich in eine Höhle gekrochen und hatte einen Vogelgötzen beschossen.
    Später hatte man mich abgeholt. Auf dem Rückflug hatte ich die Vögel noch einmal nahe der Maschine gesehen, und dieser Pilot, der mich damals abholte war heute gestorben, und zwar auf eine Art und Weise, wie nur die Vogel-Mutationen töten konnten.
    Ihre Rache hatte ihn jetzt erreicht. Nach so langen Jahren. Und wer stand als nächster auf der Liste?
    Wahrscheinlich ich.
    »Ist Ihnen nicht gut, Sir?« Der Sergeant sprach mich an. Er hatte gesehen, wie bleich ich geworden war.
    Ich drehte mich um. »Schon gut.« Dann nickte ich Jerry Hall zu. »Mein Lieber, Sie haben mir wahrscheinlich soeben das Motiv des schrecklichen Falls präsentiert.«
    »Dann stimmt es, daß Graham Stone Sie geflogen hat?«
    »Ja, er holte mich von der Insel ab.«
    »Und weshalb mußte er so schrecklich sterben?«
    »Das kann ich Ihnen auch nicht sagen, aber meines Erachtens hängt es mit den damaligen Ereignissen zusammen.« Ich atmete tief ein. »Das ist kein Mord, den man mit normalen Mitteln lösen kann«, wandte ich mich an Sergeant Hymes. »Sie sind praktisch aus dem Spiel. Ich werde mich um die Sache kümmern.«
    »Das ist gut, Sir. Darf ich fragen, ob Sie einen Punkt haben, wo Sie ansetzen können?«
    »Den hoffe ich zu finden.«
    »Dann dürfen wir uns verabschieden.«
    »Sicher.« Ich bedankte mich bei dem Zeugen noch einmal für die Information und stieg in den Rover. Mit der flachen Hand schlug ich auf das Lenkrad. So etwas durfte einfach nicht wahr sein. Plötzlich wurde man mit Dingen konfrontiert, die schon längst im Tunnel des Vergessens begraben lagen. Wenn ich mich richtig erinnerte, hatte ich den Fall ja eigentlich gelöst. Die Vögel existierten noch, und auch die Armee hatte kein Interesse mehr an dem kleinen Eiland im Atlantik gezeigt.
    Ich dachte noch einmal weit zurück. Graham Stone hatte mich damals abgeholt, ein anderer Pilot brachte mich hin.
    Schwebte auch er in Gefahr?
    Davon mußte ich eigentlich ausgehen. Nun eilte die Zeit. Ich mußte erfahren, wie er hieß und wo er lebte, denn die dämonischen Vögel würden weitermorden…
    ***
    Die Kneipe, Bar oder Pinte trug den schönen Namen »Cockpit«. Seit drei Jahren gab es sie, und sie hatte sich allmählich zu einem Treffpunkt für Flieger, Bodenpersonal und Mädchen entwickelt, die für Piloten schwärmten.
    Besitzer der Bar war Piers Hancock. Sie lag außerhalb, und zwar am Rande eines kleinen Flughafens, der meist von Sportfliegern frequentiert wurde.
    Das Gebäude besaß zwei Etagen. In der unteren befand sich die Bar, in den oberen Räumen wohnte Hancock mit seiner Freundin Lizzy Blackwell.
    Seit drei Jahren waren die beiden zusammen. Sie hatten sich kennengelernt, als Lizzy, die von ihrem verstorbenen Onkel nicht nur ein Vermögen, sondern auch eine Sportmaschine geerbt hatte, den Flugschein machen wollte.
    Nun, sie hatte es nach vier Monaten aufgegeben und war mit Hancock zusammengezogen. Er und sie hatten Geld in das Lokal gesteckt. Es gehörte ihnen zu gleichen Teilen.
    Zu Beginn war das Geschäft nicht gut gelaufen, dann hatte es sich bei den Fliegern herumgesprochen, daß ein ehemaliger Kollege die Bar betrieb, und so waren sie gekommen und kamen auch noch jetzt, um hier ihre Drinks zu nehmen.
    In der oberen Etage hatten Lizzy und Piers aus einem großen Zimmer drei kleinere gemacht, wo diejenigen übernachten konnten, die einen über den Durst getrunken hatten.
    Das geschah zumeist am Wochenende.
    Auch an diesem Freitag bereiteten sich die beiden auf das Weekend vor.
    Hancock stand am Fenster,

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