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0436 - Sie müssen sterben, Mr. High!

0436 - Sie müssen sterben, Mr. High!

Titel: 0436 - Sie müssen sterben, Mr. High! Kostenlos Bücher Online Lesen
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träge zwischen den Zähnen hervor.
    »Irgendwann nach drei, heute nachmittag. Er kam die Sechsundachtzigste herunter. Sah aus, als ob er es eilig hätte.«
    »War er allein?« fragte das Mädchen wieder.
    »Ja. Aber kurz hinter ihm kam genauso eilig der Neue. Ich dachte noch, der läuft ja hinter Blick-Black her, als hätte ihm Blick die Brieftasche abgenommen.«
    »Welcher Neue?« fragte Ann Forth und gab sich Mühe, ihre Stimme gleichgültig klingen zu lassen. »Von wem sprichst du?«
    »Von dem Mann, der seit vierzehn Tagen bei Lee Anderson das Apartment gemietet hat. Kein Mensch weiß, wie der heißt. Und in den Kneipen hier in der Straße verkehrt er auch nicht. Aber er muß Geld haben, der Kerl, denn er geht nicht arbeiten.«
    »Und der lief hinter Blick-Black her?« fragte das Mädchen.
    Der Junge mit der Hornbrille breitete die Arme aus, mit den Handflächen nach oben.
    »Du lieber Himmel, das weiß ich nicht! Es sah so aus. Aber vielleicht lief er auch nur zufällig in dieselbe Richtung wie Blick. Woher soll ich das wissen?«
    Ann Forth stand auf.
    »Ich werde mal zu Lee Anderson gehen und sie fragen, wie ihr neuer Mieter heißt«, sagte das Mädchen. »Vielleicht hat er doch mit Blick gesprochen. Wo, sagst du, hast du sie gesehen?«
    »Kurz vor der Telefonzelle, wo sie Blick-Black später gefunden haben.«
    »Mann!« staunte Biddy. »Dann warst du wahrscheinlich der letzte, der Blick lebend zu Gesicht bekam.«
    Der Junge mit der Hornbrille schüttelte ernst den Kopf.
    »Ausgeschlossen«, erwiderte er. »Der letzte muß doch der Mörder gewesen sein.«
    ***
    Wir brauchten nicht lange zu warten. Ich hatte den Jaguar in eine Parklücke rangiert und blieb im Wagen sitzen. Phil war ausgestiegen und beobachtete von der Straßenecke aus den Eingang zu dem Hause, in dem Ryer wohnte. Schon nach wenigen Minuten kam mein Freund zurück und kletterte zu mir in den Wagen.
    »Sie kommen«, sagte er.
    »Wer?« fragte ich, während ich den Zündschlüssel drehte.
    »Ryer, das Mädchen und der Bursche namens Johnny, der uns im Hausflur so freundlich empfing.«
    Ich betätigte den Blinker und ließ den Jaguar zwei Handbreit aus der Parklücke hinausrollen, bis ich die Straße überblicken konnte. Fast im gleichen Augenblick kam vorn der Buick mit dem rostroten Kotflügel um die Ecke. Die Burschen fuhren sehr schnell. Ich ließ drei oder vier andere Wagen zwischen uns und hängte mich dann an ihre Fersön. Sie suchten sich ihren Weg durch Jackson Heights bis zum Brooklyn-Queens-Express-Way, der breiten Stadtautobahn.
    »Sieht aus, als wollten sie nach Brooklyn«, meinte Phil.
    »Ja«, stimmte ich zu. »Und wenn sie bis nach Montauk Point führen, ich bleibe auf ihrer Spur. Ryer hat uns einen Bären aufgebunden, als er behauptete, der Wagen gehörte dem Mädchen. Warum hat er gelogen? Ruf mal im Hauptquartier der Stadtpolizei an. Sie sollen nachsehen, ob es kürzlich einen Autounfall mit Fahrerflucht gab, bei dem der Wagen des gesuchten Fahrers ein Buick Invicta gewesen sein könnte.«
    Phil griff sich den Hörer des Sprechfunkgerätes und ließ sich von unserer Leitstelle mit der Unfallabteilung der Stadtpolizei verbinden. Nachdem er den Kollegen von der Nachtschicht erklärt hatte, was wir wissen wollten, sagten sie ihm zu, daß sie ihre Unterlagen durchsehen wollten. Das könnte freilich eine Weile dauern, denn Verkehrsunfälle gibt es in einer Riesenstadt wie New York ungefähr ebensoviel wie Sandkörner in der Wüste.
    Buchstäblich im letzten Augenblick entdeckte ich am Autobahnkreuz mit dem Island-Express-Way, daß Ryer mit seinem Buick nach rechts ausscherte und sich in die Zufahrt einordnete, die nach Westen und damit nach Manhattan führte. Ich gab Blinkzeichen und Gas zugleich.
    Zwanzig Minuten später kreuzten wir bereits durch die Straßenschluchten des mittleren Manhattan. Jetzt ging die Fahrt nach Süden. In den vierziger Straßen hielt Ryer an, und ich, stoppte weit genug hinter ihm, so daß kaum zu befürchten war, daß wir gesehen werden konnten.
    »Das Mädchen steigt aus«, sagte Phil, der den Kopf zum geöffneten Fenster hinausreckte.
    »Sieh zu, daß du gleich beim Vorbeifahren die Hausnummer aufschreiben kannst«, sagte ich. »Ich vermute, daß sie hier wohnt. Ryer hat irgendwas vor, wobei er seine Freundin nicht brauchen kann, und deshalb bringt er sie vorher nach Hause.«
    Die Fahrt ging weiter. Phil notierte die Hausnummer des Gebäudes, das Kyers Freundin betreten hatte. Zweimal hätte ich beinahe

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