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0436 - Sie müssen sterben, Mr. High!

0436 - Sie müssen sterben, Mr. High!

Titel: 0436 - Sie müssen sterben, Mr. High! Kostenlos Bücher Online Lesen
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mal bei der Hafenpolizei erkundigen, was sie uns über diesen Pier und die dazugehörige Linie erzählen kann. Aber geh lieber wieder zurück in den Wagen, damit du da bist, wenn die Telefongesellschaft zurückruft.«
    Ich nickte, machte kehrt und stapfte wieder zu meinem roten Jaguar. Der verwegene Schlitten war so ziemlich das einzige Hobby, das ich mir leistete — und von Rechts wegen auch nur leisten konnte, weil das FBI mir Kilometergeld zahlte. Es war natürlich längst nicht mehr der erste Jaguar, den ich fuhr. Es hatten schon zwei oder drei ihr irdisches Dasein beendet — der letzte, weil ihm eine Dynamitladung nicht bekommen war, die mir das Lebenslicht ausblasen sollte und statt dessen den leeren Wagen zerfetzte. [1]
    Es war bestimmt noch keine Viertelstunde vergangen, als die Telefongesellschaft sich wieder meldete. Ich nahm mein Notizbuch zur Hand.
    »Die erste Rufnummer«, begann der Mann am anderen Ende und wiederholte die Nummer, »stammt von einer gewissen Lee Anderson, wohnhaft in der 86. Straße Ost, Hausnummer 348. Einen Beruf hat die Dame nicht ins Teilnehmerverzeichnis eintragen lassen.«
    Ich notierte mir alles und fragte: »Und Nummer zwei?«
    »Pension Queery, 180, 79. Straße Ost.«
    »Danke. Und nun zum dritten?«
    »Das ist der Anschluß des Methodistenpfarrers Collins. Er wohnt in Bronx, an der Union Plaza im Stadtteil High Bridge. Ich denke, das wäre es.«
    »Ja, danke. Das war sehr nett von Ihnen.«
    Ich klappte mein Notizbuch zu und sah nachdenklich vor mich hin. Fountain hatte also einen Methodistenpfarrer angerufen, unter anderen. Was wollte ein Gangster wie Fountain ausgerechnet von einem Pfarrer? Eine Weile grübelte ich darüber nach, ob man es riskieren könnte, die drei Nummern der Reihe nach anzurufen und zu fragen, was Fountain wollte. Die Sache hatte einen Haken: Wenn es Freunde von Fountain waren, würden sie mir die Wahrheit nicht auf die Nase binden, dafür aber Fountain warnen, daß das FBI irgendwie über seine Telefongespräche unterrichtet wurde. Von da ab würde Fountain natürlich nicht mehr im Hotel telefonieren. Andererseits konnte Fountain durch seine Anrufe bereits entscheidende Dinge erfahren haben, die wir wissen mußten, um ihm auf den Fersen bleiben zu können. Nach gründlichem Abwägen des Für und Wider entschloß ich mich, den Versuch zu machen. Ich gab der Funkleitstelle die drei Rufnummern und bat um aufeinanderfolgende Verbindungen.
    Zuerst meldete sich eine schrille Frauenstimme mit dem Namen Anderson.
    »Ja. Hallo? Hier spricht Lee Anderson, Lee Anderson, Zimmer und Apartments. Was kann ich für Sie tun?« Blitzschnell schoß mir der Gedanke durch den Kopf, daß diese Frau bestimmt den Mund nicht halten würde. Ich räusperte mich zeitraubend und suchte derweil in meinem Notizbuch nach der richtigen Seite. Als ich sie gefunden hatte, krächzte ich heiser: »Huch, mir ist was in den Hals geraten, scheußlich. Hm, hm. Ich hatte heute mittag kurz nach zwei schon einmal angerufen, vielleicht erinnern Sie sich?«
    »Kurz nach zwei? Ach, Sie waren der Herr, der meinen neuen Mieter sprechen wollte. Ihre Stimme klingt jetzt aber wirklich, als ob Sie ersticken müßten, Sir. Mister Ross ist leider im Augenblick nicht zu Hause. Soll ich ihm etwas ausrichten?«
    »Nein, danke«, erwiderte ich, während ich den Namen Ross hinter die Adresse der Frau schrieb. »Ich rufe dann später oder am besten morgen noch einmal an. Vielen Dank.«
    Ich zerbrach mir den Kopf, ob ich den Namen Ross in Fountains Akte schon einmal gesehen hatte, und ich kam zu dem Schluß, daß es wohl nicht der Fall gewesen war. Gleich darauf drang eine 'Stimme durch die Leitung, die sehr an das Gemecker einer altersschwachen Ziege erinnerte. Man mußte sich sehr anstrengen, um die Wörter verstehen zu können.
    »Hier ist Onkel Queery«, verkündete die meckernde, behäbige, breite Stimme. »Alle unsere Zimmer sind belegt. Aber vielleicht wollen Sie gar kein Zimmer? Mit wem spreche ich denn?«
    Da es schon einmal geklappt hatte, probierte ich den gleichen Trick wieder. Ich hustete eine Weile in den Hörer und krächzte anschließend:
    »Tut mir leid, daß ich Sie noch einmal stören muß, Mister Queery., Ich hatte heute nachmittag um kurz nach fünf schon einmal bei Ihnen angerufen, vielleicht erinnern Sie sich?«
    »Um fünf? Wissen Sie, bei mir klingelt aller Nase lang das Telefon…« Mir kam eine Erleuchtung. Da Fountain nicht selbst wählen konnte, bekam jede Verbindung zuerst seine

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