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0436 - Sie müssen sterben, Mr. High!

0436 - Sie müssen sterben, Mr. High!

Titel: 0436 - Sie müssen sterben, Mr. High! Kostenlos Bücher Online Lesen
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Hotelzentrale. Also sagte ich schnell:
    »Ich rufe vom Kingston-Hotel an.«
    »Kings— ach ja! Sie sind der Gentleman, der sich.,nach Miß Tuckle erkundigt hat, nicht wahr? Stimmt die Adresse von der Kirche nicht, wo Miß Tuckle damals geheiratet hat? Sie muß aber eigentlich stimmen, ich war doch selber mit in der Kirche. Miß Tuckle hatte mich nämlich extra eingeladen. Oh, Sir, sie war ja so ein nettes Mädchen, damals vor — mein Güte, wie viele Jahre ist das nun schon her?« Fountain hatte fünfzehn Jahre abgebrummt, und folglich sagte ich kurzerhand:
    »So um die fünfzehn Jahre müssen es sein, Mister Queery.«
    »Fünfzehn Jahre! Wie die Zeit vergeht! Ja, .damals war ich noch rüstig, fast jung, könnte man sagen. Heute könnte ich an einer Hochzeitsfeier gar nicht mehr teilnehmen. Ich gehe jetzt ins Dreiundachtzigste! Oh, Sir, ich erinnere mich noch wie heute. Es war eine sehr schöne Hochzeit. Wirklich, eine sehr schöne…«
    Ich notierte den Namen Tuckle, während . der Alte in Erinnerungen schwelgte. Als er einmal Luft holte, unterbrach ich rasch:
    »Ist Miß Tuckle mit Ihnen verwandt, Mister Queery?«
    »Nein! Sie hat nur bei uns gewohnt. Solange sie noch nicht verheiratet war. Damals gehörte die Pension hier ja noch meiner Schwester. Aber die ist nun auch schon sechs Jahre tot. Dabei war sie vier Jahre jünger als ich! Man —«
    Abermals mußte ich unterbrechen, wenn ich das Gespräch nicht bis zum Jüngsten Tag ausdehnen wollte.
    »Sie wissen nicht, wo Miß Tuckle nach Ihrer Hochzeit hingezogen ist?«
    »Nein, Sir. Ganz bestimmt nicht. Das habe ich Ihnen doch heute nachmittag schon gesagt! Deswegen habe ich Ihnen doch empfohlen, mal den Pfarrer zu fragen, der sie damals getraut hat.«
    »Ja, ja, natürlich«, sagte ich schnell. »Ich dachte nur, es wäre Ihnen inzwischen vielleicht doch noch eingefallen. Jedenfalls herzlichen Dank für Ihre Hilfe, Mister Queery. Bleiben Sie gesund! Und auf Wiederhören.«
    Ich legte auf und atmete tief. Alte Leute werden ja leicht ein bißchen gesprächig, aber der Alte hatte eine so fürchterlich meckernde, undeutliche Stimme, daß es eine' Anstrengung bedeutete, ihm zuzuhören.
    Ich sah mich nach Phil um. Er stand noch immer neben den mächtigen Rädern der Hinterachse des Fernlastzuges und blickte auf den Pier hinaus. In den letzten Minuten war die Dämmerung merklich fortgeschritten, und im Osten war die Nacht schon bis beinahe zur Mitte des Himmels vorgedrungen. Nur die Schwüle wollte und wollte nicht nachlassen.
    Fountain hatte sich also in einer Pension nach einem Mädchen erkundigt, das vor seiner Verurteilung dort gewohnt hatte. Inzwischen war es weggezogen und hatte geheiratet. Folglich hieß sie jetzt auch nicht mehr Tuckle. Der Pensionsinhaber hatte Fountain an den Pfarrer verwiesen, der das Mädchen damals getrauj; hatte. Einem Pfarrer gegenüber braucht ein G-man keine Tricks anzuwenden. Ich sagte also die Wahrheit, als ich in ein paar Minuten darauf die Verbindung bekam.
    »Wir haben gewisse Informationen erhalten, Herr Pfarrer«, begann ich, nachdem ich ihm meinen Namen und die Dienststelle genannt hatte, »wonach sich ein gewisser Fountain heute abend um sechs Uhr telefonisch bei Ihnen nach einer Miß Tuckle erkundigt hat. Es scheint, als ob Sie das Mädchen vor vielen Jahren getraut hätten. Erinnern Sie sich an den Inhalt des Telefongesprächs?«
    »Aber ja, Mister Cotton. Ich mußte eine ganze Weile in den Registern suchen, bis ich auf den Namen Tuckle stieß.«
    »Wir möchten gern die gleichen Auskünfte haben, die Sie Ihrem Anrufer vorhin erteilt haben.«
    »Ich kann Ihnen auch nicht mehr sagen, als daß der Bräutigam Richard Buston hieß. Als Beruf hat er Buchhalter angegeben.«
    »Wissen Sie, wo das Paar jetzt lebt?«
    »Nein, Mister Cotton. Als sie heirateten, hatten sie noch keine Wohnung. Im Register stehen als Adressen die Pension, wo das Mädchen damals wohnte, und bei Mister Buston seine Junggesellenadresse.«
    »Was haben Sie Ihrem Anrufer noch erzählt?«
    »Nichts weiter, Mister Cotton. Ich konnte ihm nicht mehr sagen.«
    »Danke für die Mühe, Sir. Und entschuldigen Sie, daß ich Sie so spät noch gestört habe. Sollte der Mann noch einmal anrufen — würden Sie dann erstens nichts von meinem Anruf erwähnen und zweitens uns umgehend von seinem neuen Anruf verständigen? Sie brauchen nur das FBI anzurufen und nach mir zu fragen. Falls ich nicht zu erreichen bin, können Sie Ihre Information auch jedem anderen Beamten

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