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0436 - Tanz auf dem Scheiterhaufen

0436 - Tanz auf dem Scheiterhaufen

Titel: 0436 - Tanz auf dem Scheiterhaufen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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»Gab es im Mittelalter nicht eine besondere Methode, Menschen vom Leben in den Tod zu befördern. Vor allen Dingen in dieser Nacht, der Walpurgisnacht. Hier ist die neue Hexenbewegung entstanden. Hexen, die Lilith gehören. In dieser Nacht feiern wir. In der Gegenwart und in der Vergangenheit. Die Walpurgisnacht ist für uns geschaffen worden, und nur in dieser Nacht steht die Verbindung durch das Hexentor.«
    »Dann ist es doch nicht ganz verschwunden?«
    »Das kann sein. Es ist nur nicht sichtbar, wenigstens nicht für uns Menschen, verstehen Sie?«
    »Ja, ich begreife das. Wir haben also die einmalige Chance, in dieser Walpurgisnacht, wo sich alle Hexen treffen, um die Feste zu feiern, etwas Entscheidendes verändern zu können. Ich müßte das Hexentor noch einmal herholen.«
    »Vielleicht.« Sie lachte plötzlich. »Außerdem sollten Sie damit aufhören, uns Hexen nur negativ zu sehen. Bei den alten Germanen waren Hexen heilige Priesterinnen. Sie galten als Symbol der Fruchtbarkeit, das wollen wir modernen Hexen auch erreichen…«
    »Aber Sie können nicht abstreiten, daß es auch andere Dinge gibt. Fragen Sie Jane Collins, die kann Ihnen da das Richtige schon erzählen.«
    »Möglich.«
    »Auch Sie wären unter Umständen diesen Weg gegangen. Mag die Große Mutter das Symbol der Fruchtbarkeit gewesen sein, hinter oder neben ihr steht immer noch Luzifer!«
    »Na und?«
    Ich winkte ab, weil ich keine Lust mehr hatte, über dieses Thema zu diskutieren. Es brachte einfach nichts. »Konzentrieren wir uns lieber wieder auf andere Themen. Sie wissen, daß ich meine Freunde zurückhaben will. Diese Nacht ist einfach ideal. Die Walpurgisnacht steckt voller magischer Strömungen, auch wir werden es merken, und ich will, daß wir dieses Fluidum für uns ausnützen.«
    »Wollen Sie das Tor?« fragte Dominique erstaunt.
    »So ist es!«
    Sie begann plötzlich zu lachen. »Das kann nur die Große Mutter!«
    »Da widerspreche ich. In der Walpurgisnacht muß es uns einfach gelingen, die Strömungen auszunutzen und sie gewissermaßen anzuzapfen. In dieser Zeit geben sich die Hexen freier. Da wollen sie feiern, da kommen sie aus ihren Verstecken. Auch ihr habt es vorgehabt und das Tor entstehen lassen. Noch ist die Nacht nicht beendet. Wir haben Stunden vor uns, Zeit genug, um einiges noch in die Wege leiten zu können. Haben Sie mich jetzt verstanden?«
    »Ja, das habe ich.«
    »Dann bin ich zufrieden.« Ich drehte den Kopf Jane Collins zu. »Wie ist es mit dir? Habe ich recht, was ich da über die Walpurgisnacht sagte?«
    »Im Prinzip schon.«
    »Und könntest du dir vorstellen, deine noch schlummernden Hexenkräfte in dieser Nacht in den Dienst unserer Sache zu stellen. Ich meine, du müßtest merken, daß sich etwas verändert hat.«
    »Das habe ich schon längst gespürt, John.«
    Mit dieser Antwort hatte sie mich überrascht. »Und du hast mir nichts davon gesagt?«
    »Nein, wir waren zu sehr abgelenkt. Aber ich spüre es genau. In mir hat sich etwas verändert. Mein Blut ist in Wallung geraten. Ich merke, daß da etwas ist, das nach außen drängt. Deshalb werde ich es auch versuchen.«
    »Wie wollen Sie das anstellen?« fragte Dominique.
    Jane blieb an der Wand stehen. Sie streckte nur ihren Arm aus und deutete auf die Statue. »Durch sie allein. Auch ihre Kräfte sind in der Walpurgisnacht gewachsen. Sie wird sich an die alten Regeln halten müssen, das kann ich euch versprechen.«
    »Dann willst du sie gewissermaßen zwingen?«
    »Ja.«
    »Wenn Sie sich da mal nicht übernehmen«, sagte Dominique. »Man kann die Große Mutter nicht zwingen.«
    Ich winkte ab. »Kümmere dich nicht um sie, Jane. Geh hin und versuche es. Nütze die Gunst der Stunde!«
    Jane Collins nickte. »Ja«, sagte sie, und ihre Augen leuchteten dabei. »Endlich kann auch ich etwas tun, um euch zu helfen. Ich hoffe nur, daß es mir auch gelingt…«
    ***
    Diese verdammte Gestalt lebte tatsächlich. In dieser Nacht war etwas geschaffen worden, von dem zahlreiche Menschen geträumt hatten. Die Figur, eine Mischung aus Golem und Zombie, hatte durch die Kraft der Hexen ein untotes Leben eingehaucht bekommen und war darauf programmiert, einen Menschen töten zu wollen.
    Suko spürte die kalten Schauer auf seinem Rücken. Er sah die Klauen, die ihn schon fast erreicht hatten, duckte sich, drehte sich dabei noch zur Seite und schlug zu.
    Plötzlich lagen die Riemen waagerecht in der Luft, und sie fegten auch in Kopfhöhe auf die Gestalt zu. Wie Bänder

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