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0437 - Sie müssen sterben, Mr. High!

0437 - Sie müssen sterben, Mr. High!

Titel: 0437 - Sie müssen sterben, Mr. High! Kostenlos Bücher Online Lesen
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spürte Ann einen beißenden, eigenartigen Geruch. Und sie sah auch die dünnen weißen Schwaden von Qualm, die lautlos aus dem engen Flaschenhals stiegen. Die Angst schnürte ihr fast die Brust zu.
    »Ich werde dir mal zeigen, was das Zeug anrichten kann«, sagte Ross und nahm die Flasche.
    Ann schrie, daß sich ihre Stimme überschlug.
    ***
    Ryer saß allein vor den beiden Schreibtischen. Dahinter hockten Phil und zwei Vernehmungsbeamte auf ihren Drehstühlen. Alle drei rauchten. Die Deckenbeleuchtung war ausgeschaltet, aber die beiden Bürolampen auf den Schreibtischen brannten.
    »Ihr könnt mich nicht fertigmachen, ihr nicht!« raunzte Ryer.
    »Was glauben Sie von uns«, erkundigte sich Phil. »Niemand hat die Absicht, Sie fertigzumachen. Wir stellen Ihnen lediglich ein paar Fragen, und wir hoffen, daß Sie vernünftig genug sind, darauf der Wahrheit entsprechende Antworten zu geben.«
    »Ohne Rechtsanwalt muß ich gar nichts sagen.«
    »Stimmt. Aber Sie haben bereits viermal Ihren Rechtsanwalt angerufen, und es meldet sich keiner. Einen anderen wollen Sie nicht haben. Also?«
    »Ich würde außerdem«, fügte der zweite Beamte hinzu, »Sie noch gern auf etwas anderes hinweisen, Mister Ryer. Es gibt eine ganze Reihe von Punkten, die sich eines Tages sehr negativ für Sie auswirken werden. Sie haben Ihrer Festnahme Widerstand entgegengesetzt und dabei sogar auf Polizeibeamte geschossen. Es wird von der Jury und einigen gewissen Momenten abhängen, ob man darin nicht sogar Mordversuch erblicken kann. Außerdem wissen Sie, daß Kapitän Mclntire von der ›Monte Rosa‹ Sie schwer belastet Je länger Sie leugnen, desto mehr erschweren Sie die Aufklärungsarbeit der Polizei, und das wird erfahrungsgemäß von den Gerichten auch nicht gerade wohlwollend vermerkt.«
    Ryer preßte die Lippen hart aufeinander.
    »Ihr könnt mir viel erzählen«, knurrte er, nachdem er eine Weile nachgedacht hatte. »Ihr blufft ja doch nur das Blaue vom Himmel herunter.«
    Phil stand auf und verließ wortlos das Zimmer. Fast fünf Minuten vergingen in lastendem Schweigen. Ryer rutschte unruhig auf seinem Stuhl hin und her. Dann flog die Tür plötzlich auf. Ryer fuhr erschrocken herum.
    Kapitän Mclntire stand auf der Schwelle. Aber nur für einen Augenblick, dann schob Phil ihn zurück in die Obhut der beiden G-men, die ihn aus dem Zellentrakt nach oben gebracht hatten, und schlug die Tür wieder zu. Mit zwei Schritten stand er vor Ryer und hielt ihm ein aufgerissenes Paket hin.
    »Das eben war doch wohl Mclntire, nicht wahr?« fragte er scharf. »Und das hier ist doch wohl das Opium, nicht wahr?«
    Ryer atmete tief. Er ließ die Schultern kraftlos hängen.
    »Okay«, kam es matt von seinen Lippen. »Okay, ihr habt gewonnen.«
    »Sie geben zu, daß diese Ladung Opium für Sie bestimmt war?«
    »Ja.«
    »Wir werden auf diese Rauschgiftsache später noch zu sprechen kommen«, sagte Phil. »Jetzt interessiert uns etwas anderes. Wo steckt Fountain?«
    »Keine Ahnung. Sucht ihn doch, wenn ihr was von ihm wollt.«
    »Sie haben kein Interesse daran, daß wir ihn finden — oder?«
    »Warum sollte ich?«
    Phil zuckte mit den Achseln.
    »Nun«, erklärte er gedehnt, »ich könnte mir eine ganze Reihe von Gründen denken. In Ihrem Hause wurde ein gewisser Acky Lewis ermordet. Der Mann hat nach Ihrer eigenen Aussage für Sie gearbeitet. Sie müßten doch eigentlich ein Interesse daran haben, daß der Mörder gefaßt wird.«
    »Habe ich.«
    »Dann sollten Sie uns helfen, Fountain zu finden.«
    »Was hat denn dieser Fountain damit zu tun?«
    »Ryer«, sagte Phil sehr freundlich, »nun wehren Sie sich doch nicht selbst gegen den Verdacht, den Sie längst gefaßt haben! Lewis war noch keine zwei Stunden tot, da klingelte bei Ihnen das Telefon, und jemand sagte zu Ihnen, Sie sollten aus der Stadt verschwinden!«
    »Irgendein Verrückter!« schnaufte Ryer.
    »So? Im Zuchthaus werden die Insassen regelmäßig untersucht, und bis gestern früh, bis zu seiner Entlassung, galt Fountain nicht als verrückt. Es war aber Fountain, der Sie anrief, Ryer! Dafür haben wir eindeutige Beweise!«
    »Das beweist doch noch lange nicht, daß er Acky umgebracht hat!«
    »Selbst wird er es wohl auch nicht getan haben«, versetzte Phil kalt. »Wir wissen längst, daß auf Fountain käufliche Kreaturen gewartet haben, die ihm wieder wie in alten Zeiten die Dreckarbeit abnehmen wollen. Aber für uns steht fest, daß Fountain der Anstifter zu diesem Mord war. Aber nicht nur

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