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0437 - Sie müssen sterben, Mr. High!

0437 - Sie müssen sterben, Mr. High!

Titel: 0437 - Sie müssen sterben, Mr. High! Kostenlos Bücher Online Lesen
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Mann gesprochen?« fragte ich.
    »Nein. Ich war in der Küche und gerade dabei, das Abendessen fertigzumachen. Warum?«
    »Woher wissen Sie denn, daß er sich Ross nannte?«
    Sie zuckte die Achseln.
    »Tony sagte es. Er kam in die Küche und sagte, er müßte noch mal weg. Ich bat ihn, spätestens in einer halben Stunde wieder zurück zu sein, weil dann das Essen fertig wäre. Er lachte nur und meinte, er würde bestimmt in zehn Minuten wieder hier sein.«
    »Fanden Sie es nicht seltsam, daß er um diese Zeit noch Weggehen wollte?«
    »Hören Sie, mein Junge ist sechzehn Jahre alt. Heutzutage kann man einen Sechzehnjährigen nicht dazu zwingen, nach sieben Uhr noch zu Hause herumzuhocken, nicht wahr? Selbst die Diskussionsabende im Jugendforum gehen bis zehn.«
    »Ich wollte keine Kritik üben, Mrs. Lister. Vielen Dank für die Auskünfte.«
    »Augenblick! Wollen Sie mir nicht erklären, was das soll?«
    »Ich komme zurück!« rief ich über die Schulter, während ich schon die Stufen hinabhastete. »Sie brauchen sich nicht zu beunruhigen. Sollte Tony zurückkommen, sagen Sie ihm bitte, er möchte unbedingt im Hause bleiben. Biddy würde ihn heute abend noch aufsuchen und müßte ihn dann unbedingt erreichen. Bis später!«
    Sie rief noch etwas, aber ich konnte es nicht mehr verstehen, denn ich hatte schon den Fuß der Treppe erreicht. Ross war mir also zuvorgekommen. Unter irgendeinem Vorwand mußte er Tony hinausgelockt haben. Weit konnte er noch nicht sein, aber Manhattan ist groß.
    Ich stieg in den Jaguar. Biddy saß auf dem anderen Sitz und schaute mich fragend an.
    »Schlimm, was?« fragte er.
    »Mehr als das«, stöhnte ich. »Tony ist im Augenblick der gefährlichste Belastungszeuge für Ross.«
    »Wir müssen ihn finden«, meinte der Junge verbissen.
    »Stimmt. Aber wie?«
    »Können Sie nicht die Polizei alarmieren? Ich meine die Streifenbeamten, die Funk wagen und so weiter?«
    »Die sind längst davon unterrichtet, daß wir Ross suchen. Das hat schon die Mordkommission veranlaßt. Aber Ross wird nicht so dumm sein, sich einem Polizisten zu zeigen. Im Augenblick sind wir mehr oder weniger auf den Zufall angewiesen. In fünf Minuten konnte er mit dem Wagen höchstens sechs Straßen weit kommen. Bis wir alles organisiert hätten, wäre sein Vorsprung schon auf mindestens fünfzehn Straßen angewachsen. Das heißt, wir müßten nach Norden und Süden ein Gebiet absperren, das wenigstens dreißig Querstraßen umfaßt. Das ist unmöglich. Das ist rein technisch völlig unmöglich.«
    »Ich verstehe«, murmelte Biddy düster. »Da hilft nur eins, Sir. Ich muß die Jungs heraustrommeln.«
    »Was versprichst du dir davon?«
    »Weiß nicht. Aber in einer Viertelstunde können wir sämtliche Jungen zwischen vierzehn und achtzehn in den Straßen haben. Wenn ich durchsagen lasse, um was es geht, machen alle Banden mit.«
    Er war im Begriff auszusteigen. Ich schüttelte den Kopf.
    »Das hat keinen Zweck, Biddy! Und wenn ihr ihn wirklich zu Gesicht bekämt, brächtet ihr euch nur selbst in Gefahr.«
    »Wieso denn? Er weiß doch nicht, daß wir nach ihm Ausschau halten«, sagte Biddy. »Wenn er Gruppen von Jungen herumlungern sieht, wird er denken, daß die Jugendbanden mal wieder groß Radau machen wollen. Passiert ja schließlich manchmal, nicht?«
    »Und was werden eure Eltern sagen?«
    »Sir, Sie tun gerade so, als ob wir ein Kindergarten wären. Glauben Sie denn im Ernst, wir sitzen jeden Abend ab acht auf dem Sofa?«
    Er schlug die Tür zu und setzte sich in Trab, bevor ich etwas erwidern konnte. Ich griff zum Hörer des Sprechfunkgerätes. Ich versprach mir nicht viel davon, aber ich wollte nichts unversucht lassen.
    »Ich brauche einen Rundspruch an alle«, sagte ich der Funkleitstelle. »Dringlichkeitsstufe eins.«
    Ich mußte warten. Die Funksprechgeräte des FBI arbeiten auf einer anderen Frequenz als die, die von der Stadtpolizei benutzt werden. Und die Apparate der Stadtpolizei haben wieder andere Wellenlängen. Dennoch ist es in besonders schwerwiegenden Fällen möglich, an alle zu sprechen, sobald die Techniker weiß der Himmel welche Schaltungen vorgenommen haben.
    Während ich mir den Hörer ans Ohr klemmte, suchte ich eine Zigarette. Ich fand eine leere Packung und zerknüllte sie wütend. Wenn irgend etwas nicht klappt, kann man Gift darauf nehmen, daß auch alles schiefgeht. Von Ann Forth keine Spur — und nun auch noch der Junge. Es war zum Auswachsen. »Jerry?« fragte jemand im Hörer.
    »Ja,

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