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0437 - Sie müssen sterben, Mr. High!

0437 - Sie müssen sterben, Mr. High!

Titel: 0437 - Sie müssen sterben, Mr. High! Kostenlos Bücher Online Lesen
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Mann bringen die Burschen zum Distriktgebäude. Einer bleibt hier als Wache. Die anderen kommen mit.«
    So hatten wir uns das gedacht. Aber es kam ein bißchen anders. Über den Sprechfunk kam die Alarmmeldung, daß Ross gefunden worden sei. Ein Junge namens Biddy Moldery warte an der Ecke der Dritten Avenue und der 86. Straße neben einem Revier-Cop auf das Eintreffen der G-men, die die Fahndung nach Ross ausgelöst hätten.
    »Los, alle Mann mitkommen!« rief Phil Und dann jagten wir die 86. Straße hinab.
    ***
    Eddy Parker hatte keine Zeit zum Nachdenken, und vielleicht schickte er nur aus diesem Grunde Biddy weg, um die Polizei zu holen. Während Biddy verschwand, tat Eddy etwas, über das er sich selbst keine Rechenschaft ablegte. Er zerrte eine Bierkiste vom Stapel der acht oder zehn beschädigten Kisten, die abseits der riesigen Stapel an der Wand standen. Ohne zu überlegen, schleuderte er die Kiste mit einem gewaltigen Schwung die Treppe hinab.
    Aus den tiefgelegenen Kühlräumen hallte das Poltern der Kiste wider.
    Ich muß den Kerl ablenken, bis die Polizei da ist, sagte sich Eddy Parker, sah sich keuchend mit seiner Taschenlampe um und fragte sich verzweifelt, wie lange es wohl dauern würde.
    Als die Kiste irgendwo in den Gängen zwischen den Kühlräumen zur Ruhe gekommen war, breitete sich eine geradezu lähmende Stille aus. Eddy nagte an seiner Unterlippe. Er stand geduckt neben dem letzten großen Kistenberg und lauschte mit vorgerecktem Kopf.
    Nichts rührte sich. Endlose Sekunden lang blieb es still.
    Plötzlich aber kam von drunten eine dünne, weinerliche Stimme:
    »Hilfe! Hilfe!«
    Es mußte die Stimme von Tony Lister sein. Die Stimme von Ann Forth war es jedenfalls nicht. Eddy Parker spürte, daß er fror wie im stärksten Winter. Zugleich aber stieg ein namenloser Zorn in ihm auf, ein Haß auf den Mann, den er noch nie gesehen hatte oder allenfalls flüchtig im Vorbeigehen auf der Straße, aber auf einen Mann, der ein Mörder war und jetzt da unten saß. Was tat diese Bestie in Menschengestalt mit Ann Forth und mit Tony Lister? Wollte er sie ermorden, weil sie ihm gefährlich geworden waren? Weil sie Zeugen waren für seine Bluttat?
    Eddy griff blindwütig nach einer weiteren Kiste und feuerte sie die Treppe hinab. Wenn ich ein Gewehr hätte, sagte eine Stimme in seinem Gehirn, ein Gewehr oder eine Pistole — ich würde hinabgehen. Ich würde hinuntergehen und ihn stellen, diesen elenden Mörder.
    Während er sich noch den Kopf zerbrach, was er tun könnte, hörte er von unten ein leises, kaum wahrnehmbares Stöhnen. Die Wut über seine Hilflosigkeit schnürte ihm fast die Kehle zu. Was ging da unten vor sich? Was geschah mit Ann und Tony?
    Eddy drehte sich um und schrie laut in die große Halle hinein:
    »Vier Mann nach rechts! Die anderen in den Mittelgang!«
    Seine Stimme hallte laut durch die Halle. Eddy hatte seine Taschenlampe ausgeschaltet und wandte die Augen nicht von dem erleuchteten Viereck, das die offenstehende Tür mit dem Licht dahinter bildete. In diesem Augenblick waren Angst und Furcht völlig von ihm gewichen. Alle seine Gedanken wurden beherrscht von dem verzweifelten Bestreben, einen Mörder abzulenken. Aber was konnte er schon tun?
    Mitten in sein verzweifeltes Grübeln hinein ertönte die Stimme des Mannes. Sie kam von unten, klang hohl und hallend, aber sie war deutlich zu verstehen.
    »He! Ihr da oben! Zieht euch zurück! Oder ich bringe das Mädchen um!«
    Eddy zitterte vor Wut.
    »Welches Mädchen?« rief er schrill, nur um Zeit zu gewinnen, um irgend etwas zu rufen, was den Mörder abermals für ein paar Sekunden aufhalten könnte.
    Seine Frage schien den Mörder zu überraschen. Lange Zeit kam keine Antwort. Dann endlich ertönte die Stimme wieder:
    »Wer ist da oben?«
    Wer ist da? Wer, zum Teufel, ist hier? dachte Eddy. Polizei? Würde er mir glauben, wenn ich hinabbrülle, hier wäre die Polizei?
    Schweiß lief ihm übers Gesicht und brannte in den Augenwinkeln. Verdammt, Biddy, seufzte er unhörbar, lauf, lauf, lauf! Beeile dich doch! Beeile dich! Wie lange soll ich das hier noch durchhalten?
    Er gab sich Mühe, seine Stimme kräftig und tief klingen zu lassen. Es wurde nur ein rauhes Krächzen daraus.
    »Hier ist das FBI!« schrie er in die Öffnung der Tür hinein. »Sie haben keine Chance, Mann!«
    Wieder folgte tiefe Stille. Eddy rang die Hände. Wenn der Bursche heraufkam, bewaffnet heraufkam, und sicher, ganz bestimmt war er bewaffnet — was sollte er

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