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0438 - Sie wollten mich ans Messer liefern

0438 - Sie wollten mich ans Messer liefern

Titel: 0438 - Sie wollten mich ans Messer liefern Kostenlos Bücher Online Lesen
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Astoria.
    »Wir warten die Dunkelheit ab«, sagte ich zu meinem Freund, »Dann gehen wir zur Straße zurück und lassen uns von einem Wagen nach New York mitnehmen. Bis jetzt hat alles tadellos geklappt, wenn man die Panne mit dem Mietwagen nicht mitrechnet. Das kostet uns zwar ein paar Stunden, aber wir haben erreicht, was wir wollten: Die Gangster bleiben in ihrem Versteck festgenagelt, solange nach den beiden ›Bankräubern‹ gesucht wird.« Als es dämmerte, banden wir uns die Schnürsenkel wieder zu und hielten die Richtung zur Straße ein. Wir fanden unseren Weg wieder, doch nach fünf Minuten meinte Phil: »Bist du sicher, daß das der richtige Weg ist?«
    Ich hatte nicht daran gezweifelt, aber jetzt kamen mir auch Bedenken. Ich konnte mich nicht erinnern, an einer vom Blitz gespaltenen Fichte vorbeigekommen zu sein. Aber der Baum war nicht zu übersehen, schließlich lag er quer über dem sandigen Streifen, der sich im schwindenden Tageslicht vor unseren Augen verlor.
    »Wir gehen im Kreis!« sagte Phil. »Irrtum«, meinte ich. »Auf einem Weg kann man nicht im Kreis gehen. Jeder Weg führt irgendwohin.«
    Es wurde immer dunkler, das überschaubare Wegstück vor unseren Augen wurde immer kürzer.
    Plötzlich standen wir auf ein Lichtung, die von Büschen eingesäumt wurde. In der Richtung des letzten hellen Flecks am Himmel duckte sich eine Blockhütte unter die Bäume am Rand. Möglicherweise fanden wir dort einen Hinweis, welche Richtung wir einschlagen mußten. Phil versuchte es an der Tür, und ich sah ihm interessiert bei dieser Tätigkeit zu.
    Plötzlich zischte' eine Stimme in unserem Rücken: »Die Pfoten hoch! Wird’s bald?«
    Ich winkelte die Ellbogen an, schob mit der Rechten meinen Hut in den Nacken und drehte mich langsam um. Vor mir produzierte sich ein Mann mit einer Maschinenpistole. Ich war bei weitem nicht so erschrocken, wie er sich das vielleicht vorgestellt hatte, aber dennoch besorgt. Mit einer Tommy Gun hat auch ein Blinder die Chance, auf diese Entfernung zu treffen. Die Dinger streuen einfach zuviel.
    Einen Augenblick suchte ich tatsächlich nach dem Sheriffstern auf seiner Brust, aber der fehlte. Und mir fiel ein, daß ein County-Sheriff betimmt keine Maschinenwaffen mit sich herumschleppt.
    »’reinkommen!« Wir traten durch die Tür, die sich auf einmal wie durch ein Zauberwort öffnete. Noch sahen wir den Mann nicht, der den Riegel zurückgeschoben hatte.
    »Hinsetzen!« Der Lauf der Tommy Gun ruckte auf die Bank an der Schmalseite zu. Wir gehorchten der Aufforderung und setzten uns, brav die Hände zwischen den Knien gefaltet.
    »Ich protestiere! Das ist Freiheitsberaubung!«
    »Maul halten!« Der Gangster drückte die Tür zu und ließ uns sein Gesicht im Profil sehen. Es war der Mann, der gestern nacht hinter dem Wagen gestanden und seine Kanone im Anschlag gehalten hatte: Homer Hill aus Chicago.
    »Sie haben kein Recht, uns auf diese Weise festzuhalten«, begann ich. Aber er musterte uns scharf und fiel uns sofort ins-Wort.
    »Kein Recht, eh? Darf ich fragen, wo ihr herkommt?«
    »Das geht Sie nichts an! Wie kommen Sie überhaupt dazu…«
    »Sachte, sachte«, unterbrach er mich. »Wo habt ihr das Geld?«
    »Welches Geld?«
    »Kindsköpfe!« sagte er milde. »Ihr habt doch die Bank in Pine Grove überfallen. Wo habt ihr die achtzigtausend Bucks, eh?«
    »Hohlkopf! Haben Sie mir heimlich achtzig Grand in die Tasche gesteckt? Sie sehen nicht aus, als ob sie der Weihnachtsmann wären. Was soll der Unsinn?«
    Der erste Gangster sah den zweiten unbestimmt an. Wahrscheinlich war er sich nicht im klaren darüber, ob sie nun einen alten Schuh oder einen saftigen Fisch an der Angel hatten. Aber Homer Hill hatte seine Erfahrungen.
    »Aufstehen, Gents! Mit den Händen gegen die Wand fallen lassen. Stan, aus der Schußlinie!«
    Stan kapierte sofort. Er sprang mit einem Satz beiseite, der einem trainierten Sportler Ehre gemacht hätte. Aber ich hatte gar nicht die Absicht, diese Chance zu nutzen.
    Unsere 38er landeten auf dem Boden. Als der Tausender, immer noch mit der roten Banderole der Pine Grove Trust Bank, auf der Tischplatte landete, ertönte ein heller Pfiff.
    »Leer!« meldete Stan.
    Homer Hill mußte sich erst an die Hiobsbotschaft gewöhnen und gab sich skeptisch.
    »Wo habt ihr den Zaster versteckt?« Ich gab mich verstockt.
    »Welchen Zaster? Wovon reden Sie eigentlich?«
    In seinen Augen blitzte ein gelbes Fünklein auf.
    »Es hat keinen Sinn zu leugnen.« Er wies auf ein

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