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0439 - Das Folterbett

0439 - Das Folterbett

Titel: 0439 - Das Folterbett Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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zulassen. Da war der Schmerz in seinem Kopf zweitrangig geworden.
    Allmählich klärte sich auch sein Blick. Mallmann wischte sich die Tränen aus den Augen, so konnte er bereits den Schatten an der Decke erkennen, und wenig später sah er ihn genauer.
    Es war Carola Seidel!
    Sie klebte regelrecht unter der Decke, drehte sich und gab Laute von sich, die sich schlimm anhörten. Aber sie hielt keine Waffe in der Hand.
    Mallmann wollte sie wegholen. Noch immer rann Blut aus seiner Nase.
    Das kümmerte ihn nicht. Er musste jetzt einfach angreifen und der anderen Seite zeigen, wo es langging.
    Einen großen Schritt brauchte der Kommissar, um auf den Tisch zu klettern.
    Als er da stand, handelte Carola.
    Sie schoss plötzlich vor, prallte gegen den Kommissar und schleuderte ihn wieder zurück. Er fiel zum Glück auf die Couch, hörte das Krachen, spürte klauenartige Hände an seiner Kehle und hatte noch soviel Kraft und Schwung mitbekommen, dass die Couch ins Wanken geriet und nach hinten kippte.
    Natürlich auch Will und die Besessene.
    Sie waren eisern. Nicht für die Dauer einer Sekunde löste sie den harten Griff ihrer Hände. Die Augen wirkten wie dunkle Monde, unter dessen Oberfläche ein Feuer brannte.
    »Erwürgen!«
    Mallmann hörte sehr deutlich das Wort, und er befürchtete, dass sie diese Drohung wahrmachte.
    Verzweifelt wehrte er sich.
    Er bewegte den Kopf von links nach rechts, zog die Beine an, drosch die Knie in den Magen der Furie, doch er erreichte nichts. Sie ließ ihn einfach nicht los.
    Bis Christel eingriff.
    Auf einem kleinen Beistelltisch stand eine Vase aus dickwandigem Glas, die sie mit beiden Händen umfasste.
    Sie wurde sich ihrer Reaktion gar nicht mal bewusst, denn sie handelte rein instinktiv.
    Ute tat nichts. Sie stand da und schaute zu, aber sie spürte das Unheil.
    Man konnte es an ihrem Gesicht ablesen, und sie schaute jetzt zu, wie ihre Mutter ausholte, sich das Gesicht dabei verzerrte und seitlich zuschlug.
    Die schwere Vase traf das Ziel.
    Der Kopf der Besessenen wurde herumgeschleudert. Fast wäre Christel auch noch gefallen, sie stützte sich im letzten Augenblick an der Tischkante ab und sah zu, wie die Frau zur Seite fiel und Will Mallmann dabei losließ.
    Vielleicht hatte sie es nicht gewollt, aber die Wucht des Treffers war einfach zu groß gewesen.
    Auch Mallmann merkte, dass er wieder Luft bekam. Er rollte sich noch einmal nach links, winkelte den Arm an und drückte sich in die Höhe.
    Sein innerer Motor lief auf Hochtouren. Er sagte ihm auch, dass er jetzt auf keinen Fall aufgeben durfte, sonst war er verloren. Mallmann stand.
    Da bewegte sich auch Carola Seidel! Halbhoch glitt sie über den Fußboden und schwebte schnell auf die offene Wohnzimmertür zu, um in der Diele zu verschwinden. Dort stieß sie gegen irgendeinen Gegenstand und warf ihn um. Er fiel mit einem polternden Geräusch zu Boden, und dieser Laut riss Christel Bender aus ihrer Erstarrung.
    »Ich habe sie geschlagen!« flüsterte sie. »Mein Gott, ich habe ihr die Vase über den Kopf geschlagen.« Sie schaute auf den gläsernen Gegenstand, an dem noch Blutspuren und auch ein Hautfetzen klebte.
    »Ja, das haben Sie!«
    »Was mache ich denn jetzt?«
    Will wischte über seine Stirn und zog die mit Silberkugeln geladene Walther-Pistole. »Sie werden gar nichts tun. Die Frau ist besessen. Sie befindet sich bestimmt noch im Haus. Ich mache mich auf den Weg und suche sie.«
    »Ist sie denn vom Teufel besessen?« fragte Christel.
    »Das kann ich Ihnen nicht sagen. Vielleicht. Möglicherweise auch von einer anderen Kraft.« Er nickte ihr noch einmal zu. »Bleiben Sie um Himmels willen bei Ihrer Tochter.«
    »Ja…«
    Will hatte den Raum schon verlassen. Er stand jetzt im Flur und sah, dass Carola Seidel einen Schirmständer umgeworfen hatte. Deshalb hatte es vorhin gepoltert.
    Der Kommissar wandte sich der Treppe zu. Sie bestand aus hellem Holz, besaß an ihrer Innenseite ein Metallgitter und führte nach dem ersten Absatz in einem scharfen Winkel weiter.
    Die Haustür war geschlossen. Da Will sie nicht hatte zufallen hören, ging er davon aus, dass sich Carola Seidel noch im Haus aufhalten musste, und zwar in der oberen Etage.
    Christel Bender stand in der Türöffnung zum Wohnzimmer. »Befindet sich noch ein Dachgeschoß über der ersten Etage?« fragte Will leise.
    »Nein.«
    »Danke, und halten Sie sich bitte zurück.«
    Sie nickte und ging rückwärts in das Wohnzimmer. Dort redete sie auf ihre Tochter ein,

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