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0439 - Das Folterbett

0439 - Das Folterbett

Titel: 0439 - Das Folterbett Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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sollten sie noch einmal bequem schlafen und das oft faulige Strohlager gegen das Bett eintauschen.« Er lachte über seine eigenen Erklärungen, als hätte er einen besonders guten Witz gemacht.
    Ich verzog nur den Mund.
    Er sprach weiter. »Mehr weiß ich im Prinzip auch nicht.«
    »Sonst hat das Bett keine Geschichte?«
    »Wie?«
    »Vielleicht eine Legende, eine Sage, die sich um diese doch außergewöhnliche Liegestatt rankt?«
    Richter lachte unecht. »Wie kommen Sie darauf?«
    Ich lächelte ihm offen ins Gesicht. »Das hat man doch schon mal oder?«
    »Kann sein. Ich jedenfalls weiß über das Bett nichts. Ich kann mir auch nicht vorstellen, wo es sich momentan befindet. Tut mir leid.«
    »Aber den Turm gibt es noch, in dem es gestanden hat oder haben soll.«
    »Ja.«
    »Nicht weit von hier, sagten Sie?«
    Sein Blick verengte sich. »Sagen Sie bloß, Sie wollen diesen Turm suchen?«
    »Es gehört zu meinem Job, Herr Richter. Ich muss den Nachlass erfüllen und damit allen Spuren nachgehen. Sollte ich das Bett finden, gebe ich Ihnen natürlich Bescheid.«
    »Liegt Ihnen tatsächlich soviel daran?« wollte er wissen.
    »Mir persönlich nicht, aber ich muss meine Arbeit erledigen. Man erwartet von mir Erfolge, verstehen Sie?«
    »Klar.«
    »Wenn Sie jetzt noch so nett sein würden, mir den Weg zu diesem Turm zu beschreiben…?«
    Er nickte, aber ich mißtraute ihm. Dieser Mann gab sich gelassen, innerlich aber sah es anders aus, da glich er bestimmt einem Vulkan. »Gern, Herr Sinclair, ich werde…«
    Seine rechte Hand schoss vor. Und mit ihr auch das halbgefüllte Glas, das er noch immer umklammert hielt. Das scharfe Zeug wurde aus der Öffnung geschleudert und klatschte mir ins Gesicht. Dabei noch in die Augen, die sofort anfingen zu brennen. Ich hatte versucht, den Kopf zu drehen, es war mir nicht möglich gewesen. Plötzlich war ich blind, tastete trotzdem zur Beretta, aber der andere Kerl war schneller, das hörte ich schon an seinen Schritten.
    Dass er neben mir stand, ahnte ich nur. Einen Moment später bekam ich die Hiebe mit.
    Die beiden ersten Treffer landeten an meinem Kopf und sorgten für Explosionen unter der Schädeldecke. Der dritte Hieb erwischte meinen Brustkasten. Dieser Treffer trieb mir die Luft aus den Lungen, machte mich gleichzeitig irgendwie high.
    Dabei kippte ich nur zur Seite und hörte dabei Karl Richter sprechen.
    Seine Stimme drang so weit entfernt an meine Ohren.
    »Versicherungsvertreter, dass ich nicht lache. Mich legt man mit solchen Tricks nicht rein, mich nicht…«
    Dann riss bei mir der Faden!
    ***
    Carola Seidel war aufgesprungen und hatte sich in eine Furie verwandelt. Dieser Ausdruck traf genau auf sie zu. Ihre Gesichtszüge hatten sich verschoben, der Mund war breiter geworden, er stand auch halb offen, die Augen waren verdreht. Um die Pupillen herum schwamm schimmerndes Tränenwasser.
    Will Mallmann bekam davon nicht all zu viel mit. Er hatte mit den Folgen des Treffers genug zu tun. Seine Nase war erwischt worden. Auch seine Augen tränten, und aus dem linken Nasenloch rann ein feiner, dünner, roter Blutstreifen.
    Dafür starrten Christel Bender und ihre Tochter die so schrecklich verwandelte Frau an.
    Ihre Haare stellten sich allmählich hoch. Sie wirkten in diesem Augenblick wie ringelnde Schlangen, die erst dann zur Ruhe kamen, als die Haare gestreckt waren.
    Sehr langsam spreizte sie ihre Arme vom Körper ab, als wären die Balken eines Barrens in der Nähe, auf die sie ihre Hände legen wollte.
    Auch die Füße schoben sich voneinander weg, so dass sie jetzt wirkte wie ein großes X.
    Dann geschah das Unglaubliche.
    Die Frau stieg in die Luft. Sie löste sich vom Boden, wobei sie fast mit dem Kopf gegen die Decke stieß, und kippte plötzlich nach vorn.
    Ihre Beine schwangen hoch, die Hacken knallten gegen die Decke. Dann berührte die Frau die Decke mit ihrem Rücken.
    Mutter und Tochter beobachteten sie stumm und auch entsetzt. Sie spürten dass sie keinen echten Menschen mehr vor sich hatten. Carola Seidel war besessen.
    Und sie drehte sich.
    Sehr langsam glitt sie in die Runde, als wollte sie jeden Winkel des Zimmers ausloten. Dabei drangen ein schauriges Lachen und leises Zischen aus ihrer Kehle, als wäre sie kein Mensch mehr, sondern ein gefährliches Raubtier.
    Aus dem Mund troff Speichel. In dieser Person steckte das Böse, und wahrscheinlich wollte sie töten.
    Dieses eine Wort trieb auch Kommissar Mallmann hoch. Er konnte so etwas auf keinen Fall

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