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0439 - Das Folterbett

0439 - Das Folterbett

Titel: 0439 - Das Folterbett Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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während der Kommissar schon auf der ersten Stufe stand und in die Höhe peilte.
    Noch war nichts zu sehen. Wenn die Frau sich tatsächlich dort oben befand, hielt sie sich gut versteckt. Will rechnete damit, dass er vier Zimmer in der ersten Etage finden würde. Das war meist so bei Einfamilien-Häusern vom Reißbrett.
    Auf dem Treppenknick, wo die Stufen am breitesten waren, stand eine Schale mit Gewächsen.
    Auch Will blieb dort stehen. Er peilte in einen viereckigen Flur hinein, von dem allerdings nur drei Türen abzweigten. Es war ihm auch lieb so.
    Das Holz knarrte, als der Kommissar es mit seinem Gewicht belastete.
    Weitere Spuren entdeckte er nicht, aber er bereitete sich auch darauf vor, aus der Höhe angegriffen zu werden, denn für Carola Seidel galten die Gesetze der Physik nicht mehr.
    Erst als Mallmann das Ende der Treppe erreicht hatte, blieb er wieder stehen. Er hielt sich bereits im Flur auf. Die Folgen des Treffers hatte er noch längst nicht überwunden. Unter seiner Nasenwurzel spürte er ein Brennen und Pochen, auch wurde er das Gefühl nicht los, dass dort einiges dicker geworden war.
    Wo steckte die Frau?
    Vielleicht hinter der Tür, die Mallmann direkt gegenüber lag. Oder rechts, möglicherweise auch links.
    Er nahm sich erst die gegenüberliegende vor, drückte sie auf, blieb aber stehen und schaute zunächst gegen die Decke, an der er nur die Lampe sah, aber keine Carola Seidel.
    Außerdem war das Bad auch ziemlich klein. Wenn sie agieren wollte, müsste sie sich schon einen größeren Raum aussuchen.
    Der Kommissar drehte sich nach links. Die nächste Tür lockte. Sie war nicht geschlossen. Ein heller Lichtstreifen sickerte aus dem Spalt in den Flur.
    Will hatte sich sofort entschlossen. Er trat gegen das Türblatt und hatte freie Sicht. Sein Blick fiel auf ein Fenster, er sah auch den Teil eines Doppelbetts und hörte das Fauchen der Gesuchten.
    Urplötzlich war sie da. Wie ein Schatten huschte sie in der Tür vorbei, hielt irgend etwas in der Hand, mit dem sie nach dem Kommissar schlug, ihn aber nicht erwischte, sondern gegen die seitliche Türfüllung drosch.
    Mallmann wollte nicht im Flur bleiben. Er musste sich der Frau stellen.
    Deshalb duckte er sich und sprang über die Sehwelle in das Schlafzimmer.
    Carola stand. Sie hatte sich auch bewaffnet. Trotz der gefesselten Hände war es ihr gelungen, den Kommissar nicht nur zu würgen, jetzt hielt sie auch ein dickes Kabel in der Hand, das aussah wie eine schwarze Schlange.
    Mallmann richtete die Mündung der Walther auf sie. »Du hast keine Chance!«
    Sie funkelte den Kommissar nur an. In ihrem Gesicht zuckte es. Noch hielt sie die Schnur fest, aber plötzlich bewegte sie ihre Hände in entgegengesetzte Richtungen.
    Die Kette zwischen den Handschellen straffte sie, bevor sie mit einem singenden Geräusch zerriss, das im Lachen der Frau regelrecht unterging. Sie hatte es geschafft.
    Und sie griff an.
    Mallmann schoss.
    Die Waffe in seiner Hand war plötzlich zu einem tödlichen Instrument geworden. Er sah, wie die Kugel einschlug und die ihn anspringende Frau sich nicht mehr auf den Beinen halten konnte, sich um die eigene Achse drehte und zu Boden fiel. Mit dem rechten Arm schlug sie noch um sich, und das Stück Kette an der Schelle streifte über Wills Haut.
    Das plötzliche Fauchen ließ ihn zurückzucken. Er sah mit an, wie eine schwarze Wolke aus dem Mund der Frau schoss, sich in Richtung Tür orientierte und dort verschwand.
    Auch Mallmann lief in den Flur, doch die Wolke hatte sich aufgelöst. Er ging zurück in das Zimmer und kniete sich neben Carola. Auch der Kommissar war blass geworden. Er hoffte stark, sie nicht tödlich getroffen zu haben, sah das kleine Einschußloch und auch die Augen mit dem gebrochenen Blick.
    Die Frau war tot Mallmann ballte die Hände. Er senkte den Kopf. Das hatte er nicht gewollt, aber er wusste auch nicht, wie er sie sonst hätte stoppen können. Kein einziges Haar stand mehr ab. Sie waren wieder zusammengefallen und berührten zu beiden Seiten des Kopfes den Boden.
    Hinter sich vernahm der Kommissar leise Schritte. Noch hockend drehte er sich um.
    In der Tür stand Christel Bender und stützte sich an der linken Füllung ab. Mallmann nickte ihr zu.
    »Ich… ich habe unten einen Schuß gehört. Haben Sie die Frau…?«
    »Ja«, sagte Will Mallmann dumpf. »Ich habe sie erschossen. Ich wollte es nicht, aber…« Er schraubte sich hoch und hob in einer hilflos anmutenden Geste die Schultern.
    »Sicher

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