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0439 - Das Folterbett

0439 - Das Folterbett

Titel: 0439 - Das Folterbett Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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war es Notwehr.«
    Will lächelte verloren. »Was nutzt das schon?« Er drängte Christel Bender zurück.
    »Sollen wir nach unten gehen?«
    Mallmann nickte.
    Sie stiegen nebeneinander die Stufen hinab. Diesmal bemühte sich keiner von ihnen, leise zu gehen. Ute wartete im Wohnraum. Sie hockte auf einer Sesselkante und schaute den beiden entgegen.
    Am Gesicht des Kommissars las sie ab, dass etwas geschehen sein musste. »Es gibt sie nicht mehr - oder?«
    »So ist es.«
    »Ich wusste es.« Ute senkte den Kopf.
    Will begriff es nicht. »Woher, Kind? Du hast uns vorhin schon gewarnt, dass Unheil auf dem Weg ist. Wie konntest du so etwas wissen? Hast du Vorahnungen?«
    »Nur bei bestimmten Sachen«, erwiderte sie müde.
    »Wie bestimmt müssen die sein?«
    »Das kann ich nicht sagen. Ich sehe eine Wolke, obwohl sie nicht sichtbar ist. So war es auch beim ersten Mal, als ich auf dem Bett lag. Von dort an.«
    »Das war also dieses bestimmende Ereignis für dich?«
    »Hm…«
    Will strich über seine Stirn. Er blutete nicht mehr aus der Nase, aber er sagte mit fester Stimme. »Wir müssen dieses verfluchte Bett finden. Das nur ist der Weg zur Lösung des Falls.«
    »Aber wie?« fragte Christel Bender.
    »Über Karl Richter.«
    »Dann fahren Sie hin.«
    »Später. Zuvor werde ich ihn anrufen. Ich will wissen, ob er im Haus ist.«
    Frau Bender reichte ihm das Telefon. Die Nummer suchte sie aus dem Buch.
    Mallmann wählte, ließ durchläuten, aber es hob niemand ab.
    Nachdenklich stellte er den Apparat zur Seite.
    »Ist keiner da?« fragte die Frau.
    »Das weiß ich nicht so genau. Der Kerl kann uns auch reingelegt haben.«
    »Und Ihr Kollege?«
    Mallmann wiegte den Kopf. »Um ihn mache ich mir auch allmählich Sorgen, obwohl er ein Teufelskerl ist, aber diesen Richter dürfen wir auch nicht unterschätzen.«
    »Falls es die Person ist, die Sie suchen.«
    »Wer käme sonst noch in Frage?«
    »Ich weiß es nicht.«
    Christel Bender warf ihrer Tochter einen Blick zu. Sie sprach die nächsten Worte leise aus. »Manchmal habe ich das Gefühl, als könnte nur sie uns helfen.«
    »Das stimmt möglicherweise sogar.«
    »Aber wie sollte sie das schaffen?«
    »Wir brauchen das Bett«, sagte Will, »und das klappt nur über Karl Richter. Ferner spielt diese schwarze Wolke eine Rolle, die praktisch die Kontrolle über einen Menschen bekommen kann, wie wir es ja bei Carola erlebt haben. Besitzen Sie einen Wagen?« fragte der Kommissar plötzlich.
    »Natürlich.«
    »Dann fahren wir zu Karl Richter.«
    »Das heißt, Sie nehmen uns mit?«
    »Ja, Sie und Ihre Tochter, obwohl ich Ute am liebsten zu Hause lassen möchte. Aber sie ist unsere große Hoffnung. Sie hatte als einzige Kontakt zu diesem verdammten Bett. Und sie allein kann uns nur auf die Spur bringen.«
    Das Mädchen hatte die Worte gehört. »Ja, ich fahre mit euch, wenn du immer bei mir bleibst, Mutti.«
    »Klar doch. Zuvor rufe ich noch am Krankenhaus an und erkundige mich, wie es Vati geht.«
    Die Zeit musste Will der Frau einfach zugestehen, und auch er war beruhigt, als er hörte, dass der Patient außer Lebensgefahr war. Die Tote ließen sie im Haus zurück. Mallmann wollte seine Kollegen später anrufen, damit sie sich um die Leiche kümmerten…
    ***
    Christel Bender scheuchte den Sierra durch die engen Straßen der kleinen Stadt. Der meiste Verkehr bewegte sich in Richtung Oberstdorf, er würde erst später abflauen.
    Noch war es hell. Die Bergkuppen der Umgebung erstrahlten im goldenen Licht. Der dunkle Wald sah nicht mehr drohend aus wie in der Nacht, er wirkte freundlich.
    Frau Bender war nervös, und so fuhr sie auch. Kommissar Mallmann war froh, als sie ihr Ziel erreichten, ohne einen Unfall verursacht zu haben.
    Den BMW hatte er schon von der Straße aus gesehen. »Das ist Sinclairs Leihwagen«, sagte er beim Aussteigen.
    »Dann ist Ihr Kollege vielleicht da.«
    »Das will ich hoffen.« Mallmann hatte trotzdem ein komisches Gefühl. Er suchte vergeblich nach einer Klingel. Ein Namensschild war ebenfalls nicht vorhanden.
    »Lebt Richter wie ein Einsiedler?« fragte er.
    »Ja, so kann es einem vorkommen. Er war ein komischer Typ, verstand sich aber mit meinem Schwiegervater.«
    Mallmann hatte einige Male geklopft, aber keine Antwort bekommen.
    Allmählich wurde er sauer. »Ich muss ins Haus«, murmelte er und holte aus der Innentasche ein flaches Besteck. Dieses Werkzeug besaßen nur bestimmte Beamte, die große Verantwortung trugen.
    Mallmann gehörte dazu.
    Es war

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