Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0439 - Nacht der Hexen

0439 - Nacht der Hexen

Titel: 0439 - Nacht der Hexen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
Vom Netzwerk:
Schritte gegen ihn einleitete. Wichtiger aber war es, die Hexenschwestern zu informieren.
    Vielleicht mußte das Ritual verschoben werden.
    Auf jeden Fall aber mußten sie zu dritt gegen den Feind stehen. Dann waren sie unschlagbar. Der Feind war stark, sehr stark. Aber gegen die Kraft von drei Hexen zugleich würde auch er nichts ausrichten können Terzia bewegte sich in einem Bogen um die Stätte des Kampfes herum dem Friedhof von Marino entgegen. Trotz des Umweges gewann sie Zeit; die Leute aus dem Auto mußten erst einmal ihre Wunden lecken. Außerdem war der Wagen den Hang hinunter gestürzt; zu Fuß würden die beiden Überlebenden noch einige Zeit brauchen, bis sie Marino erreichten. Eine Stunde dauerte es bestimmt noch, bis dort mit ihnen zu rechnen war.
    Terzia aber war viel schneller am Ziel.
    ***
    Stygia schürzte die Lippen. Der Angriff war abgeschlagen worden, Zamorra hatte also überlebt. Und bei ihm war jemand, der über eine unglaubliche Machtfülle verfügte. Über eine Magie, die nahezu jeden Rahmen sprengte. Dhyarra-Kraft…
    Das war ein interessanter Aspekt.
    Terzia lebte noch, Zamorra lebte noch. Diese Partie war unentschieden ausgegangen. Stygia wäre es lieber gewesen, wenn es einen klaren Sieger gegeben hätte, ganz gleich, auf welcher Seite.
    »Die zweite Runde kann beginnen«, murmelte die Dämonin. Sie war gespannt darauf, wer diesmal stärker war. Es war ein eigenartiges Gefühl, selbst betroffen zu sein, aber nicht eingreifen zu brauchen.
    Es behagte ihr.
    ***
    »Verdammt, diese Raben gefallen mir gar nicht«, murmelte Ted Ewigk. Mit ausgestrecktem Arm deutete er auf die beiden in der Ferne verschwindenden Vögel. »Ich möchte wetten, sie haben etwas mit diesem Angriff zu tun.«
    Nicole schwieg. Kürzlich, in Mexiko, hatten die Raben nicht angegriffen, sondern anscheinend nur beobachtet. Aber welches Interesse konnten diese Vögel an dem Geschehen haben?
    Raben… und Hexen?
    Sollte eine Hexe für Rafaelas Entführung und diesen Angriff verantwortlich sein? Aber in Mexiko hatte es keine Hexe gegeben, der Raben gehörten…
    Theorie und Praxis paßten nicht zusammen. Noch nicht…
    Nicole sah in die Richtung, in der der Wagen verschwunden war. Und da glaubte sie ihren Augen nicht trauen zu dürfen.
    Der Mercedes stand in der Kurve! Dabei hatte Nicole deutlich gesehen, wie er mit hohem Tempo ins Nichts hinaus schoß…
    Aber das hier konnte doch kein Trugbild sein. Oder doch? Aber aus einem Trugbild klettert kein Mensch heraus, wie es jetzt Carlotta tat…
    Und sie tat sicher gut daran. Denn besonders sicher stand der Wagen in der Kurve nicht. Wenn von der anderen Seite ein sportlicher Fahrer mit Schwung die Straße herunterkam, parkte der Mercedes direkt in seinem Weg… Und er war nicht einmal beleuchtet. Auch die Warnblinkanlage war nicht eingeschaltet.
    »Träume ich?« flüsterte Nicole. »Er ist doch… aus der Kurve geflogen und abgestürzt…«
    »Anscheinend nicht«, bemerkte Ted trocken. Noch einmal sah er sich prüfend um, konnte aber von nirgendwoher mehr Gefahr entdecken. Nur die gesplitterten Bäume, die hier und da quer über der Fahrbahn lagen, wiesen noch auf den magischen Kampf hin. Ted begann zu laufen. Den Dhyarra-Kristall immer noch in der Hand, erreichte er seinen Wagen. Carlotta, die links ausgestiegen war, bemühte sich jetzt auf der rechten Seite, Zamorras Sicherheitsgurt zu öffnen. Ted drängte sie beiseite, löste den Gurt und zog den Parapsychologen vorsichtig ins Freie, um ihn am Fahrbahnrand der Kurveninnenseite ins Gras zu betten. Zamorra sah nicht verletzt aus, er war offenbar nur bewußtlos.
    Auch Nicole war jetzt herangekommen.
    »Was ist passiert?« fragte sie.
    Carlotta stand mit hängenden Schultern und geschlossenen Augen da. »Ich weiß es nicht«, sagte sie leise. »Ich weiß überhaupt nicht. Ich…« Und dann drängte sich Nicole ein Erinnerungsbild auf, so stark, daß sie es nicht abblocken konnte. Durch Carlottas Augen sah sie, wie Zamorra versuchte, den Wagen noch zu lenken, sah, wie das Auto ins Leere schoß, dann das grüne Licht… und die Rückkehr zur Straße.
    »Das Amulett«, murmelte sie. »Es hat das stürzende Fahrzeug abgefangen. Es hat den Wagen zurückgebracht auf die Straße. Zamorra muß verrückt gewesen sein, das zu tun.«
    »Verrückt genug, um zu überleben«, sagte Ted. »Schau mal nach drüben, wie steil und wie tief es hinabging. Ich bin diese Straße bei Tageslicht schon ein paar Mal gefahren. Sie ist selbst dann nicht

Weitere Kostenlose Bücher