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044 - Der Todesschwarm

044 - Der Todesschwarm

Titel: 044 - Der Todesschwarm Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Garry Patrick
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überhaupt zu Hause war. Aber vielleicht musste der Sergeant nur für einen Augenblick weg und ist inzwischen längst wieder zurück.“
    „Ich werde anschließend bei ihm vorbeischauen. Verlässt er das Büro öfters, ohne es abzuschließen?“
    Dr. Hillary lächelte wissend. „Natürlich, Mr. Marvin. Er geht mindestens fünfmal am Tag auf einen Sprung ins Georges’ Inn hinüber, um – so drückt er sich aus – ein Verdauungsschnäpschen vor die Brust zu nehmen. Warum sollte er wegen der paar Minuten jedes mal abschließen? Außerdem – im Büro befindet sich nichts, das einen Dieb auch nur annähernd interessieren könnte.“
    „Immerhin liegt Ihr Untersuchungsbericht dort.“
    „Ja, aber nach dem Zeitungsartikel von heute Morgen ist er auch nicht mehr aktuell.“
    Ronald erhob sich ebenfalls. „Sollte die Mitteilung an die Presse wirklich nicht auf Ihr Konto gehen, so bleibt nur noch eine Möglichkeit: Ein anderer muss Ihren Bericht gelesen haben und …“
    „Moment mal – da fällt mir ein …“, unterbrach Dr. Hillary ihn abrupt. „Marty erzählte mir heute Morgen so wirres Zeug von einer seltsamen Beobachtung.“ Er lachte. „Ich maß seinem Gerede keinerlei Bedeutung bei – wissen Sie, er ist schrecklich abergläubisch.“
    „Was für eine Beobachtung?“ wollte Ronald wissen.
    „Nun, er glaubte, den Geist des Grafen Kerrline gesehen zu haben.“
    „Graf Kerrline?“ Ronald sah ihn erstaunt an.
    „Lassen Sie mich rasch erklären, Mr. Marvin. Mein Haus wurde auf den Ruinen einer alten Ritterburg aus dem 13. Jahrhundert erbaut. In dieser Burg wohnte im 17. Jahrhundert ein gewisser Graf Kerrline. Er soll seine Gattin ermordet haben. Die Wahrheit kam nie ans Tageslicht. Nun erzählen sich die Leute, seine Frau habe kurz vor ihrem gewaltsamen Tod ein Dokument versteckt, in dem der Name des Mörders steht. Aber es wurde nie gefunden. Seither geistert der Graf nachts umher auf der Suche nach diesem Papier, um es zu vernichten. Gerüchte, Mr. Marvin – nichts als Gerüchte. Ich habe an solchen Unsinn nie geglaubt. Marty dafür um so mehr.“ Mit zwei Schritten stand der Doktor an der Tür und riss sie auf. „Er soll Ihnen seine Beobachtung selbst schildern. Marty, Marty – kommen Sie doch schnell!“ rief er in den Gang hinaus.
    Kurz darauf stand der Diener im Zimmer. „Sie wünschen, Sir?“
    „Berichten Sie Ihr Erlebnis von heute Nacht, Marty.“
    Der Butler hob erstaunt den Kopf. „Verzeihen Sie mir die Bemerkung, Sir – heute früh lachten Sie mich aus.“
    „Schon gut – erzählen Sie. Die Einführung können Sie sich sparen – die Herrschaften wissen über Graf Kerrlines Geist Bescheid.“
    „Es mochte gegen zehn Uhr gewesen sein. Sie schliefen bereits, Sir. Ich wollte ebenfalls gerade zu Bett gehen, da schlugen die Hunde an. Kurz darauf vernahm ich Geräusche aus Ihrem Arbeitszimmer. Ich ging leise hinein. Es war zwar finster, aber ich sah deutlich eine Gestalt, die sich von der helleren Balkontür abhob, und hörte das Rascheln von Papier. Ich knipste das Licht an – doch außer mir befand sich kein Mensch im Raum. Aber seltsam – die Balkontür stand offen, Sir. Ich wusste genau, dass ich sie eine halbe Stunde zuvor geschlossen hatte.“
    Ronald hatte aufmerksam zugehört. „Hm, ich glaube, ich weiß, um wen es sich bei dem vermeintlichen Grafen Kerrline in Wahrheit handelt.“
    Dr. Hillary sah ihn groß an. „So?“
    Ronald nickte. „Ich denke, es ist derselbe Kerl, der bei unserem Anblick so überhastet in den Rolls Royce gesprungen und geflohen ist. Wahrscheinlich haben wir ihn irgendwie überrascht. Aber was wollte er? Wenn ich das wüsste, wäre mir vieles klarer.“
    „Ich muss zugeben, dass ich Ihre Geschichte von dieser ominösen Gestalt in dem weiten Umhang gestern noch für ein Hirngespinst hielt, Mr. Marvin. Ich sagte das auch dem Sergeant und …“
    „Ich habe ihn auch gesehen“, warf Patsy ein.
    „Nun, so muss ich mich wohl bei Ihnen beiden entschuldigen, dass ich Ihnen misstraute. Es tut mir leid.“
    „Schon gut, Doktor“, sagte Ronald versöhnlich. „Jedenfalls bin ich froh, dass Sie zu jenen erfreulichen Zeitgenossen zu gehören scheinen, die bereit sind, einen Irrtum zuzugeben. Darf ich Ihr Arbeitszimmer sehen?“
    „Bitte – kommen Sie, Mr. Marvin.“ Dr. Hillary ging voraus.
    Auf dem Flur blieb Ronald stehen und zeigte auf eine* Eisentür am Ende des Ganges. „Wohin führt sie?“
    „Zu meinem Hobbyraum im Keller. Ich sagte Ihnen ja, dass ich

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