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044 - Der Todesschwarm

044 - Der Todesschwarm

Titel: 044 - Der Todesschwarm Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Garry Patrick
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schalten Sie bitte den Fernseher ab und bringen Sie uns etwas zu trinken. Diesmal werden Sie mir hoffentlich keinen Korb geben, meine Herrschaften.“
    „Ich jedenfalls nicht, Doktor – für mich einen Scotch, bitte“, sagte Ronald. „Wie ich meine Verlobte kenne, bevorzugt sie Martini – falls Sie welchen im Haus haben.“
    „Haben wir – bei mir können Sie so ziemlich alle Getränke kriegen. Sogar frische Kuhmilch. Eine Bäuerin aus dem Ort lässt mir täglich eine Kanne voll herauf schicken. Aus Dankbarkeit dafür, dass ich ihr Kind heilte, das von einer bösen Erkältung geplagt wurde. Möchten Sie ein Glas, Miss Colder?“
    Patsy schüttelte lachend den Kopf. „Nein danke – da wäre mir ein Martini schon lieber.“
    Nachdem Marty das Fernsehgerät abgeschaltet hatte, verließ er das Zimmer. Kurz darauf erschien er mit den Getränken.
    Ronald sah zu, wie er die Gläser auf den Tisch stellte.
    „Ach, sagen Sie, Mr. Silverstone – unterhielten Sie sich öfters mit Gloria?“
    Diese Frage überraschte den Butler nicht im geringsten. „Gelegentlich, Sir“, antwortete er mit ausdruckslosem Gesicht.
    „Und Sie nie, Doktor?“
    „Nein, Mr. Marvin.“
    „Obwohl Sie Gloria so sehr bewunderten, wie Sie mir gestern verrieten?“
    „Wissen Sie, ich gehe nicht aus dem Haus, wenn es nicht sein muss – meine Studien lassen mir wenig Freizeit. Die Einkäufe tätigt mein Butler. So traf er sie auch öfter als ich und kam mit ihr ins Gespräch. Warum fragen Sie?“
    „Nur so – es hat keinerlei Bedeutung. Trinken Sie nichts, Doktor?“
    „Vor dem Schlafengehen nicht mehr, Mr. Marvin.“ Der Arzt lehnte sich zurück und musterte den amerikanischen Reporter.
    „Ich habe in Wexford eine Menge interessanter Dinge erlebt“, sagte Ronald im Plauderton.
    „Erzählen Sie – ich bin sehr gespannt.“
    Ronald zündete sich eine Zigarette an und berichtete der Reihe nach. Bei der Erwähnung seines Doppelgängers in der Zeitungsredaktion lachte der Arzt auf.
    „Ein gerissener Bursche – das muss man ihm lassen.“
    „Aber nicht so gerissen, wie er glaubt. Immerhin kenne ich jetzt seine Größe.“
    „Das ist nicht viel. Allein in Bunslare gibt es mindestens zehn Männer Ihrer Größe.“
    „Dazu gehören Sie auch, nicht wahr, Doktor?“ fragte Ronald.
    „Ich denke doch – aber erzählen Sie weiter.“
    Ronald berichtete von dem Gespräch mit Inspektor Walcott und den falschen Bildern. Danach sprach er von den seltsamen Dingen, die sich im Haus des Reeders zugetragen hatten.
    Als er geendet hatte, richtete sich der Arzt im Sessel auf. „Ihre Erlebnisse klingen wirklich phantastisch, Mr. Marvin. Sie dürfen sich nicht wundern, dass Inspektor Walcott Sie nicht ernst genommen hat. Eine rote Wolke, bestehend aus blutrünstigen Tieren, ein verschwundener Toter, ein ominöser Rolls Royce – das klingt doch reichlich wunderlich.“
    „Mag sein – aber es ist die Wahrheit.“
    „So?“ meinte der Arzt spöttisch. „Hoffentlich können Sie das auch beweisen.“
    Ronald blitzte ihn aus seinen dunklen Augen triumphierend an. „Ich kann es, Doktor!“
    „Was – was meinen Sie damit?“
    „Ich kann beweisen, dass diese Tiere existieren und – dass Ihre Diagnose falsch ist.“ Bei diesen Worten holte er die kleine Flasche hervor und zeigte sie dem Arzt. „Sehen Sie selbst – das ist der Beweis!“
    Dr. Hillary sah auf die Flasche. Beim Anblick des winzigen Tieres verengten sich seine Augen zu schmalen Schlitzen. „Geben Sie her – so erkenne ich gar nichts.“ Er nahm Ronald das Fläschchen aus der Hand und erhob sich. Auf dem Weg zur Deckenlampe warf er seinem Butler, der neben der Tür stand, einen bedeutungsvollen Blick zu.
    Mitten im Raum blieb er stehen und hielt die Flasche gegen das Licht. „Jetzt – jetzt sehe ich etwas – eine Fliege – ja, eine rote Fliege.“
    „Sie irren sich schon wieder, Doktor – das ist eine winzige Fledermaus.“
    „Ein Vampir!“ Marty schrie so laut auf, dass alle Anwesenden zusammenfuhren.
    Vor Schreck ließ der Arzt die Flasche fallen; sie schlug auf dem Boden auf und zerbrach.
    Der Reporter schnellte hoch, stürzte zu den Scherben und trat auf das Tier, das gerade fortfliegen wollte.
    „Tut mir leid, Mr. Marvin – sehr leid – das – das – Marty erschreckte mich – entschuldigen Sie“, stotterte der Arzt.
    „Selbst aus dem Brei wird man noch erkennen können, dass es sich um eine Fledermaus handelte“, sagte Ronald und nahm den Fuß weg.
    Im selben

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