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044 - Die Blutsauger von Tahiti

044 - Die Blutsauger von Tahiti

Titel: 044 - Die Blutsauger von Tahiti Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Brent
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statt
dessen.
    Larry nickte.
»Die Sache ist so klar wie Spülbrühe. Sie wird immer komplizierter und
undurchsichtiger .«
    »Im Moment
bleibt mir nichts anderes übrig, als abzuwarten. Ich habe einen Großteil der
Personen, die letzte Nacht auf der Vanessa feierten, vernehmen können. Purlat wurde vorerst untersagt, den Hafen von Papeete zu
verlassen. Er muß sich ständig zu unserer Verfügung halten. Obwohl wir ihm - im
Falle der Striptease-Tänzerin - nichts Nachteiliges nachweisen können .«
    X-RAY-3
wollte schon die Bilder zurücklegen, als er sich die letzte Fotografie noch mal
vornahm. Sie zeigte eine Aufnahme, die vom Bugspriet der Vanessa aus zur Lagune
hin ausgemacht worden war. Im Vordergrund der Strand, die Lagune mit den dort
vor Anker liegenden Jachten und Abenteurerschiffen. Einige Menschen. Direkt vor
einer Palme, halb von einem Mast einer kleineren Jacht verdeckt, eine etwas
heruntergekommene Gestalt.
    »Emile Solier «, sagte er leise.
    Taikano nickte. »Sie
kennen ihn also auch schon. Er belästigt jeden Neuankömmling, in der Hoffnung,
ihm eines seiner Bilder anzudrehen .«
    »Wann wurde
die Aufnahme gemacht ?«
    »Heute
mittag, gegen zwölf etwa .«
    »Zu diesem
Zeitpunkt lag meine Jacht schon im Hafen. Aber um die kümmert er sich offenbar
nicht. Er blickt genau zur Vanessa hinüber. Finden Sie das nicht eigenartig ?« Larry reichte dem Polizeikommissar die Fotografie.
    »Die Vanessa
befindet sich seit Wochen vor der Insel. Die Leute, die darauf verkehrten,
kannte Solier alle schon. Und daß in der Nacht etwas
auf der Vanessa passiert war, das wußten doch nur Sie und einige Beamte Ihres
Stabes, nicht wahr ?«
    »Das ist
richtig«, entgegnete Taikano dumpf. Er konnte
plötzlich eine gewisse Zerfahrenheit nicht verbergen.
    » Solier zeigt aber offensichtliches Interesse für das Schiff Purlats . Besorgen Sie mir eine anständige
Ausschnittvergrößerung davon, Kommissar !«
    »Natürlich,
Monsieur.« Er gab das Bild sofort ins Labor.
    Larry wollte
noch eine Frage stellen, die den alten Sonderling Solier betraf. Aber die Worte wurden ihm von den Lippen gerissen. Das Telefon schlug
an.
    Taikano hob ab.
    Die Miene des
Kommissars verfinsterte sich.
    »Ich werde
mich sofort darum kümmern«, sagte er hastig. Sein Gesichtsausdruck wurde zur
Maske. »Die Leiche liegt noch da ?«
    Mit schwerer
Hand legte Taikano den Hörer zurück. »Holloway hat
angerufen .« Mit kurzen Worten war das Notwendige
gesagt.
    »Ich begleite
Sie .« Larry war schon an der Tür. Da rasselte das
Telefon abermals. Taikano war sofort am Apparat.
    »Ja?«
    »Kommen Sie
schnell, Kommissar«, rief eine sich überschlagende, vor Angst und Grauen
verzerrte Stimme. Sie brüllte so laut in das Telefon, daß Larry, der zwei
Schritte von Taikano entfernt stand, noch jedes Wort
mitbekam.
    »... der
ganze südliche Strandabschnitt - es ist schrecklich - Cecile, Francine, Sandra
- tot, alle tot... Die Quallen - ihre Leichen, grau, mit dickem, glitschigem
Schlamm bedeckt - sie kommen aus dem Wasser und ...«
    Der Mann
redete wirr durcheinander.
    Taikano war weiß wie
ein Leichentuch.
    »Sie können
sich keinen Begriff von dem machen, was Sie hier erwartet, Kommissar ...«,
schrillte es aus dem Hörer.
    Taikano zögerte
keine Sekunde mehr. Er ließ den Hörer auf die Gabel fallen und rannte zum
Ausgang.
    »Wir nehmen
den Hubschrauber .«
    Taikano brüllte
durch den Gang und rief drei, vier Beamte zusammen, die ihn begleiten sollten.
    Erst der
Anruf Holloways, dann die Nachricht des unbekannten Anrufers, der in der Aufregung
vergessen hatte, seinen Namen zu nennen.
    Bisher gab es
Angriffe auf einzelne Personen. Diesmal jedoch hatten sich die Quallen offenbar
gleich mehrere Opfer geholt.
    Taikano war auf das
Schlimmste vorbereitet, als der Hubschrauber vom Hof des Polizeigeländes
aufstieg. Mit ernster Miene saß der PSA-Agent neben dem Tahitianer ,
der Fürchterliches ahnte.
    Doch seine
Phantasie war zu schwach, um sich auszumalen, was da wirklich auf sie zukam.
    Taikano sollte in
dieser Nacht das Gruseln lernen. Und auch Larry Brent, der abgehärtet war und
in zahlreichen ungewöhnlichen Abenteuern seinen Mann gestanden hatte, sollte zu
spüren bekommen, was Entsetzen bedeutete.
    Das Paradies
war zur Hölle geworden.
    Als sie mit
dem Hubschrauber dicht über den weißen Strandstreifen jagten, sahen sie das
Ungeheuerliche. Das Meer war an der Randzone zu einem dicken, zähen Brei
geworden. Zu Tausenden mußten die Quallen aus der Tiefe

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