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044 - Die Blutsauger von Tahiti

044 - Die Blutsauger von Tahiti

Titel: 044 - Die Blutsauger von Tahiti Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Brent
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an. Mit einem Donnerschlag
brach sie abrupt ab. Die beiden Tanzenden setzten sich.
    Nouma sprang auf.
Sie drehte sich blitzschnell in die Mitte des Kreises und streckte die Hände in
die Höhe. Das Spiel wiederholte sich. Sie wurde langsamer und schaute lange und
durchdringend Enio Saluta an. Der Italiener, der die Gesetze des Tamure kannte,
sprang auf. Ihre Hände berührten sich.
    Nouma begann wie
wild im Kreis herumzuwirbeln. Die Sitzenden klatschten im Rhythmus dazu. Laut
schwoll die Musik an. Die Trommelschläge hallten durch das düstere Lokal.
    Nouma schwang die
Hüften, daß der dünne, seidige Stoff bedrohlich knisterte. Das Mädchen griff
nach dem Reißverschluß und zog ihn nach unten. Das Kleid rutschte von ihren
Schultern. Nouma streifte es vollends ab. Ihre
makellose, kaffeebraune Haut schimmerte matt unter dem gedämpften Licht der
Deckenleuchten.
    Wild und
ekstatisch kreiste sie die Hüften und wurde immer schneller. Sie fühlte sich
frei, unbeschwert und tanzte den Tamure mit wilder,
ursprünglicher Hingabe. Sie trug keinen BH. Ein winziger Slip war der einzige
Stoffetzen, den sie am Körper hatte.
    Als sie eine
halbe Stunde später fröhlich, beschwingt und unbeschwert das Tanzlokal
verließen, konnte Saluta sich noch an jede Einzelheit
des Abends erinnern.
    Der Italiener
mied für die nächste Stunde größere Alkoholmengen, um klar bei Verstand zu
bleiben.
    Gegen zehn
Uhr waren sie am Strand, nachdem sie bereits die dritte Bar aufgesucht hatten.
    Nouma war
beschwipst. Sie lachte in einem fort.
    Seit den
frühen Abendstunden war der Strand nicht mehr gesperrt, nachdem die Polizei
alle notwendigen Spuren gesichert und eine Untersuchung des ufernahen Wassers
vorgenommen hatte, ohne auf die geheimnisvollen Blutsauger gestoßen zu sein ...
    An vereinzelten
Stellen lagen noch Paare am Strand. Saluta entfernte
sich weiter von der Lagune und suchte ruhigere Gefilde auf. Vor ihnen in der
Dunkelheit, etwa achthundert Meter entfernt, blinkten farbige Lichter. Offenbar
ein Strandfest. Lampions glühten.
    Saluta ließ sich in
den weichen, warmen Sand nieder.
    Nouma setzte sich
neben ihn. Der Italiener nahm das Wahine in die Arme
und küßte es.
    »Wir wollten
doch schwimmen gehen, erinnerst du dich ?« fragte er
mit sanfter Stimme. Er sah über ihre bloßen Schultern hinweg und strich
mechanisch das seidige Kleid herunter, während seine Blicke das stille, weite
Meer zu trinken schienen. Eine ungeheure Sehnsucht überkam ihn mit einemmal . Aus der Tiefe seines Bewußtseins stieg es auf und
überschwemmte alles andere. Er wurde sich der Wandlung, der Veränderung nicht
bewußt. Er vergaß seine Umgebung und war nur noch von einem Wunsch beseelt:
schwimmen und in die Flut tauchen. Ein Wunsch, der unter Umständen normal sein
konnte. Hier aber trat er mit einer solchen Stärke, mit einem solchen
Verlangen, geradezu einem Zwang auf, daß ein Außenstehender, hätte er in Salutas Gedanken Einblick gehabt, erschauert wäre ...
    Alles lief
wie in einem Film. Ein Rädchen griff ins andere.
    »Aber ich
habe kein Badezeug mit«, hauchte Nouma scheu. Doch so
ernst meinte sie es nicht. Sie ließ es willig zu, daß er ihr das Kleid vollends
abstreifte. Er hatte den Tamure mit ihr getanzt. Und
wenn ein Mann auf Tahiti mit einem Mädchen den Tamure tanzt, dann ist er schon so gut wie am Ziel.
    Saluta kleidete
sich zuerst aus. Ohne noch einen Blick auf sie zu werfen, warf er sich ins
Wasser. Die Wellen hüllten ihn ein. Er stemmte sich gegen sie und schwamm
weiter hinaus.
    »Nun, Nouma , wie ist es ?« hallte seine
Stimme durch die Nacht. Er warf einen Blick zurück und sah im Silberlicht des
Mondes ihren splitternackten, wohlgestalteten Körper. Sie eilte am Strand
entlang, rannte durch das Wasser und warf sich dann nach vorn. Ihr langes Haar
klebte an ihrem Kopf. Nouma lachte. Weiß blitzten
ihre Zähne im Dunkeln.
    Enio Saluta warf sich herum und schwamm ihr entgegen. Als sie
nur noch knapp fünfzig Meter von ihm entfernt war, schnappte er Luft und
tauchte unter.
    Mit kräftigen
Stößen schwamm er unter Wasser weiter. Mit weitgeöffneten Augen ... die wie im
Fieber glänzten.
    Nouma sah sich um
und wischte sich das nasse Haar aus der Stirn.
    Saluta blieb lange
unter Wasser. Nouma bekam es mit der Angst zu tun.
    Da sah sie
den schemenhaften Schatten neben sich auftauchen. Ihre Lippen verzogen sich
schon zu einem Lächeln. Aber das Lächeln gefror auf ihren Zügen, als sie
genauer hinsah.
    Alles in ihr
sträubte sich, als

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