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044 - Die Blutsauger von Tahiti

044 - Die Blutsauger von Tahiti

Titel: 044 - Die Blutsauger von Tahiti Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Brent
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die nicht unmittelbar von der Hitze aufgelöst wurden und
förmlich verdampften.
    Die ganze
Mauer wankte. Riesige Schleimklumpen lösten sich, ließen sich wie auf einen
stummen Befehl hin einfach in das seichte Wasser gleiten und trieben davon. Zu
Hunderten, zu Tausenden kam Unruhe in sie.
    Tausende und
Abertausende fielen dem vernichtenden Feuer aus dem Smith & Wesson Laser
zum Opfer. Zehntausende aber rutschten wieder ins Wasser. Stärker aufkommende
Wellenbewegung sorgte dafür, daß weitaus mehr wieder das rettende Wasser
erreichten, als es unter normalen Umständen der Fall gewesen wäre.
    Larry Brent
war wie vor den Kopf geschlagen.
    Sie handelten
wie unter einem stillen Befehl. Unsichtbare Mächte waren am Werk. Dies hier war
mehr als eine Reaktion, die man dem Selbsterhaltungstrieb zuschreiben konnte.
    Eine
geheimnisvolle Stimme schien den Quallen die Rückkehr zu befehlen.
     
    ●
     
    »Der Vorgang
irritiert mich. Irgend etwas geht hier nicht mit rechten Dingen zu .« Dies sagte Larry Brent eine halbe Stunde später zu
Polizeikommissar Taikano . Der Spuk war zu Ende.
    Keine Quallenberge türmten sich mehr auf, keine Mauer mehr, die
über viele hundert Meter hinweg den Strand vom Meer getrennt hatte. Gemeinsam
mit Kunaritschew hatte Larry zahllose Quallen niedergebrannt. Zerfetzte Reste
der großen, phosphoreszierenden Körper lagen noch am Strand herum. Riesige Blutlachen.
Zahlreiche Quallen, die den Weg ins Wasser nicht mehr gefunden hatten. Sie
würden hier elend zugrunde gehen. Die Sonne morgen früh würde sie endgültig
vernichten.
    Das grausige
Bild aber, das die Männer vor einer Stunde noch angetroffen hatten, war wie
ausgelöscht.
    Rundum war
alles wieder so friedlich und normal wie eh und je. Nur eine Tatsache wies
darauf hin, daß etwas Schreckliches seine Spuren hinterlassen hatte: die
grauen, wie mit Schlamm bedeckten Leichen, die am Strand lagen.
    Schwestern
und Ärzte waren eingetroffen und kümmerten sich um die Verletzten und die
Geschockten. Die Hauptstraße von Papeete glich einem Heerlager. Polizisten
riegelten das Gebiet zum Strand hermetisch ab. Kein Neugieriger kam heran. Wie
ein Lauffeuer hatte sich die Nachricht von dem unheimlichen Geschehen in der
Stadt verbreitet. »Radio Coconut « strahlte eine
Sondersendung aus. In allen Bars, Cafés und Hotels gab es nur ein Gesprächsthema: die unheimlichen
Vampir-Quallen. Die Männer, die geholfen hatten, waren erschöpft.
    Larry blickte
in bleiche und käsige, abgespannte Gesichter. Angst, Ratlosigkeit und
Verwirrung las er darin.
    Der
Bürgermeister der Stadt war am Unglücksort eingetroffen. Die ersten
Leichenwagen standen bereit.
    Särge wurden
herbeigeschafft. Die grauen Opfer wurden eingesargt. Doch die Körper waren
beschlagnahmt. Es war noch nicht entschieden, wann die Beerdigung sein würde.
    »Quallen in
dieser Art und dieser Größe habe ich noch nie gesehen«, gestand Taikano dem PSA-Agenten leise. Der Kommissar wischte sich
über seine schweißnasse Stirn. Taikano trug ein
klatschnasses Hemd am Körper. »Und wie konnten sie nur in solchen Massen
auftreten ?«
    »Wenn wir das
wüßten, wären wir wieder einen Schritt weiter«, entgegnete X-RAY-3. Er warf
einen letzten Blick auf den toten Enio Saluta , der nur wenige Schritte von ihm entfernt lag. Das
Gesicht hatte man mit einem Messer mühsam von den angeklatschten Quallenmassen befreit, um den Toten zu identifizieren. »Der
Angriff muß in seiner gesamten Breite fast zur gleichen Zeit erfolgt sein«,
fuhr er fort, die letzten Worte kaum hörbar sprechend. »Und dennoch war Saluta , wenn wir den Angaben Holloways Glauben schenken
können, der erste, den es erwischte. Es sieht fast so aus, als hätte sein
Auftauchen die Katastrophe ausgelöst .«
    Larry Brent blickte Mike Holloway an. Der Pop-Sänger erwiderte den Blick des Agenten. »Es tut mir
leid, daß ich vorhin schlappgemacht habe, Larry .«
    X-RAY-3
nickte. »Schon gut. Hätte jedem von uns passieren können .« Sein Blick traf das Gesicht des russischen Freundes. Auch Iwan Kunaritschew sah
ziemlich ramponiert aus.
    »Ich glaube,
es fängt schon wieder an«, machte Holloway sich bemerkbar. Er wurde ganz grün
um die Nase. »Entschuldigt mich bitte! Ich muß einen Whisky trinken .«
    »Wo kann ich
dich finden, Mike ?« wollte Larry wissen. »Ich glaube,
daß wir uns noch ein wenig über bestimmte Dinge unterhalten müssen. Ich möchte
einiges über Saluta erfahren. Du hast vorhin erwähnt,
daß er seit gestern irgendwie

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