Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
044 - Die Blutsauger von Tahiti

044 - Die Blutsauger von Tahiti

Titel: 044 - Die Blutsauger von Tahiti Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Brent
Vom Netzwerk:
Schwimmhäute gewachsen
zu sein schienen. Jemand war an Bord gewesen! Mit Gummiflossen?
    Er verfolgte
die Spuren, die bis zur Reling reichten. Sie waren ganz frisch.
    War Morna
Ulbrandson doch schwimmen gegangen? Sie war nicht nur eine begeisterte
Schwimmerin, sondern eine auch ebenso begeisterte Sporttaucherin. Kunaritschew
wollte in der Kammer nachsehen, wo die Tauchgeräte untergebracht waren, als ihm
einfiel, was Larry Brent vorhin von den geheimnisvollen Spuren erzählt hatte,
die man auf Planken der Vanessa sicherte.
    Ein Ungetüm,
das ...
    Er konnte
seinen Gedanken nicht mehr zu Ende denken. Das Geräusch, direkt hinter ihm,
ließ ihn herumwirbeln.
     
    ●
     
    Der Chefarzt
des Krankenhauses führte Larry Brent in das Zimmer, wo Nouma untergebracht war.
    Weiße Gänge
und Stille. Es roch nach Desinfektionsmitteln. Larry verzog die Nase. Er sah
ein Krankenhaus lieber von außen als von innen.
    »Sie wird
über den Berg kommen, davon bin ich überzeugt, Monsieur Brent«, sagte der Arzt.
»Bitte bleiben Sie nicht länger als fünf Minuten, ersparen Sie ihr jede
Aufregung! Es ist besser so .«
    »Ich habe nur
zwei Fragen an sie zu stellen .«
    »Dann ist es
gut. Wenn ich noch irgend etwas für Sie tun kann, stehe ich Ihnen gern zur
Verfügung. Sie wissen, wo mein Zimmer liegt .«
    Der Arzt
drückte die Klinke und warf einen Blick in das stille Zimmer; nur das leise
Geräusch eines Ventilators war zu hören.
    Larry folgte
dem Wink des Doktors.
    Nouma lag im Bett.
Große, dunkle Augen blickten ihn an.
    »Wir haben
ihr ein Beruhigungsmittel gespritzt. Aber sie hat nicht besonders gut darauf
angesprochen. Sie findet keinen festen Schlaf und wird immer wieder wach .«
    Larry näherte
sich dem Bett. Die Blicke der Patientin folgten ihm.
    X-RAY-3
lächelte.
    Bevor er
jedoch noch etwas sagen konnte, bewegten sich die Lippen des Mädchens.
    » Marite ?« fragte sie mit schwacher
Stimme. Irgend etwas schien sie daran zu erinnern, daß ein Amerikaner sie
gerettet hatte. Aber ihren Retter selbst schien sie nicht mehr in Erinnerung zu
haben.
    »Ich bin ein Marite , ja. Ein Freund von mir hat Sie gerettet .« Er sprach leise und wählte die Worte mit Bedacht. Er sprach
französisch.
    Hinter ihm
zog der Arzt die Tür ins Schloß. Larry und das Wahine waren allein.
    »Dann richten
Sie ihm meinen Dank aus .« Ihre Stimme war ein Hauch,
der sich von bleichen Lippen löste.
    Larry rückte
sich den Stuhl zurecht. Das Zimmer lag im Halbdunkel. Einsam brannte die
Nachttischlampe. Das breite Fenster wurde zum Spiegel. Dahinter lag die Nacht.
Schwarz und undurchdringlich. Schemenhaft verwaschen die Umrisse von Baum- und
Buschreihen.
    Das
Krankenhaus lag am Stadtrand Papeetes. Es war ein moderner Bau.
    »Sie waren
heute abend mit Enio Saluta verabredet«, begann X-RAY-3 nach einer kurzen Einleitung. Er wollte sehen, wie
das Mädchen reagierte. Es verhielt sich still, wurde nicht hysterisch und
schrie nicht. Nouma lauschte und nickte dann.
    »Ja.«
    »Sie konnten
gerettet werden. Enio Saluta starb. Für ihn kam jede Hilfe zu spät. Es liegt uns nun sehr viel daran, zu
erfahren, wie die Dinge sich abspielten. Sie sind die einzige Zeugin des
Vorfalls. Es mag Ihnen pietätlos erscheinen, Sie jetzt in Ihrem Zustand und zu
dieser Zeit zu befragen .«
    Sie
schüttelte den Kopf. »Sie regen mich dadurch nicht auf, wenn Sie das meinen.
Der erste Schreck ist vorbei. Jetzt kommt mir alles wie ein Traum vor .«
    »Je rascher
und umfangreicher wir an Informationen aus erster Hand herankommen, desto
besser. Dadurch erhalten wir die Möglichkeit, künftige Vorfälle dieser Art zu
verhindern. Fühlen Sie sich dazu in der Lage, mir genau die Vorgänge zu
schildern? Was haben Sie gesehen, wie verhielt sich Enio Saluta in Ihrem Beisein? War er nachher anders ?« Larry mußte bremsen. Zahllose Fragen drängten sich ihm
auf. Er durfte den Bogen nicht überspannen, die Gesundheit dieses Mädchens ging
vor.
    Dunkle Augen
musterten ihn fragend. Das blauschwarze, schimmernde Haar umrahmte ein schmales,
fast kindlich zu nennendes Gesicht.
    »Ja, ich
erinnere mich an einiges und ...« Wie elektrisiert brach Nouma ab.
    Ihr Verhalten
änderte sich von einer Sekunde zur anderen. Ihre Hände verkrampften sich, über
das schmale Gesicht lief ein Zucken.
    »Nein!« Gellend
der Aufschrei, der schaurig durch das stille Krankenzimmer hallte.
    Sie wischte
mit den Händen durch die Luft und wandte das Gesicht ab.
    »Nein - nicht
- da sind sie wieder - sie wollen mich auch -

Weitere Kostenlose Bücher