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044 - Die Blutsauger von Tahiti

044 - Die Blutsauger von Tahiti

Titel: 044 - Die Blutsauger von Tahiti Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Brent
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umspülte seine Füße. Er
beachtete es nicht. Es wurde ihm nicht bewußt, daß er direkt in das Meer hineinging ...
     
    ●
     
    Iwan
Kunaritschew starrte auf Mike Holloway, der langsam über die Deckplanken
schritt. Völlig durchnäßt und bleich.
    »Was suchen
Sie denn hier ?« Der Russe bemühte sich nicht, die Überraschung,
die in seiner Stimme mitschwang, zu verbergen.
    »Das fragte
ich mich auch. Bis vor wenigen Augenblicken noch...«, lautete die seltsame
Erwiderung.
    Holloway
hustete und wischte sich die nassen Haare aus der Stirn.
    »Ich dachte,
Sie wollten in Quinns Bar einen Drink nehmen ?« Kunaritschew kam zwei Schritte näher. Der breitschultrige, bärenstarke Russe
überragte den Pop-Sänger um mehr als zwei Köpfe.
    »Das hatte
ich vor .« Holloways Stimme klang eigentümlich
verändert. Mit zitternder Hand fuhr er sich über die blasse Stirn. »Dann muß
irgend etwas passiert sein. Ich kam an der Lagune an. Ich wollte gar nicht
hierher. Ich sah die Schiffe, las den Namen Playboys Love und begriff noch, daß
dies irgendeine Bedeutung für mich hatte. Als ich am Steg entlangging, rutschte
ich ab und fiel ins Wasser .«
    Das Ganze
hörte sich an wie ein Märchen, aber noch wagte der Russe nicht, an den Worten
zu zweifeln. Heute war zuviel geschehen, das nicht mit rechten Dingen zuging.
    Gedankenlosigkeit
- seltsame Gedächtnislücken - hatte es nicht auch bei Saluta so angefangen?
    »Wie lange
sind Sie schon hier ?« wollte Kunaritschew wissen.
    »Ein paar
Minuten. Ich sah Sie kommen, ich lag hinter der Kiste neben dem Kajütenaufbau . Aber ich konnte mich nicht rühren .«
    »Haben Sie
sonst niemand auf der Jacht bemerkt ?« Kunaritschew
hoffte auf diese Weise etwas über das Schicksal Morna Ulbrandsons zu erfahren.
    Ein stummes
Nicken war die Antwort.
    Der Russe
führte den seltsamen Besucher der Jacht nach unten in eine Kabine.
    »Warten Sie
hier! Ich bin gleich zurück !« Mit diesen Worten
verließ er das Schiff und erkundigte sich bei den Eigentümern und Gästen auf
den Schiffen in der Nachbarschaft. Man empfing ihn trotz vorgerückter Stunde
überall recht freundlich. Aber niemand vermochte Auskunft zu geben. Nur ein
angetrunkener, blonder Hüne schien die prachtvolle Schwedin mit dem aufregenden
Saint- Tropez -Anzug und all dem, was dazugehörte, noch
recht gut in Erinnerung zu haben, trotz des beträchtlich gestiegenen
Alkoholspiegels in seinem Blut.
    »Ich ... habe
mich noch mit ihr unterhalten ...«, lallte er. Seine Trinkfestigkeit war
erstaunlich. Alle anderen Teilnehmer der Deckparty lagen auf Bänken an Deck,
hingen über der Reling oder schnarchten in einem auf Deck herabgelassenen
Rettungsboot.
    »Ich habe sie
... eingeladen. Vergebens ...!« Ein Schluckauf ließ ihn zurücktaumeln. Der Hüne
hielt sich an der Vertäuung fest. »Appetitliches Girl... und wir hatten so
viele Flaschen Whisky übrig ... jetzt sind sie weg ... alle .... sie war nicht
hier. Vielleicht... morgen abend ... man soll niemals zu früh aufgeben ...«
    Das weitere
Lallen hörte sich der Russe nicht mehr an. Er ging zur Playboys Love hinüber.
Sein Gesicht war ernst. Morna war nicht der Typ, der eine Warnung in den Wind
schlug. Sicher hatte sie ihre nächtliche Badelust im
Pazifik bezähmen können, und eine andere spontane Idee schien ihr auch nicht
gekommen zu sein. Dann hätte sie eine Nachricht hinterlassen. Schlagartig mußte
ein besonderes Ereignis an sie herangetreten sein.
    Iwan
Kunaritschew griff nach dem Taschenfunksprechgerät, um Larry Brent zu
informieren.
     
    ●
     
    Das zirpende
Geräusch ließ ihn zusammenfahren.
    Im gleichen
Augenblick wußte er wieder, wo er war. Der tranceähnliche Zustand fiel
schlagartig von ihm ab. Larry Brent zuckte zusammen wie unter einem Peitschenhieb.
Das Funkgerät! Er stand bis knapp unter den Knien im Meer. Phosphoreszierende
Quallen tauchten aus der Tiefe auf, umkreisten ihn und trieben an ihm vorüber.
    Während er
das Gerät aus der Tasche zog und aktivierte, beeilte er sich an Land zu kommen.
    »Ja«, fragte
er matt. Er fühlte sich flau im Magen. Seine Knie waren weich. Das war knapp!
Vergebens forschte er in seinem Bewußtsein. Er konnte sich nicht daran
erinnern, ins Wasser gegangen zu sein.
    »Morna ist
weg«, klang die vertraute Stimme Iwan Kunaritschews an sein Ohr. »Außerdem
haben wir Besuch. Vielleicht solltest du dich mal mit ihm unterhalten.
Holloway, Towarischtsch! Er tauchte hier auf, ohne es zu wollen .«
    »Das glaube
ich ihm sogar. Ich wollte

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