044-Die drei ??? und das Gold der Wikinger
Schulter traf die Jungen. »Nehmt euch bloß in acht mit solchen Anschuldigungen, ihr Knirpse. Sam Ragnar-40
son is’ ’n echter Wikinger. Dem kann keiner, kapiert? Und jetzt fort mit euch, oder ich lass’ euch kielholen!«
Der Mann trat mit drohender Miene an die Tür und schlug sie den Jungen vor der Nase zu.
»Der ist vielleicht unfreundlich.« Peter starrte auf die geschlossene Tür.
»Ja«, bestätigte Justus, »und ich frage mich, warum. Wir wollten uns doch nur ganz normal mit ihm unterhalten.«
»Und was jetzt, Justus?« fragte Peter. »Sollen wir etwa hier auf Sam Ragnarson warten? Der ist vielleicht auf seiner Insel und bleibt noch stundenlang dort.«
»Nach meiner Ansicht«, sagte Justus, »ist es Zeit für Ermittlungen zu der Sippe Ragnarson und zu der Insel Ragnarson Rock. Peter, du gehst zur Lokalpresse und zur Handelskammer und besorgst dir möglichst viele Informationen über die Familie Ragnarson.«
»Und ich gehe ins Historische Museum und forsche dort nach Aufzeichnungen über die Ragnarsons und ihre Insel«, erbot sich Bob.
»Gut, dann gehe ich zur Bibliothek«, beschloß Justus. »Ob der Dieb unserer Negative nun Sam Ragnarson ist oder nicht, jedenfalls wollte er sie an sich bringen, und ich muß erfahren, warum.«
Erinnert euch dieser unfreundliche Mann nicht an eine Geschichte in dieser Geschichte? Sein Beruf ließe sich aus seiner Kleidung und dem Messingteleskop erraten. Doch davon, daß es in Rocky Beach eine Zeitmaschine geben soll, habe ich allerdings noch nie gehört.
41
Spukt es in dem alten Haus?
Peter Shaw trat aus dem Gebäude der Rocky Beach News, einer kleinen Zeitung, die jeweils zum Wochenende erschien.
Stöhnend rieb er sich den verkrampften Nacken. Er hatte den ganzen Nachmittag in geschlossenen Räumen zugebracht, und ein solches Arbeiten widerstrebte ihm. Tief atmete er die frische Brise vom Meer her ein, während er gemächlich zum Schrottplatz radelte. Es freute ihn, nach all dem Nachschlagen in Gedrucktem und den Fragen an die Leute wieder im Freien zu sein und ein wenig Bewegung zu haben.
In der Freiluftwerkstatt stand nur Justus’ Fahrrad. Peter kroch durch Tunnel II und stieg in die verborgene Zentrale hinauf.
»Ist Bob noch nicht da?«
»Er hatte bestimmt im Historischen Museum eine ganze Menge mehr nachzulesen als wir beide. Was hast denn du über die Ragnarsons herausgefunden?«
»Erst mal, daß es hier eine ganze Menge von ihnen gibt«, antwortete Peter. »Einem George Ragnarson gehört das, große Eisenwarengeschäft in der Innenstadt, und Mr. Karl Ragnarson ist ja unser Schulleiter. Dr. Ingmar Ragnarson hat hier eine Zahnarztpraxis. Dann gibt es noch zwei Ingenieure, die in Los Angeles arbeiten, und einen Buchhalter, der oben in Ventura beschäftigt ist. Eine ganze Anzahl weiterer Ragnarsons wohnen in anderen Orten in Kalifornien und kommen regelmäßig zu dem Familientreffen und dem Kampfspiel für eine Woche hierher. Ich habe mir von denjenigen, die in Rocky Beach wohnen, die Adressen notiert. Alle sagen, die Ragnarsons seien gute Bürger und angesehene Leute. Bis auf eine Ausnahme – Sam!«
»Was ist mit Sam?« fragte Justus rasch.
»Er ist das schwarze Schaf der Familie. Er ging ohne Abschluß von der Schule ab und haust seither als Aussteiger am Stadtrand.
Sam ist jetzt zweiundzwanzig und hat noch nie eine feste Anstellung gehabt. Ständig versucht er, sich mit zwielichtigen Geschäften zu bereichern. Ein paarmal stand er schon vor dem 42
Jugendgericht, und einmal mußte er beinahe ins Gefängnis wegen eines Betrugsmanövers, das ihm schnelles Geld bringen sollte. Alle sind sich darin einig, daß er ein Taugenichts ist, wenn nicht gar Schlimmeres. Er probiert immer wieder, ohne Arbeit zu Geld zu kommen.«
An der Bibliothek erfuhr ich eigentlich nicht viel mehr als das, was wir schon über Bobs Vater wissen«, berichtete nun Justus.
»Knut Ragnarson hatte 1849 mit dem Verkauf seiner Stiefel so viel Erfolg, daß er beschloß, seine Familie aus Illinois nachzuholen. Er buchte eine Passage auf der Star of Panama.
Das Schiff sollte Kurs auf Panama nehmen. Dort war vorgesehen, daß die Passagiere die Landenge überqueren – den Kanal gab es damals noch nicht – und von der Atlantikküste aus mit einem anderen Schiff weiterreisen. Der Kapitän, ein Mann namens Henry Coulter, hatte allerdings andere Pläne. Auf der Star of Panama sollte eine Ladung Gold nach Osten verschifft werden, Münzen und Nuggets und Goldstaub. Als das Schiff
Weitere Kostenlose Bücher