044-Die drei ??? und das Gold der Wikinger
blanken Messingknöpfen. Er hatte einen buschigen weißen Schnurrbart und helle Augen unter der goldbetreßten Schirmmütze eines Seeoffiziers. Und er trug enge Hosen und Schnürstiefel, und weiße Handschuhe. Und ein Teleskop aus Messing. »Das ist ja der Mann, den wir –« fing Peter an.
»– den wir in Sams Haus gesehen haben!« schloß Justus.
»Und dieser Mann ist«, setzte Bob hinzu, »Kapitän Henry Coulter von der Star of Panama!«
»D-der Kapitän der Star of P-Panama?« brachte Peter hervor.
Justus sah Bob entgeistert an. »Stimmt das auch wirklich, Bob?
Woher stammt denn dieses Bild?«
»Aus einem Buch über unaufgeklärte Verbrechen in Kalifornien.
Daraus erfuhr ich, daß Kapitän Coulter und seine Mannschaft nie mehr gesehen wurden.«
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»Aber«, wandte Peter beklommen ein, »das ist doch schon mehr als hundert Jahre her! Da wäre der Kapitän heute mindestens . . .«
»Es war vor fast hundertfünfzig Jahren, Peter.« Justus hatte rasch nachgerechnet. »Demnach wäre Kapitän Coulter mindestens hundertachtzig Jahre alt. Schiffskapitäne waren damals kaum unter dreißig.«
»Dann kann der Mann, den wir gesehen haben, unmöglich Kapitän Coulter sein!« meinte Peter.
»Nicht zu Lebzeiten«, entgegnete Bob.
Peter stöhnte. »Mehr möchte ich gar nicht hören . . .«
»Bestimmt nicht zu Lebzeiten«, bestätigte Justus nachdenklich.
»Daher können wir uns auf eine von drei möglichen Schlußfolgerungen einigen. Wir sahen einen Mann, der rein zufällig Ähnlichkeit mit der Gestalt auf diesem Bild hatte. Oder es tritt jemand aus irgendeinem Grund als Kapitän Coulter auf.
Oder es war sein Geist.«
»Ich sagte doch, daß ich gar nichts mehr hören will!« protestierte Peter.
Doch die beiden anderen nahmen Peters Unbehagen einfach nicht zur Kenntnis.
»Jemand, der zufällig so aussieht wie der Mann auf dem Bild, kann es nicht sein, Justus«, fand Bob. »So kleidet sich doch heute niemand mehr. Und er glich bis in jede Einzelheit diesem in dem Buch abgebildeten Kapitän. Das kann beim besten Willen kein Zufall sein.«
»Dann war es also jemand, der sich als Kapitän Coulter maskierte«, überlegte Justus.
»Oder eben ein Geist«, sagte Bob.
»Vielleicht hat Bob den Geist unwissentlich fotografiert«, vermutete Peter, »und deshalb ist Sam Ragnarson hinter unseren Negativen her. Auf der Insel geriet Sam in den Bann des Geistes, und nun ist er dessen willenloses Werkzeug!«
»Ach, red keinen Unsinn«, sagte Justus ungeduldig. »Geister kann man nicht fotografieren. Außerdem gibt es keine. Es muß jemand sein, der in der Maske des Kapitäns auftritt.«
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»Kann sein, daß man Geister nicht fotografieren kann«, murmelte Peter eigensinnig, »aber es gibt sie auf jeden Fall. Nur sind sie unsichtbar.«
»Wie sollte jemand ausgerechnet auf die Idee kommen, heutzutage als der Kapitän der Star of Panama aufzutreten?«
fragte Bob.
Justus schüttelte den Kopf. »Das weiß ich nicht. Aber wie du schon sagtest: Ein Zufall kann das nicht sein.«
»Vielleicht hat Sam Ragnarson die Negative gar nicht gestohlen«, fiel es Bob ein. »Vielleicht tat das der Mann, der sich als Kapitän Coulter verkleidet hatte.«
»Möglich, daß Sam selbst als Kapitän aufgetreten ist«, stellte Justus fest. »Aber wir wissen noch nicht genug, um diese Fragen zuverlässig beantworten zu können. Wir müssen weiter ermitteln und alles Erreichbare über Sam und die anderen Ragnarsons herausfinden.«
»Und wie stellen wir das an?« fragte Bob.
»Morgen sprechen wir mit den Ragnarsons.«
»Meinst du etwa, die stecken alle unter einer Decke, Justus?« rief Bob.
»Bis jetzt wissen wir nur, Bob, daß Sam uns wegen der Fotos bedroht hat, daß zwei Diebe dir die Negative gestohlen haben und daß anscheinend jemand als der Kapitän der Star of Panama herumgeistert. Was dahintersteckt, weiß ich nicht, aber eines könnte ich mir immerhin denken. Du sagtest ja, daß der Kapitän, seine Mannschaft und auch das Gold spurlos verschwunden sind.
Vielleicht liegt das Gold von der Star of Panama!« noch draußen auf Ragnarson Rock!«
Angenommen jemand hätte auf einem winzigen Eiland Gold entdeckt, das seit einem Schiffsuntergang vor langer Zeit dort lagert. Müßte der glückliche Finder denn nicht dankbar sein, wenn zufällig drei jugendliche Pressefotografen zuge-gen wären und mittels ihrer Schnappschüsse sein ruhmreiches Abenteuer publik machten?
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Ermittlungen mit Hindernissen
Am nächsten Tag erwachte Bob erst
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