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044-Die drei ??? und das Gold der Wikinger

044-Die drei ??? und das Gold der Wikinger

Titel: 044-Die drei ??? und das Gold der Wikinger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: William Arden
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summten sie eben laut und unbeschwert die Melodien mit.
    Mitten in dem munteren Singen und Summen flüsterte Bob plötzlich: »Da drüben!«
    Justus, Peter und Karl Ragnarson schauten hin.
    »Ja, das ist Sam«, flüsterte der Rektor zurück.
    »Wo der wohl die ganze Zeit gesteckt hat?« meinte Justus nachdenklich.
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    »Ich glaube, er kam aus der Richtung, wo die Zelte stehen«, sagte Bob.
    Sam war wie bei der Begegnung vor zwei Tagen, als er die Jungen an der Bootsanlegestelle in Rocky Beach angerempelt hatte, im Wikingerkostüm. Nun hatte er sich in den Kreis um das prasselnde Feuer gesetzt und sang allem Anschein nach eifrig mit. Auch nachdem alle mit Essen fertig waren und die Pappteller und das Plastikbesteck in die Abfalleimer am Ufer geworfen hatten, ging es weiter mit Singen und Musizieren.
    Doch dann wurde die Abendluft merklich kühler, und Nebelschwaden trieben von der See herein. Nun fuhren viele der Anwesenden zum Festland zurück, darunter auch George Ragnarson. Die Jungen harrten bei den unermüdlichen Sängern aus und beobachteten Sam Ragnarson.
    »Er sitzt nur da und ißt und singt«, stellte Peter fest.
    »Beim Essen ist er jedenfalls ganz groß«, bemerkte Bob.
    »Vielleicht ist euer Verdacht gegen Sam ganz unberechtigt«, meinte Karl Ragnarson. »Es kann ja sein, daß er gar nicht der Störenfried ist, oder daß dieser üble Spuk eine ganz andere Ursache hat.«
    »Ja, vielleicht steckt jemand anders dahinter«, stimmte Justus zu.
    »Aber das kann nur jemand hier auf der Insel sein.«
    »Was meinen Sie denn mit der . . . anderen Ursache, Mr.
    Ragnarson?« fragte Peter.
    »Na ja«, sagte Karl Ragnarson, »die unheimlichen Laute und die herumgeisternden Erscheinungen könnten natürlichen Ursprungs sein, optische oder akustische Täuschungen zum Beispiel, und es wäre auch nicht schwer, für die verschwundenen Gegenstände eine ganz normale Erklärung zu finden. Hier geht es ja chaotisch zu, und da kann trotz der kurzen Zeit schon mal etliches abhanden kommen.«
    Justus schüttelte den Kopf mit der grotesken Holzmaske. »Das wäre aber eine auffällige Häufung von Zufällen. Nein, ich bin davon überzeugt, daß all die Vorfälle planmäßig herbeigeführt wurden. Diesen Zusammenhang und die Strategie, die hinter alledem steckt, müssen wir aufdecken.«
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    »Justus!« stieß da Peter hervor. Der Zweite Detektiv starrte über die Flammen hinweg zu der Stelle, an der Sam Ragnarsons Platz gewesen war.
    »Weg ist er!« rief Bob.
    Außer den drei ??? und Karl Ragnarson waren nun nur noch vier Leute da, und Sam hatte sich abgesetzt! Justus sprang auf, so schnell er es unter der Last seiner Maske schaffte. Er machte ein paar unbeholfene Schritte, denn der unförmige, hinderliche Schamanenumhang hing schwer auf seinen Schultern.
    »Los, kommt mit«, forderte er die anderen auf. Seine Stimme klang dumpf, weil die Maske vor seinem Gesicht seitlich verrutscht war. »Nur rückt mir erst mal das verflixte Ding da gerade!«
    Bob und Peter brachten die Sache belustigt in Ordnung. Dann verließen die drei Jungen die Runde beim Feuer und schritten in die dünnen Nebelschwaden, die hier und da durch die mondhelle Nacht zogen. An den Reihen der Zelte vorüber liefen sie auf das baumlose Gelände der knapp zwei Kilometer langen Insel.
    Weiter vorn, wo der Nebel sich verdichtete, erspähten sie die Gestalt eines Wikingers in schnellem Lauf.
    »Das ist er«, flüsterte Peter. »In genau dem Kostüm, das er vor zwei Tagen anhatte.«
    Sie folgten der im Nebel verschwimmenden Schattengestalt bis zur Westspitze der Insel, wo der Fels sich wie ein riesenhaftes Tier gespenstisch ins Mondlicht reckte. An diesem Ende von Ragnarson Rock gab es nur den mächtigen Felsen und das dichte Gestrüpp, das an seinem Fuß wucherte.
    »Wo geht er jetzt hin?« fragte Bob.
    »Auf alle Fälle hat er es eilig und geht geradewegs auf sein Ziel los«, meinte Justus gespannt.
    So rasch und vorsichtig wie nur möglich hasteten sie hinter der vom Nebel umwölkten Gestalt her, jeden Augenblick auf der Hut, falls Sam sich umdrehen sollte. Doch das tat er kein einziges Mal. Schnurstracks lief er immer auf den großen Felsen zu, und dann . . .
    »Jetzt ist er weg!« rief Peter.
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    Weiter vorn, wo noch eine Sekunde zuvor Sam Ragnarson mit dem dicken Fellumhang und dem hörnerbewehrten Helm ausgeschritten war, konnten die drei ??? mit einem Mal nichts anderes mehr sehen als die wabernden Nebelfetzen!

Das Geisterschiff
    »Urplötzlich vom Erdboden

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